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Was Betriebe für mehr Leistung brauchen

Besonders in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten sind Unternehmen – und ihre Mitarbeiter – tagtäglich gefragt, Leistung zu zeigen. Wir haben uns bei steirischen Führungskräften umgehört, mit welchen Maßnahmen man die Leistungsbereitschaft erhöhen könnte.

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Aktualisiert am 25.04.2024

Leistung ist für mich nicht nur Pflichterfüllung, sondern eine Quelle der Freude. Das Zeigen von Leistungsbereitschaft hat für mich Vorbildwirkung in der Familie, im Unternehmen und in der Gesellschaft. Denn letztlich sichert Leistung unseren Wohlstand. Und in jedem Moment, in dem wir leisten, gestalten wir nicht nur unsere Zukunft, sondern inspirieren auch die Menschen in unserem Umfeld. Generell höre ich, dass die Leistungsbereitschaft nachlässt. Das birgt die Gefahr, dass man sich auf den Einsatz der anderen beziehungsweise des Staates verlässt. Das ist trügerisch. Daher ist ein positiv besetzter Leistungsbegriff wichtig, ähnlich wie im Sport.

Leistung sollte der Grundstein für ein leistbares Leben sein, erst in zweiter Linie sollte der Staat verantwortlich sein. Leistung bedeutet für mich also auch Eigenverantwortung. Heute bemerken wir leider, dass die Großzügigkeit des Wohlfahrtsstaates ihren Tribut fordert – und der liegt konkret im Rückgang der Leistungsbereitschaft. Vom Ausnutzen von Schwächeren halte ich allerdings auch nichts. Fest steht für mich: Es braucht eine Abkehr von ständig negativen Äußerungen über Arbeit und Leistung – und eine Rückkehr zur Erkenntnis der vielen positiven Auswirkungen von Arbeit und sozialem Leben.

Als Ein-Frau-Betrieb muss ich jeden Tag Leistung erbringen. Das ist für mich, auch privat, etwas Schönes. Aber das Verhältnis Leistung zu Abgaben stimmt nicht. Steuererleichterungen wären ein starker Anreiz.

Für mich hat der Begriff ‚Leistung‘ eine äußerst positive Bedeutung. Ich bin überzeugt, dass er eng mit Tugenden wie Fleiß, Leidenschaft und Ehrgeiz verbunden ist. Österreich muss wachsam sein, da wir in einigen Bereichen in den letzten Jahren im Vergleich zu anderen Ländern leider Rückschritte gemacht haben und eine negative Grundstimmung zu dieser Thematik herrscht. In dieser Situation liegt es an der Politik, genauer gesagt an der Regierung, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, wie beispielsweise bessere Anreize für Mehrleistung durch eine optimierte Besteuerung von Arbeit.

Wir haben viele Mitarbeiter, die ihre Arbeit wirklich gerne machen. So entsteht Leistung. Wichtig ist, die wahren Talente der Menschen zu erkennen und zu fördern – dann ist Leistung die logische Folge.

Wir erwarten von unseren Teams, dass sie Leistung erbringen, indem sie ihr Arbeitsumfeld und sich selbst managen sowie im Sinne unserer Kundinnen und Kunden arbeiten. Der beste Weg zur Leistungsmotivation ist für uns, unsere kulturellen Werte zu leben – „Commitment“, „Respect“, „Development“, „Empowerment“, „Competition“ und „Recognition“. Dort, wo Menschen spüren, dass man seinen Werten treu bleibt und nicht nur der finanzielle Aspekt im Fokus steht, sind sie motiviert, Leistung zu erbringen. Unternehmen müssen sich auch darauf konzentrieren, ein positives und integratives Umfeld zu schaffen, um die Akzeptanz von Leistungsanreizen zu erhöhen.

Die Leistungsbereitschaft ist neben dem Humanismus eine tragende Säule einer funktionierenden Gesellschaft. Wenn Menschen den Sinn erkennen – weshalb ein gewisses Ziel oder eine Leistung erbracht werden sollen –, ist der Leis­tungsanreiz ein natürlicher und intuitiver. Wir sollten uns daher fragen, ob Menschen den Sinn in ihren Tätigkeiten erkennen. Anders formuliert: Wie kann ich sie dort, wo Leistung gefordert ist, richtig einsetzen und ihnen neben der ausreichenden Entlohnung auch einen persönlichen Mehrwert als Qualität in der Arbeit anbieten?

Leistung ist vielfältig – und der Begriff variiert stark je nach Generation. Das ist auch ok so. Wichtig ist es, Ziele zu definieren – so schafft man Klarheit, besonders für Mitarbeiter.