Vor allem im Bau- und Baunebengewerbe lässt die Auftragslage zu wünschen übrig.
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Konjunktur im Gewerbe bleibt angespannt

Salzburgs Gewerbe- und Handwerksbetriebe mussten im vergangenen Jahr einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen. Der Konjunkturmotor dürfte auch in den nächsten Monaten stottern.  

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Aktualisiert am 02.02.2024

Die jüngst veröffentlichte Konjunkturerhebung der KMU Forschung Austria lässt wenig Erfreuliches für die Salzburger Gewerbe- und Handwerksbetriebe erkennen. In den ersten drei Quartalen des Vorjahres sind die Umsätze wertmäßig um 4,3% gesunken. Weil die Preise in diesem Zeitraum um 6,3% gestiegen sind, bedeutet das ein reales Minus von 10,6%. Auch der Ausblick auf das erste Quartal ist heuer schlechter als 2023: 24% der Betriebe beurteilen die aktuelle Geschäftslage mit schlecht und nur 17% mit gut. Das aktuelle Stimmungsbarometer von minus 7% liegt deutlich unter den plus 18% des Vorjahres.

Bau leidet besonders stark

Die Negativtendenz ist insbesondere in den investitionsgüternahen Branchen wie dem Bau- und Baunebengewerbe festzustellen. Etwas besser ist die Entwicklung im konsumnahen Bereich. Hier sind die Umsatzrückgänge mit drei Prozentpunkten weniger stark. "Wir brauchen dringend Impulse. Für die Baubranchen sind die steigenden Zinsen und die neuen Regeln für die Kreditvergabe im Rahmen der Kreditimmobilienmaßnahmen-Verordnung Gift. Hier bedarf es dringend Änderungen bzw. Erleichterungen. Auch steuerliche Anreize für die Wohnraumschaffung könnten helfen.“

So kommentiert KommR Josef Mikl, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk in der WKS, die aktuelle Situation. "Die Betriebe müssen zusätzliche Belastungen stemmen - insbesondere aufgrund der massiven Lohnkostensteigerungen. Unsere einzige Hoffnung ist, dass die massiv gestiegenen Löhne den Konsum ankurbeln. Die aktuellen Zahlen für die konsumnahen Bereiche weisen auch in diese Richtung.“

Die angespannte Lage hat auch Auswirkungen auf die Beschäftigungssituation: Im Durchschnitt planen die Betriebe eine Erhöhung des Personalstandes um 1,8%. Der Personalbedarf liegt damit deutlich unter dem Niveau des Vergleichsquartals 2023 (+5,0 %).

Interessenpolitische Erfolge gibt es im Ausbildungsbereich. Das im Vorjahr beschlossene Bundesgesetz über die höhere berufliche Bildung (HBB-Gesetz) bietet bessere Fortbildungsmöglichkeiten nach dem Lehrabschluss - bis hin zu Qualifikationen, die mit einem akademischen Abschluss gleichzusetzen sind. Das wiederum bringt massive Anreize für die berufliche Ausbildung. "Wir hoffen, damit dem drängenden Problem des Facharbeitermangels entgegenwirken zu können. Attraktive Fortbildungsprogramme in den verschiedenen Berufen des Handwerks machen die berufliche Ausbildung interessanter“, meint Mikl, der auf viel Zuspruch hofft.