Putz
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Mit Lokal Kindheitstraum erfüllt

Zur Landwirtschaft der Einstieg in die Gastronomie – so verlängert Hans Putz-Himmel die Wertschöpfungskette in seiner Villacher Enotega.

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Aktualisiert am 22.02.2024

Von Erwin Figge
Chefredakteur „Kärntner Wirtschaft“


In Vassach, am Villacher Stadtrand, betreibt Hans Putz-Himmel seine Landwirtschaft. 2019 übernommen, ging er an eine weitreichende Umstrukturierung. Angus- und Charolais-Rinder sind auf den Weiden zu finden, zudem kommen 1600 Legehennen im Wanderhuhnsystem. Tiere in freier Natur machen den Tschudlhof zu einem beliebten kleinen Ausflugsziel für Erholungssuchende aus der Stadt.

Den Weg in das Stadtzentrum wagte indes Hans Putz-Himmel vor knapp anderthalb Jahren. In der Hausergasse unweit des Hauptplatzes hat er das Speiselokal „Enotega“ übernommen. Es sei sein Kindheitstraum, ein eigenes Lokal zu führen. Erste Erfahrungen in der Branche sammelte er in jungen Jahren als Ferialpraktikant, inspiriert für das Zusammenwachsen von Land- und Gastwirtschaft hätten ihn Vorzeigebetriebe aus der Südoststeiermark.

Mit einer eingespielten Küchen- und Servicemannschaft hatte sich die neue Enotega schon bald etabliert. Die Speisekarte punktet mit saisonbezogener Regionalität – verkocht werden Rindfleisch und Eier vom eigenen Hof, für Lamm- und Fischgerichte arbeitet man mit ausgesuchten Produzenten aus der Region zusammen.

Hans Putz-Himmel ist die Nutzung des ganzen Tieres wichtig. Mit der Nose-to-Tail-Küche werden nicht nur die gefragten Filetstücke verarbeitet, sondern möglichst alle Teile des Tieres. „Von der Schnauze bis zum Schwanz, ist ein sinnvoller, nachhaltiger und achtsamer Umgang mit den vorhandenen Ressourcen“, erzählt er. Bis zu 80 Prozent der eigenen Produkte sollen in der „Enotega by Tschudlhof“ verarbeitet werden.

Nach gut einem Jahr, gutem Gästezuspruch und vielen Stamm­gäs­ten stellte sich der Erfolg auch bei Bewertungen ein: Viereinhalb von fünf Schnecken zeugen von einem geglückten Einsatz im Sinne der Slow-Food-Bewegung, zusätzlich ziert den Betrieb eine Gault-Millau-Haube. Zur Ganzjahresgastronomie von Montag bis Freitag will der Unternehmer in nächster Zeit die Erlebniskomponente ausbauen – mit Themenabenden und Verarbeitungstipps für interessierte Gäste.

 

Dieser Artikel erschien in Ausgabe 4 der „Kärntner Wirtschaft“.