Container am Hafen
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Lieferketten knebeln Industrie

Das EU-Lieferkettengesetz treibt die Deindustrialisierung voran, ist WKÖ-Bundesspartenobmann Sigi Menz überzeugt.

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Aktualisiert am 21.03.2024

Für große Verwunderung in der heimischen Industrie sorgt die jüngste Einigung der EU-Staaten auf das Lieferkettengesetz. WKÖ-Bundesspartenobmann Sigi Menz warnt, dass „die unverantwortliche Einigung die Deindustrialisierung Europas vorantreibt“. Auch die in diesem Zusammenhang festgesetzten Grenzen von 1.000 Beschäftigten und 450 Millionen Umsatz seien als Kompromisslösung „in Wahrheit belanglos, weil das Lieferkettengesetz eine Überprüfung der gesamten Lieferkette verlangt. Also sind die kleinen Unternehmen genauso erfasst“, präzisiert der Branchensprecher. Somit treffe das Gesetz also weiterhin sämtliche Beteiligten in der Produktionskette. 

Soziale und ökologische Standards

Grundsätzlich, räumt Menz ein, bekenne sich die Industrie klar zu einem verantwortungsvollen und nachhaltigen Wirtschaften. „Wir haben das Ziel des Gesetzes, soziale und ökologische Standards international zu verbessern, von Beginn an unterstützt“, sagt er. Konkret soll das gesetzliche Regelwerk dafür sorgen, dass europäische Betriebe Menschenrechts- und Umweltstandards in ihren Lieferketten einhalten – das umfasst auch ihre Lieferanten. Somit müssen Unternehmen in Zukunft europaweit dokumentieren, dass von ihnen importierte Ware aus Drittländern dort nicht zu Kinderarbeit oder Umweltschäden führt. „Allerdings hatten wir die Hoffnung, dass die EU bei der Verfolgung dieser Ziele auch eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und einen Bürokratieabbau zum Ziel hat.“ Diese Hoffnungen seien mit dem vorliegenden Beschluss leider enttäuscht worden.