Bagger arbeitet, Perspektive durch eine Betonröhre
© Anoo/stock.adobe.com

Konjunktur nimmt keine Fahrt auf

Laut einer aktuellen Studie kämpfen steirische Gewerbebetriebe mit Umsatzeinbußen und stehen bei Inves­titionen auf der Bremse.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 18.04.2024

Keine Entspannung zeichnet sich bei den steirischen Gewerbe- und Handwerksbetrieben ab: Wie aus den jüngsten Konjunkturdaten der KMU Forschung hervorgeht, sind die weiß-grünen Unternehmen in diesem Bereich weiter sehr gefordert. Trotz eines nominellen Umsatzplus von 1,8 Prozent auf rund 18,8 Milliarden Euro ergab sich im Vorjahr inflationsbereinigt ein Minus von 4,9 Prozent. Entsprechend wird auch ausgabenseitig zurückhaltend agiert: 4.100 Euro wurden 2023 pro Mitarbeiter inves­tiert – ein Minus von 27 Prozent. Nur 41 Prozent der Betriebe steckten Geld in diverse Maßnahmen, sechs von zehn Betrieben tätigten gar keine Investitionen.

Große Herausforderungen für die Betriebe

Ein trübes Bild zeigt sich auch bei der Entwicklung im heurigen Jahr: Demnach planen nur 31 Prozent der Betriebe, Geld für Investitionen in die Hand zu nehmen. Ganze 69 Prozent der Unternehmen gaben an, im laufenden Jahr durch Preissteigerungen bei Rohstoffen und Materialien beeinträchtigt zu sein. 55 Prozent klagen über eine hohe Steuer- und Abgabenbelastung, für jeden Zweiten sind die gestiegenen Energiekosten ein Problem. Mittlerweile bezeichnet fast ein Drittel der Befragten die Geschäftslage im ersten Quartal als „schlecht“. 

„Wir durchschreiten ein Tal der Tränen“, resümiert Hermann Talowski, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk. „Vor allem der Bau und das Baunebengewerbe haben es sehr schwer.“ Impulse erhofft er sich vom eine Milliarde Euro starken Baukonjunktur-Paket der Regierung sowie vom Handwerkerbonus Plus mit einem Volumen von 300 Millionen Euro. „Wir hoffen auf eine unbürokratische Abwicklung, so dass der Bonus von vielen in Anspruch genommen wird.“ Zudem würde die Maßnahme auch arbeitsplatzerhaltend wirken. „Die Betriebe werden schauen, dass sie keine Mitarbeiter freisetzen müssen, um durch die Krise zu kommen.“ Mit einer Erholung rechnet er erst im nächs­ten Jahr.