Traditionelle Handwerkskunst erleben
Zum dritten Mal nach 2009 und 2016 ist das „Europäische Steinfestival“ in Salzburg zu Gast. So geben am 3. und 4. Juni Schlägel und Meißel auf dem Kapitelplatz den Ton an.
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Seit 1999 findet das Treffen von Steinmetzen und Bildhauern in verschiedenen Ländern der EU statt. Die Bundes- und Landesinnung der Steinmetze bemüht sich, das Festival regelmäßig nach Salzburg holen, um Werbung für den Beruf zu machen. Landesweit gibt es in Salzburg rund 60 Steinmetzbetriebe, die auch mehrere Lehrlinge ausbilden. „Salzburg hat traditionell eine sehr engagierte und erfolgreiche Lehrlingsausbildung. Das beweisen immer wieder Erfolge bei nationalen und internationalen Wettbewerben“, sagt Innungsmeister Helmut Moser. Auch bei den heurigen Berufs-Europameisterschaften „EuroSkills“ in Danzig/Polen ist mit Jakob Enzensberger von der Erich Reichl GmbH wieder ein Salzburger am Start.
Das Aufgabenfeld der Betriebe sei vielfältig, sagt Moser. „Es reicht von Naturstein in Architektur und Bau über Inneneinrichtung bis zur Gartengestaltung sowie Restaurierung und Denkmalpflege.“ Seit Jahrhunderten wird in Österreich in zahlreichen Steinbrüchen der nachhaltige und langlebige Rohstoff gewonnen. „Naturstein gibt es in vielen Facetten, und regionale Unterschiede machen ihn einzigartig“, erläutert der Innungsmeister.
120 Teilnehmer:innen aus 12 Nationen
Beim „Steinfestival“ am 3. und 4. Juni am Kapitelplatz kann man 120 Teilnehmer:innen aus zwölf Nationen bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Lehrlinge, Gesell:innen und Meister:innen bearbeiten Skulpturen zum Thema „100+3 Jahre Salzburger Festspiele“ aus St. Margarethener Kalksandstein. Das Thema kann frei interpretiert werden und wird in rund 16 Stunden nach zuvor angefertigten Entwürfen bearbeitet. Eine international besetzte Jury bewertet die Werke und ermittelt die Preisträger:innen, getrennt nach dem jeweiligen Ausbildungsstand. Die Werkstücke werden nach der Siegerehrung öffentlich versteigert. Der Erlös wird der Lebenshilfe Salzburg gespendet.
Neben dem Wettbewerb wird auch ein attraktives Rahmenprogramm geboten: Am Samstagabend sorgt eine Liveband für gute Stimmung und am Sonntag findet ab 12.30 Uhr ein Frühschoppen statt. Für Fragen und Gespräche stehen neben Steinmetzmeister:innen auch Sieger:innen von vergangenen Berufswettbewerben zur Verfügung.
Ebenfalls an diesen beiden Tagen gefeiert wird das 125-Jahre-Jubiläum der Fachschule für Steintechnik und Steingestaltung an der HTL Hallein. Die Schule, die noch unter Kaiser Franz Joseph I. gegründet wurde, präsentiert sich vor dem Kapitelbrunnen.