Einfamilienhaus in Holz
© Georg Ott

Kräftiges Lebenszeichen vom Holzbau

Während zahlreiche Branchen unter den schwierigen Konjunkturbedingungen stöhnen, zeigt sich der steirische Holzbau laut einer aktuellen Umfrage krisensicher.

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Aktualisiert am 22.09.2023

Auch wenn die Zeiten schon einmal rosiger waren, zeigt sich der Holzbau in Zeiten drohender Rezession erstaunlich resilient. Das geht aus einer Umfrage des Instituts für Wirtschafts- und Standortentwicklung (IWS) im Auftrag der zuständigen Innung hervor. Demnach bezeichnen sechs von zehn Betrieben die derzeitige Auftragslage im Holzbau als „gut“ oder „befriedigend“. Die wirtschaftliche Lage im kommenden Jahr bewerten neun von zehn Betrieben positiv, jeder Zehnte stellt den Konjunkturaussichten für 2024 aber ein glattes „nicht genügend“ aus.

Spannend ist auch das Faktum, dass 42 Prozent der Betriebe meinen, im Holzbau stünden die Chancen deutlich besser als im Ziegel- oder Betonbau. „Mischbetriebe sehen hier deutlich mehr Potenzial als im mineralischen Bereich“, resümiert Innungsgeschäftsführer Bernd Haintz.

Auch wenn aktuell Bauvorhaben wie Einfamilienhäuser – nicht zuletzt wegen der erschwerten Finanzierung – auf Eis gelegt werden, zeigt sich Holzbau-Innungsmeister Oskar Beer zuversichtlich: „Der Holzbau ist flexibel genug, um Ausfälle zu substituieren.“ Durch neue Technologien seien mehrgeschoßige Holzbauten heute keine Seltenheit mehr. „Immer mehr private Kunden nutzen den Baustoff Holz für Erweiterungen oder Aufstockungen“, so Beer. In der Krise hätten viele umgeschwenkt und ihr Erspartes in das Verschönern ihres Eigenheims investiert.

Trend zur "neuen Häuslichkeit"

Der Trend zur „neuen Häuslichkeit“, ist Beer überzeugt, werde anhalten. Wenig verwunderlich also, dass für 79 Prozent der Unternehmen Privatpersonen ganz oben auf der Liste der umsatzstärksten Auftraggeber stehen (siehe auch Grafiken). Öffentliche Auftraggeber spielen indes eine untergeordnete Rolle: Selbst öffentliche Aufträge für Schulen und Kindergärten sind eine Seltenheit, dabei gebe es hier viel Potenzial, kritisiert der neue Obmann von „Besser mit Holz“, Bernhard Neubauer: „Die privaten Auftraggeber tragen die Holzbau-Branche. Bei der öffentlichen Hand gibt es hier noch viel Luft nach oben.“ Neubauer hat sowohl bei Großbetrieben als auch bei Ein-Personen-Betrieben einen guten Marktüberblick. Ziel „seiner“ Initiative ist es, den Austausch von Know-how zu ermöglichen und die Betriebe stärker zu vernetzen, „um voneinander zu profitieren“. 

Schon bald steht die Holzbaubranche wieder im Rampenlicht: Am 21. September wird in Graz wieder der Holzbaupreis verliehen, mit dem besonders innovative Projekte prämiert werden.