Karin Kruse
© Kärntner Wirtschaft/Ines Tebenszky

Gestaltungswille ist ihr Antrieb

„Stoff und Chic“ heißt das Geschäft von Karin Kruse, mit dem sie sich ihren Wunsch, ihr Arbeitsumfeld selbst zu gestalten, erfüllt hat.

Lesedauer: 1 Minute

10.10.2023

Von Ines Tebenszky
Redakteurin „Kärntner Wirtschaft“


Rund 20 Jahre lang hat Karin Kruse (43) als biomedizinische Analytikerin in einem Labor gearbeitet, bis die Entscheidung fiel, eine gänzlich andere Richtung einzuschlagen: „Ich habe in meiner Freizeit immer gerne meine eigene Mode gestaltet, die Coronazeit hat den Wunsch verstärkt, mein Leben und auch mein Arbeitsumfeld selbst zu gestalten.“ Also hat Kruse bei einer Pop-up-Store-Ausschreibung mitgemacht – und gewonnen. 

In den Vordergrund zu treten, sei anfangs eine Herausforderung gewesen, „aber so entdeckt man auch neue Seiten an sich“, ist die Jungunternehmerin sicher. „Stoff und Chic“, so heißt ihr Geschäft, hat seine Heimat in der Klagenfurter Ankershofenstraße gefunden und bietet seit Oktober 2022 vieles, was Handarbeitsinteressierte zum Nähen, Knüpfen, Stri­cken oder Sticken brauchen. „Mit meinem Geschäft möchte ich nicht nur Kundenwünsche erfüllen, ich will auch anderen Kleinunternehmerinnen eine Plattform für ihre Handarbeit bieten.“ Derzeit kooperiert sie mit fünf bis sechs Kleinunternehmerinnen, die ihre Arbeiten bei „Stoff und Chic“ zum Verkauf anbieten können. „Ich finde es wichtig, regionale Handwerkskunst ins Licht zu rü­cken und sie zu unterstützen.“

Besonders wichtig ist ihr auch das Thema Nachhaltigkeit, „Fast Fashion“ ist ihr ein Gräuel. Ein Kleidungsstück oder Accessoire, das man selbst genäht hat, werfe man nicht so schnell weg, wie es mit Billigmode häufig passiert. „Ich lege deshalb sehr viel Wert auf das Grundmaterial, habe viele Bio-Stoffe im Sortiment sowie europäisches Leinen, Bambusstoffe oder Tencel und verzichte auf Stoffe, die Plas­tik enthalten.“
Um Wissen zu vermitteln und andere zum Handarbeiten zu motivieren, finden in Kruses Geschäft regelmäßig Workshops statt. Darüber hinaus können auch Nähplätze gemietet werden.


Dieser Artikel erschien in Ausgabe 16 der „Kärntner Wirtschaft“.