Stahlzylinder für die Papierherstellung
© Andritz AG

Umwelttechnik als Wachstumsturbo

Über die besten Ergebnisse der Unternehmenshistorie berichtet der Technologiekonzern Andritz. Viel Potential gibt es bei Batterien und Textilreycling.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 14.03.2024

Grund zur Freude für den Grazer Maschinenbauer Andritz, konnte das Unternehmen doch kürzlich trotz schwierigen Umfelds „die besten Ergebnisse der Unternehmensgeschichte“ präsentieren: So kletterte der Umsatz um 15 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro, das Konzernergebnis legte um 25 Prozent auf 504 Millionen Euro zu. Das operative Ergebnis wuchs um 14 Prozent auf 742 Millionen Euro, berichtete Vorstandsvorsitzender Joachim Schönbeck. Einziger Wermutstropfen: Der Auftragseingang schrumpfte um acht Prozent. „Grund dafür waren geringere Investitionen in Neuanlagen im Bereich Pulp & Paper.“ Die anderen Geschäftsbereiche – Metals, Hydro und Separation – konnten den Rückgang nur teilweise ausgleichen.

Dekarbonisierung im Fokus

Die Ziele für die Zukunft sieht Schönbeck ganz eindeutig in der Steigerung des Servicegeschäfts und der Dekarbonisierung: „Diese Lösungen spielen eine immer wichtigere Rolle in unserem Wachstum.“ Als veritable Wachstumstreiber entpuppen sich neue Geschäftsfelder wie das Textilrecycling oder das Batteriegeschäft. So sei An­dritz-Mitarbeitern nach jahrelanger Pio­nierarbeit eine automatisierte Pilotanlage gelungen, bei der sogenanntes sortenreines Recycling keine ferne Zukunftsmusik mehr ist. „Von der technischen Seite sind hier alle Voraussetzungen für eine komplette Kreislaufwirtschaft gegeben“, sagte Schönbeck. Viel Potential ortet der Andritz-Chef auch im Batteriegeschäft. So erhielt das Unternehmen im Vorjahr den ersten Auftrag für eine große, vollautomatisierte Zellformierungsanlage zur Produktion von Batteriezellen für Elektrofahrzeuge. In welcher Dimension das Batteriegeschäft anzusiedeln sei? „Wir rechnen mit zwei Gigawattstunden pro Jahr, umgerechnet entspricht das etwa 80 Zellen pro Minute“, rechnet Schönbeck vor. Außerdem konnte man bei Andritz im Vorjahr den ersten Großauftrag zur Produktion von grünem Wasserstoff an Land ziehen. 

Gefragt nach dem Lieferkettengesetz, sagte Schönbeck, dies sei  „ein gutes Beispiel, wie man sich mit einer guten Intention im bürokratischen Gehege verlaufen kann“. So würde man nur „Produkte verteuern und die Wettbewerbsfähigkeit schwächen“.