Stefan Steiner hat im Jänner das Start-up Hidrei gegründet. ­Mittlerweile beschäftigt er drei Mitarbeiter.
© Hidrei

Jungunternehmer sagt Schweiß den Kampf an

Stefan Steiner entwickelt Produkte für Menschen, die unter starkem Schwitzen leiden. Der Gründer und Geschäftsführer des Start-ups Hidrei ist selbst ein Betroffener. 

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Aktualisiert am 05.08.2023

Stefan Steiner ist in der Pubertät an Hyperhidrose – also an nicht heilbarem, übermäßigem Schwitzen – erkrankt. Nach Schätzung von Experten sind mindestens 1 bis 2% der Bevölkerung davon betroffen. Die auf dem Markt befindlichen Antitranspirante waren für Steiner nur bedingt eine Hilfe. "Sie wirken zwar, aber mit negativen Begleiterscheinungen wie starken Hautreizungen, Jucken oder Brennen“, erzählt der in St. Gilgen lebende Bayer.

Der diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger, der bis Ende 2022 als Vertriebsleiter für einen globalen Medizinproduktehersteller gearbeitet hat, griff deshalb zur Selbsthilfe. "Ich verfüge über mehr als zehn Jahre Erfahrung in der Intensivmedizin. Mit diesem Fachwissen sowie der Unterstützung von Ärzten und Dermatologen habe ich ein neuartiges Antitranspirant entwickelt“, sagt Steiner, der dafür zweieinhalb Jahre Zeit und rund 70.000 € Erspartes opferte. 

Markteintritt im Mai

Das Hidrei-Fluid ist frei von Alkohol, Parfums, künstlichen Konservierungsmitteln und Mikroplastik. "Natürliche Inhaltsstoffe wie Aloe Vera sorgen für ein angenehmes Hautgefühl“, erklärt Steiner. "Unser Produkt stoppt Achselschweiß und die damit verbundene Geruchsbildung. Wir haben es auch dermatologisch testen lassen.“ Das Antitranspirant soll ab Mai im Hidrei-Webshop und beim Online-Riesen Amazon erhältlich sein.

Investoren sind schon mit an Bord

Steiner absolvierte das Vorgründungsprogramm "Shape“ von Startup Salzburg. Sein erst im Jänner gegründetes Unternehmen hat bereits das Interesse von Investoren geweckt. Die Ariane IX AG mit Sitz in Freilassing sowie der frühere Geschäftsführer eines bekannten globalen Medizinunternehmens, der namentlich nicht genannt werden möchte, beteiligten sich vor kurzem mit einer sechsstelligen Summe. 

Das nächste Produkt soll schon 2024 auf den Markt kommen.

Das frische Kapital will Steiner in Marketingmaßnahmen und in die Produktentwicklung investieren. "Wir haben vor, 2024 das nächste Produkt auf den Markt zu bringen. Es wird voraussichtlich ein Mittel gegen schwitzende Hände oder ein Nahrungsergänzungsmittel für Frauen in den Wechseljahren sein“, sagt der Unternehmer, der für das kommende Jahr einen sechsstelligen Umsatz anpeilt. 

Geplant ist auch eine Online-Plattform, auf der Beiträge über die verschiedensten Aspekte des Schwitzens veröffentlich werden sollen. "Wir wollen dazu beitragen, das Thema Schwitzen zu enttabuisieren. Schließlich betrifft es auf die eine oder andere Art fast jeden Menschen“, so Steiner.