Walter ruck
© Florian Wieser

Städtische Zentren gezielt entwickeln

Kommentar von Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 28.02.2024

Kürzlich habe ich an dieser Stelle über die hohen Zahlen an neu gegründeten Unternehmen in Wien geschrieben und die damit verbundene hohe Qualität unserer Stadt als Wirtschaftsstandort. Ein weiterer Beweis dafür ist die steigende Nachfrage nach freien Geschäftslokalen. Bereits 2022 gab es hier starke Zuwächse und letztes Jahr ist die Nachfrage nochmals um 26 Prozent gestiegen. Und die Leerstände sind leicht gesunken.

Belebte Stadtquartiere und eine genutzte Erdgeschoßzone steigern die Aufenthaltsqualität und damit die Frequenz, erhöhen die Sicherheit und kurbeln die Wirtschaft an

Was die Daten auch zeigen: Besonders gefragt sind Lagen in den Innenstadt-Bezirken, sogenannte Randlagen und Nebenstraßen tendenziell weniger. Es ist daher notwendig, einzelne städtische Zonen in sich gesamtheitlich zu betrachten und gleichzeitig in durchmischten Einheiten zu denken. Stichwort: Polyzentrale Stadt. Stichwort: Lebendige Grätzel.

Stadt der kurzen Wege

Eine funktionierende Stadt, wie ich sie verstehe und anstrebe, ermöglicht Wohnen, Wirtschaften und Freizeit verbringen, ohne dafür lange unterwegs zu sein. Eine Stadt der kurzen Wege. Darum sind eine Stadtplanung mit Augenmaß sowie gezielte Entwicklung und Förderung von Grätzeln enorm wichtig. Belebte Stadtquartiere und eine genutzte Erdgeschoßzone steigern die Aufenthaltsqualität und damit die Frequenz, erhöhen die Sicherheit und kurbeln die Wirtschaft an. Daher gilt: Fokus auf Grätzel in ihrer Gesamtheit und Einbindung aller Interessengruppen, damit auch Randzonen zu Top-Lagen werden.