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© KK/Raphael Straßer/Julian Pirker

Ein Durchstarter am Acker

Voller Tatendrang wagte der Agrarhändler Raphael Straßer den Schritt in die Selbstständigkeit. Eine Herausforderung nach der anderen wartete auf ihn. 

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 14.12.2023

Von Christina Scherzer
Redakteurin „Kärntner Wirtschaft“ 


Alles begann auf engen 20 Quadratmetern in Feldkirchen. Raphael Straßer startete vor drei Jahren mit seinem ersten Mitarbeiter durch und baute sich sein Unternehmen im Agrarhandel auf. 16-Stunden-Tage und Sieben-Tage-Wochen waren keine Seltenheit. Der Gründer und sein ehemaliger Arbeitskollege krempelten nicht nur die Ärmel hoch, um das Unternehmen vom Grund auf aufzubauen, sondern absolvierten nebenbei auch zahlreiche Weiterbildungen.
Vor der Gründung arbeitete der 30-Jährige zehn Jahre lang als Vertriebsmitarbeiter im Agrarhandel. Mit der Zeit wuchs der Drang, etwas zu schaffen und der Gedanke, sich selbstständig zu machen, schlich sich in Straßers Kopf ein. Mit seinem Unternehmen „Strasser Agrarhandel“ bietet er nun individuelle Beratungen für Nutztierfütterung, Anbaudiagramme für den Ackerbau oder auch Beratung für Dünge- und Pflanzenschutzstrategien an. Dazu besucht er seine Kunden in ganz Kärnten in ihren landwirtschaftlichen Betrieben und erstellt für sie ein geeignetes Konzept. Mittlerweile wird bis in die Steiermark expandiert. 

Aktuell beschäftigt Straßer sechs Mitarbeiter. „Anfangs war die Mitarbeiterführung ein absolutes Neuland für mich“, verrät der Agrarhändler. Durch laufende Fortbildungen im Personalmanagement entwickelt er nun seine Führungskompetenzen weiter. Für ihn steht das Team an oberster Stelle. „Mir ist es wichtig, dass alle an einem Strang ziehen und in die selbe Richtung gehen“, ergänzt Straßer. Bei der Mitarbeiterführung achtet er darauf, auf die individuellen Bedürfnisse der Angestellten einzugehen. 
Neukunden werden über Empfehlungen, aber auch auf Messen, Veranstaltungen und direkt bei bäuerlichen Betrieben gewonnen. Für die Sichtbarkeit nutzt der Gründer Social Media. Hier geht er nicht nur auf die Suche nach Neukunden, sondern zeigt auch den unternehmerischen Alltag. 

Eine Herausforderung jagt die nächste

Die vergangenen drei Jahre waren bei Einsteiger Raphael Straßer von Herausforderungen geprägt, er betont aber: „Der Fokus war und ist immer beim Unternehmen.“ Während die ersten beiden Jahre von Corona beeinflusst waren, machte ihm im vergangenen Jahr die Ukrainekrise zu schaffen. „Die Situation im Agrarhandel hat sich komplett gedreht und es hat alle getroffen“, so der Unternehmer. Durch das Unvorhersehbare, die Volatilität und die veränderte Marktsituation wurde das Jahr 2023 aber zu einem der spannends­ten seiner bisherigen Laufbahn. 
Seine Pläne für die Zukunft: Sich neuen Herausforderungen stellen, weiter wachsen und weiterhin seinen Traum von der Selbst­ständigkeit leben. 


Dieser Artikel erschien in Ausgabe 24 der „Kärntner Wirtschaft“.