Junge Frau steht lachend vor Auto
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L17-Fahrer sind keine Unfalllenker

In letzter Zeit wurde Kritik am L17 laut, weil an der Fahrtüchtigkeit der Nachwuchsautofahrer gezweifelt wurde. Was die Fachvertretung der Fahrschulen dazu sagt.

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Aktualisiert am 22.09.2023

Die L17-Ausbildung ist seit der Einführung 1999 zu einem Erfolgsmodell geworden. Rund jeder dritte B-Führerscheinanwärter wählt heute L17, auf dem Land ist diese frühe Möglichkeit der Mobilität auf vier Rädern noch populärer als in der Stadt.

Das kann auch Charly Stummer, Vorsitzender der Fachvertretung der steirischen Fahrschulen und des Allgemeinen Verkehrs, nur bestätigen: „Die 3.000 Kilometer, die die jungen Fahrschüler mit einer berechtigten Begleitperson (zum Beispiel Eltern, Verwandte, Freunde) am Beifahrersitz absolvieren müssen, sind ein perfektes Praxistraining, das die heimischen Fahrschulen schon alleine aus Kostengründen gar nicht anbieten könnten.“

Die L17-Ausbildung ist die vorgezogene Lenkerberechtigung für die Klasse B und kann bereits mit 15,5 Jahren begonnen werden. Der Führerschein wird dann frühestens mit 17 Jahren „zur Probe“ ausgestellt, was bis zum 21. Geburtstag Gültigkeit hat. Innerhalb des ersten Jahres nach Erteilung der Lenkerberechtigung muss die Mehrphasenausbildung (Perfektionsfahrten, Fahrsicherheitstrainings sowie interaktive Gruppengespräche) absolviert werden. Es gelten also strenge Regeln für die jungen Autofahrer, unter anderem auch ein striktes Alkoholverbot. Für Stummer ist L17 die perfekte Möglichkeit, junge Menschen schon früh mit den Herausforderungen des Straßenverkehrs praxisnah zu konfrontieren. Die versteckte Kritik in manchen Medien, L17-Fahrneulinge wären stark unfallgefährdet, weist Stummer mit Nachdruck zurück.

Ein Blick in die Unfallstatistik

Das kann auch Peter Felber vom Kuratorium für Verkehrssicherheit nur unterstreichen. Auf Rückfrage legt er eine Bilanz vor: „2022 hat es österreichweit 81 Unfälle gegeben, an denen L17-Autofahrer beteiligt waren.“ Im Vergleich dazu wurde 2021 in Österreich 30.861Personen diese Lenkerberechtigung erteilt. Übrigens 15 Prozent mehr als 2020. Stummer verweist auch noch auf die gefragte Kombination der jungen Leute, L17 und A1 (also den 125 ccm-Motorrad-Führerschein), gemeinsam zu absolvieren.

Stolz ist Stummer auf jeden Fall darauf, dass das Mehrphasensystem nach 20 Jahren praktisch noch immer Alleinstellungsmerkmal in Europa besitzt: „Zusammen mit dem dreijährigen Probeführerschein trägt das dazu bei, dass heimische Junglenker deutlich sicherer unterwegs sind als früher und die Fahrfertigkeit deutlich gestiegen ist.“