Mitgründer und CEO Thomas Weiss vor dem Headquarter von Authentic Vision in Wals-Himmelreich.
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Fälschungsschutz war nur der Anfang

Authentic Vision ist mit Technologien, die Unternehmen bei der Bekämpfung von Marken- und Produktpiraterie unterstützen, international erfolgreich. Jetzt ­forciert das Start-up neue Geschäftsfelder und rechnet mit einem rasanten Wachstum in den ­nächsten Jahren.

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Aktualisiert am 22.09.2023

Authentic Vision hat einen einfachen, sicheren und kostengünstigen Markenschutz entwickelt, mit dem gefälschte Produkte entdeckt werden können. Die fälschungssicheren Etiketten bestehen aus einem nicht kopierbaren, dreidimensionalen Hologramm sowie einem verschlüsselten QR-Code. Endverbraucher haben die Möglichkeit, mit der Gratis-App "Check If Real“ zu überprüfen, ob ein Produkt echt ist. "Wir sind absolute Technologieführer, wenn es um das Authentifizieren von Produkten mit dem Smartphone geht. In diesem Bereich haben nur NFC-Chips den gleichen Sicherheitsstandard. Die sind aber 50- bis 100-mal teurer“, erklärt CEO Thomas Weiss.

Mit seinem Know-how konnte das 2012 gegründete Start-up nicht nur Großkunden wie den kalifornischen Kabelhersteller HDMI, Bacardi oder die UniCredit Bank überzeugen, sondern auch Investoren. Dolby Family Ventures aus den USA und die Grazer Custos Privatstiftung beteiligten sich mit insgesamt mehr als 10 Mill. € an dem Unternehmen

Authentic Vision macht nur etwa 5% seines Geschäfts im Inland. "Derzeit erwirtschaften wir etwas mehr als ein Drittel des Umsatzes in Europa, ein Drittel in den USA und den Rest in Asien und Afrika“, sagt Weiss.

Thomas Weiss mit seinem Erfolgsprodukt. Die Etiketten ermöglichen es, gefälschte Produkte zu erkennen.
© WKS/wildbild Thomas Weiss mit seinem Erfolgsprodukt. Die Etiketten ermöglichen es, gefälschte Produkte zu erkennen.

Heuer wird das Start-up voraussichtlich rund 3 Mill. € umsetzen. 2019 war es noch knapp 1 Mill. €. "Wir haben den Umsatz fast jedes Jahr verdoppelt. 2022 ist das Geschäft aber ein bisschen eingebrochen, weil einige Kunden wegen des Kriegs in der Ukraine nicht produzieren konnten“, führt Weiss aus. Mittlerweile habe sich der Markt aber wieder normalisiert.

Nächste Station: Web3

In den kommenden Jahren stehen die Zeichen nach Ansicht des Unternehmenschefs auf Wachstum. "Wir haben unser Geschäftsmodell massiv verändert. Seit etwa einem Jahr bewegen wir uns ganz stark in Richtung des auf der Blockchain-Technologie basierenden Web3. Konkret geht es um Anwendungsfälle, bei denen ein Produkt authentifiziert und in der Folge eine digitale Anwendung wie etwa eine Software gestartet wird“, erläutert Weiss und nennt als Beispiel "Dreissigacker“ – ein deutsches Weingut, das seine Produkte mit der Sicherheitsetikette von Authentic Vision ausstattet. "Die Konsumenten erhalten neben dem Wein auf Wunsch auch ein digitales Sammlerstück. Für sie eröffnet sich ein neuer, direkter Kommunikationskanal zum Weingut, der nicht nur die einfache Nachbestellung ihres Lieblingsweins ermöglicht, sondern auch den Zugang zu exklusiven Events“, sagt Weiss. 

Authentic Vision könne mit seiner Technologie physische Produkte sicher mit digitalen Vermögenswerten verbinden. "Der Produktschutz ist ein eher gesättigter Markt. Im Geschäftsfeld 'Sichere Produktdigitalisierung‘ rechne ich aber mit einer sehr starken Zunahme an Kunden und Aufträgen“, meint Weiss. Ein zweistelliger Millionenumsatz sei bereits in zwei bis drei Jahren durchaus möglich.