Hase beim einkaufen
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Osterfest bringt der Wirtschaft 38 Millionen Euro

Mehr als acht von zehn Steirern planen heuer, Ostern zu feiern – im Schnitt wollen sie dabei 50 Euro für Geschenke ausgeben. Wir haben uns umgehört, in welchen Branchen das Osterfest ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist.

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Aktualisiert am 21.03.2024

Die Sonne scheint, die Tage werden länger, Vögel zwitschern, Blumen sprießen, Allergiker niesen – und die Fastenzeit neigt sich dem Ende zu. Kein Zweifel – bald ist wieder Ostern. Der höchste Feiertag im Christentum hechelt dem Weihnachtsfest als Standortbooster zwar hinterher, gilt aber gerade im Handel und im Gewerbe als absoluter Wirtschaftsfaktor. Das bekräftigt eine aktuelle Analyse von KMU Forschung Austria: Demnach rechnet der steirische Handel in diesem Jahr mit Gesamtausgaben von 38 Millionen Euro – im Vorjahr waren es 36 Millionen. „81 Prozent der Steirerinnen und Steirer planen auch heuer, ihre Liebsten zu beschenken. Dennoch machen sich die angespannte Konsumlaune und die hohe Inflation der vergangenen Monate bemerkbar“, resümiert Gerhard Wohlmuth, Obmann der Sparte Handel in der WKO Steiermark, angesichts dieser Zahlen. Immerhin: 50 Euro planen die Steirerinnen und Steirer heuer für Ostergeschenke auszugeben. 

„81 Prozent der Steirerinnen und Steirer planen auch heuer, ihre Liebsten zu Ostern zu beschenken.“


„Nach Weihnachten ist das für uns die wichtigste Saison – da wird auch etwas weniger aufs Geld geschaut“, berichtet Manuela Klammler-Almer, Sprecherin des steirischen Lebensmittelhandels. Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Sechs von zehn Personen wollen ihr Budget trotz allgemeiner Teuerungen gegenüber dem Vorjahr unverändert lassen. Die Zahl jener, die mehr ausgeben oder Geld einsparen wollen, hält sich diesmal die Waage – laut Studie entfallen darauf jeweils 19 Prozent. 

Beliebte Geschenke

Bei den Top-Geschenken haben Lebensmittel jedenfalls die Nase vorn. Süßigkeiten, Schokoladen und Pralinen werden deutlich am häufigsten gekauft (63 Prozent), auch Eier (gefärbt und gekocht) finden sich in den Top 3 wieder. Das Geschäft beginne schon jetzt, so Klammler-Almer: „Alles rund um die Osterjause ist beliebt – vom Fleisch über Brot bis zum Kren.“ Immerhin planen 82 Prozent der Steirer eine Osterjause ein. Ein aboluter Wirtschaftsfaktor also für die heimischen Fleischer, wie Innungsmeister Josef Moßhammer weiß – wobei sich das Kundenverhalten gerade im städtischen Bereich stark gewandelt habe: „Da gibt es meist eine gemeinsame Osterjause im Kreis der Familie, wo ausgesuchte Stücke genossen werden. Das exzessive Zelebrieren mit mehrfachen Osterjausen gehört der Vergangenheit an.“ Besonders beliebt in der Steiermark: „Gespeilte“ Osterkrainer und Schinkenstücke mit Speckrand.


Hoch im Kurs bei den Top-Geschenken bleiben auch die Spielwaren – 31 Prozent planen sie in den Ostereinkauf ein. „Das ist für uns weiter ein riesiger Umsatzbringer“, betont Johannes Schüssler, Berufsgruppensprecher des Spielwarenhandels. „Vor allem Geschenke im niedrigeren Preissegment werden heuer stark gekauft – etwa bis 50 Euro.“ Wobei der Spielwarenhandel von Inflation verhältnismäßig wenig betroffen sei: „Bei Kindern spart man ungern – die Menschen schränken sich lieber anderswo ein. Das kommt uns zugute.“ Im Trend liegen laut Schüssler Dauerbrenner wie Karten- und Familienspiele, Bilderbücher – und „alles, was Räder hat“. Das kann auch Sporthandel-Sprecher Harald Scherz bestätigen – gerade was den Oster-Klassiker schlechthin betrifft: das Fahrrad.  „Das Outdoor-Geschäft läuft zu Ostern insgesamt weiter sehr gut. Vor allem Kinderräder sind heuer wieder sehr gefragt – immer stärker auch E-Bikes“, sieht er hier einen neuen Trend. 


Regionales im Trend

Immerhin 15 Prozent der Steirerinnen und Steirer planen, ihre Liebs­ten zu Ostern mit Blumen und Pflanzen zu beschenken – und Ostersträuche mit Palmkätzchen sind für 43 Prozent ein Pflichtprogramm. Entsprechend positiv blicken die steirischen Floristen auf die kommenden Wochen. Was heuer besonders gefragt ist? „Die Farben für das heurige Osterfest sind überaus fröhlich und sollen ein positives Ambiente schaffen, voller Lebensfreude und Zuversicht“, betont Innungsmeister Johann Obendrauf. Am beliebtesten sind Narzissen, Tulpen, Hyazinthen, Mimosen, Ranunkeln, Freesien oder Vergissmeinnicht – vor allem heimische Produkte sind laut Obendrauf heuer besonders gefragt. 

Regionale Produkte und gute Qualität stehen auch bei den 1.800 steirischen Kunsthandwerksbetrieben im Fokus. Ob kunstvoll verzierte Ostereier, Osterdeko oder liebevoll gestaltete Körbe: Auf den zahlreichen regionalen Ostermärk­ten oder der eigenen Online-Plattform für Kunsthandwerke ist für jeden Geschmack etwas dabei. „Kunsthandwerksprodukte aus der Steiermark sind nicht nur nachhaltige, sondern auch höchst individuelle und langlebige Geschenke“, betont Innungsmeis­ter Rupert Hofer. 

Ob online oder im „echten“ Handel kaufen? Laut Studie planen 86 Prozent, ihren Einkauf im stationären Handel zu erledigen, 30 Prozent wollen auch online zuschlagen. „Regionaler Einkauf liegt im Trend“, so Schüssler. „Früher haben sich Konsumenten oft bei uns erkundigt und dann online eingekauft. Jetzt sind sie schon vorab gut informiert, gehen dann aber bewusst ins Fachgeschäft.“ Ein Trend, der optimistisch stimmt – und Hoffnung auf einen regionalen Umsatzboost zu Ostern schürt.