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WKÖ-Kühnel zu Fachhochschulen: „MINT-Studienplätze sind Zukunftsinvestition“

Wirtschaft begrüßt Aufstockung – Ausbau der Fachhochschulen reagiert auf anhaltende Nachfrage angesichts des Fachkräftemangels und bringt hohen Return.

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Aktualisiert am 22.09.2023

"Die Fachhochschulen in Österreich sind eine bald 30-jährige Erfolgsstory. Hier kann besonders gezielt und effizient auf den Qualifizierungsbedarf reagiert werden – und das muss es auch“, sagt Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Deshalb wird die am Mittwoch von Bildungsminister Martin Polaschek präsentierte Aufstockung um 350 FH-Studienplätze im MINT-Bereich bereits im Studienjahr 2023/24 seitens der Wirtschaft begrüßt.  

FH-Absolvent:innen sind durch den hohen Praxisbezug der Ausbildung bei den Unternehmen besonders gefragt. Eine gute Betreuungsquote gewährleistet hohe Qualität: Studienabbrüche sind sehr selten, fast vier Fünftel der Studierenden schließen in der Regelzeit ab. Die Regierung habe sich deshalb zurecht im Arbeitsprogramm 2020 bis 2024 die Fortsetzung der MINT-Offensive und Weiterentwicklung des Fachhochschulsektors vorgenommen, um das Ziel der FTI-Strategie zu erreichen: Dieses sieht bis 2030 ein Plus von 20 Prozent bei Absolvent:innen aus MINT-Fächern vor. 

"Diese Schwerpunkte sind goldrichtig, denn der Arbeits- und Fachkräftemangel hat sich zwischenzeitlich zugespitzt und unsere FH-Absolvent:innen sind ein zentraler Puzzlestein, um diesem Mangel entgegenzuwirken“, betont Kühnel. Deshalb haben sich die Sozialpartner und die IV im vergangenen Jahr gemeinsam für die Widmung von neuen Studienplätzen für unterschiedliche MINT-Fächer stark gemacht.  

"Wir freuen uns, dass unsere Initiative in wesentlichen Teilen aufgegriffen und eine rasche und unbürokratische Aufstockung von FH-Studienplätzen ermöglicht wurde“, sagt Kühnel. Mit 350 zusätzlichen Plätzen würden unterschiedliche MINT-Bereiche abgedeckt. "Wir würden uns allerdings für die nächste Etappe der Vergabe wünschen, die Kapazitäten neu verfügbarer Studienplätze noch breiter zu fassen. Wir brauchen Fachkräfte mit Herz, Hirn und Hand. Viele Kompetenzen und Fähigkeiten sind nötig, um die digitale und ökologische Transformation zu bewältigen.“ 

Besonders wichtig sei eine effiziente Anerkennung von beruflichen und außerhochschulischen Erfahrungen, damit auch nicht-traditionelle Studierende im MINT-Bereich qualifiziert werden können. Um dieser Gruppe Studienmöglichkeiten zu eröffnen, brauche es berufsbegleitende Angebote an den Fachhochschulen. "Der Strukturwandel wird nicht warten, bis wir für ihn bereit sind“, so Kühnel abschließend.