Schüler:innen der Tourismusschule Klessheim
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Modernste Tourismusschule Österreichs eröffnet

WKS, Land Salzburg und Bund investierten 42 Mill. € in den Neubau der Tourismusschule Klessheim in Salzburg. Das gut durchdachte Schulgebäude mit Vorbild-Charakter hat ein äußerst innovatives Innenleben, das die Wissensvermittlung auf eine neue Stufe hebt.

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Aktualisiert am 18.10.2023

Pünktlich zu Schulbeginn wurde der neue Campus Klessheim seiner Bestimmung übergeben. „Mit der Eröffnung des Neubaus der Tourismusschule Klessheim schlagen wir in Salzburg ein gänzlich neues Kapitel innovativer und hochqualitativer Bildung im dynamischen Feld des Tourismus auf.  Hier legen wir den Grundstein für die zukünftige Generation erstklassiger Fachkräfte und des Unternehmer:innennachwuchses aus Salzburg“, betonte Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer heute am 19. September bei einem Presserundgang durch die Tourismusschule mit Vertreter:innen der Salzburger Medien. Der ausgezeichnete Ruf, den Klessheim international genießt, spiegelt sich nun auch in einer völlig neuen Art von Schule wider. Gemeinsam mit dem Land Salzburg und dem Bund hat die Wirtschaftskammer 42 Mill. € in die Bildungszukunft investiert und das Thema Schule völlig neu gedacht. „Klessheim definiert neue Standards, nicht nur in Hinblick auf den Schulbau, sondern auch in Bezug auf die technische Ausstattung sowie die damit verbundenen innovativen Lehrmethoden und Lernkonzepte“, erklärte WKS-Präsident KommR Peter Buchmüller. Er wies darauf hin, dass alle Aufträge an österreichische Unternehmen gegangen sind, die überwiegende Mehrheit sogar an Salzburger Betriebe. „Darum bleibt die Wertschöpfung auch im Lande“, so der WKS-Präsident.

Bei der Eröffnung der Tourismusschule Klessheim (v. l.): WKS-Präsident KommR Peter Buchmüller, LH Dr. Wilfried Haslauer, Bildungslandesrätin Mag. Daniela Gutschi, Bildungsdirektor Hofrat Dipl.-Päd. Rudolf Mair und TS-Direktor Mag. Leonhard Wörndl.
© Wildbild Bei der Eröffnung der Tourismusschule Klessheim (v. l.): WKS-Präsident KommR Peter Buchmüller, LH Dr. Wilfried Haslauer, Bildungslandesrätin Mag. Daniela Gutschi, Bildungsdirektor Hofrat Dipl.-Päd. Rudolf Mair und TS-Direktor Mag. Leonhard Wörndl.

Tourismusschulen sind die Talentschmiede der Branche

Das Bundesland Salzburg ist stark vom Tourismus geprägt, von dem auch viele andere Wirtschaftszweige profitieren. Die Tourismusschulen mit ihren Standorten in Bad Hofgastein, Bramberg und Klessheim, nehmen eine maßgebliche Rolle in der Ausbildung für die Tourismusbranche ein. „Durch den Neu- und Umbau der Tourismusschule in Klessheim wurde ein zentrales Leuchtturmprojekt umgesetzt. Moderne Räumlichkeiten und Lernmethoden treffen hier auf die gewohnt fundierte und praxisnahe Ausbildung. Dadurch wird der Bildungsstandort Salzburg weiter gestärkt und noch attraktiver gestaltet“, betonte Bildungslandesrätin Mag. Daniela Gutschi. Absolvent:innen aus Klessheim sind in führenden internationalen Unternehmen der Tourismusbranche anzutreffen. Ein bemerkenswertes Netzwerk, das sich über die ganze Welt spannt. „Die Absolvent:innen sind ein Aushängeschild für Salzburg und damit auch für die Qualität der österreichischen Tourismusindustrie. ‚Klessheimer:innen‘ sind Testimonials für die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in die höchsten Standards der österreichischen Tourismusindustrie. Die Schule ist in der Tourismusbranche weltbekannt und aufgrund der höchsten Standards für das Tourismusland Österreich höchst werbewirksam“, ergänzte Bildungsdirektor HR Dipl. Päd. Rudolf Mair.

Neubau schafft optimales Lern-Ambiente

Modernste Raumkonzepte, 18 neue Klassen, ein multifunktionaler Veranstaltungssaal, eine Demoküche für den Fachunterricht, neue Räume für die Sommelier- sowie Käsekennerausbildung, eine eigene Patisserie, all dies und vieles mehr lassen die Tourismusschule Klessheim zu einer der modernsten Schulen Österreichs werden. Auch das Mädcheninternat wurde komplett neu errichtet und lässt für die Bewohnerinnen keine Wünsche offen.

Durch die offene und lichtdurchflutete Architektur sind neue, freundliche Lernräume entstanden, die kooperatives Lernen wie Partner- und Gruppenarbeiten mit digitalen Werkzeugen ermöglichen. Es gibt zwar noch herkömmliche Klassen, aber in einer völlig neuen Gestaltung.

Vorreiter im digitalen Lernen

Das Land Salzburg und die Wirtschaftskammer haben in Salzburg einen EdTech Hub etabliert, der sich mit dem Einsatz von Educational Technolgies, also modernen Lerntechnologien, beschäftigt und alle maßgeblichen Akteure miteinander vernetzt. Viel vom Know-how dieses Zentrums ist in den Neubau und die Entwicklung digitaler Lernkonzepte eingeflossen. „Während viele Schulen nach Corona die digitalen Tools wieder verbannt haben, wollten wir uns auf diesem Gebiet bewusst weiterentwickeln. Die Digitalisierung ist ein tragendes Element im Unterricht. Wir möchten unseren Schüler:innen eine zeitgemäße Ausbildung bieten, die sie für die digitale Arbeitswelt der Zukunft fit macht“, erläutert Leonhard Wörndl, Direktor der Tourismusschule Klessheim.

Die Ausstattung der Tourismusschule Klessheim ist auf dem neuesten Stand der Technik. Ein leistungsfähiges WLAN-Netz deckt das gesamte Areal ab und die notwendigen Programme werden den Schüler:innen auf ihren eigenen Geräten bereitgestellt. Digitale Lernplattformen und Office 365 ermöglichen die Übermittlung von Aufgaben, das Teilen von Inhalten und die Durchführung von Gruppen- oder Partnerarbeiten. Klassen und Lernzonen sind mit modernsten Präsentationsgeräten ausgestattet. Durch die Integration neuer Lehransätze in das didaktische Konzept ist die Tourismusschule Klessheim die erste Microsoft Showcase School in Salzburg. Bisher haben nur vier Schulen in Österreich diese begehrte Auszeichnung erhalten.

Die künstliche Intelligenz macht Schule

Keine Berührungsängste hat man in Klessheim auch beim Einsatz von künstlicher Intelligenz, die das Bildungswesen zweifellos radikal verändern wird. Textroboter wie ChatGPT oder Grafikanwendungen wie Dall-E revolutionieren ja bereits jetzt viele Bereiche. „Zum einen geht es um das Einbinden der KI in den Unterricht für Recherche und Abgleich der Ergebnisse mit anderen Quellen sowie um die richtige Anwendung der Prompt-Erstellung. Zum anderen geht es um die kritische Einschätzung der Ergebnisse wie z. B. im BWL-Unterricht“, schildert Prof. Karin Kilian, die IT-Beauftragte der Schule. Das Erlernen von Basisfertigkeiten, wie das Verfassen von Texten, muss von den Schüler:innen aber nach wie vor eigenständig erarbeitet werden ohne die KI heranzuziehen. Ein wesentlicher Bestandteil ist auch die Sicherstellung einer entsprechenden Prüfungsumgebung, in der die Leistung nicht durch KI simuliert werden kann. So setzen die Lehrer:innen KI-Detektoren ein und stützen sich gleichzeitig auf ihre eigenen Beurteilungen, um zwischen Texten, die von der KI generiert wurden, und den von den Schüler:innen verfassten Texten zu differenzieren. „Die KI ist jedenfalls ein tolles Werkzeug zur Lernunterstützung und sie wird die Rolle der Lehrperson verändern, die sich in Zukunft eher hin zu einem Lernbegleiter verändern wird“, meint Kilian.

Praxisunterricht mit innovativer digitaler Unterstützung

Als Innovationspartner von FH Salzburg, EdTech Österreich der Universität Salzburg und dem Land Salzburg hat die Tourismusschule völlig neuen Vermittlungstechniken für den Praxisunterricht getestet und das gemeinsame Forschungsprojekt „HyLTE“ (Hybrid Learning Environments in Tourism Education) aufgesetzt. Unter der Leitung von FH-Prof. Bernhard Maurer vom Department Creative Technologies, Experte für „Human-Computer-Interaction“, wurde ein Prototyp für den Koch- und Serviceunterricht entwickelt, der hybrides Lernen und völlig neue Formen des Praxisunterrichts ermöglicht. Beim „intelligenten“ IT-Tisch werden Videos auf den Lernplatz projiziert, die die Schüler:innen beim Üben für das richtige Kochen und Servieren unterstützen. „Der interaktive Tisch soll den herkömmlichen Unterricht sinnvoll ergänzen“, erläutert Maurer.

Innovativer Koch- und Serviceunterricht.
© Wildbild Innovativer Koch- und Serviceunterricht.

Ausgebaut werden soll außerdem der Online-Kochunterricht mit internationalen Partner-Schulen, der bereits fester Bestandteil des Schulalltags ist. Dabei wird etwa der erste Gang eines Menüs in Klessheim zubereitet. Die Partner in Hongkong übernehmen die Hauptspeise und das Dessert kommt von einer portugiesischen Partner-Schule.

Modernes Gebäude mit nachhaltiger Umweltbilanz

Angesichts der wachsenden Bedeutung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Tourismussektor erfüllt die Tourismusschule Klessheim auch diese Anforderungen. Der Neubau erfolgt in Niedrigenergiebauweise. Geheizt und gekühlt wird über Grundwasser-Wärmepumpen. Beim Heizen kommt auch Fernwärme zum Einsatz, beim Kühlen die Bauteilaktivierung. LED-Beleuchtung innen und eine sparsame, punktgenaue Außenbeleuchtung sorgen für niedrigen Energieverbrauch. Dazu kommen eine 150kWp-Photovoltaik-Anlage und eine permanent aktive Mess- und Regeltechnik zur Energieoptimierung. Nicht zuletzt werden rund um die Schule versiegelte Böden geöffnet und damit Garten- und Parkflächen geschaffen.

Rückfragehinweis:

Mag. Leonhard Wörndl, Direktor Tourismusschule Klessheim, Telefon: +43 662 85 12 63, E-Mail: klessheim@ts-salzburg.at, TOURISMUSSCHULE KLESSHEIM, Klessheimer Straße 4, 5071 Siezenheim


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Bild 1: Die modernste Tourismusschule Österreichs ist in Betrieb. (WWW.ALUTCHE-PHOTOGRAPHY.COM)

Bild 2: Bei der Eröffnung der Tourismusschule Klessheim (v. l.): WKS-Präsident KommR Peter Buchmüller, LH Dr. Wilfried Haslauer, Bildungslandesrätin Mag. Daniela Gutschi, Bildungsdirektor Hofrat Dipl.-Päd. Rudolf Mair und TS-Direktor Mag. Leonhard Wörndl. (WWW.ALUTCHE-PHOTOGRAPHY.COM)

Bild 3: Innovativer Koch- und Serviceunterricht. (WILDBILD) 

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