Industriearbeiter im Job
© Zukunft Industrie/Mathias Kniepeiss

Kaum ein Lichtblick für die Industrie

Alle Indikatoren der IV-Konjunkturumfrage zeigen nach unten: Im ersten Halbjahr werden negative Effekte am Jobmarkt erwartet.

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Aktualisiert am 08.02.2024

Sie verheißt nichts Gutes, die aktuelle Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Steiermark:  Denn glaubt man den Indikatoren, zeigt sich eine Prognose, die alles andere als Zuversicht verspricht. So weisen sämtliche erhobenen Werte – ob Geschäftslage, Ertragssituation, Produktionstätigkeit oder Personalstand – nach unten. Befragt wurden 49 Industriebetriebe mit 45.350 Beschäftigten. 

Der Anteil jener Unternehmen, die eine derzeit gute Geschäftslage melden, liegt bei 26 Prozent – das ist der niedrigste Wert seit dem Ausbruch der Pandemie. Dasselbe Bild zeigt sich auch bei der Ertragslage, wonach 28 Prozent aktuell eine schlechte Ertragssituation melden. Zwar rechnen elf Prozent der Unternehmen damit, die Produktionstätigkeit im ersten Quartal ausweiten zu können, allerdings sehen sich ganze 30 Prozent gezwungen, ihre wirtschaftlichen Aktivitäten bis März zurückzunehmen. Und vorhandene Kapazitäten werden weniger ausgelastet. Lag der Index der erwarteten Produktionstätigkeit zu Beginn 2023 noch bei plus 18, ist er nun auf minus 18 abgerutscht.

Sinkender Personalstand

Wenig verwunderlich also, dass bereits im ersten Halbjahr spürbar negative Effekte am Arbeitsmarkt erwartet werden. Ganze 44 Prozent der befragten Betriebe gehen davon aus, im ersten Quartal 2024 ihren Personalstand nicht halten zu können. „Einen derart hohen Anteil an Unternehmen, die mit sinkendem Personalstand rechnen, mussten wir zuletzt während der Pandemie 2020 feststellen“, so IV-Geschäftsführer Gernot Pagger.

Mit einer Verbesserung der Situation der Industrie ist bis zum Sommer nicht zu rechnen. So sank der Index der erwarteten Geschäftslage in sechs Monaten von zuletzt 0 auf minus 15. „Diskussionen über neue Steuern oder eine Verkürzung von Arbeitszeiten sind für Investitionsentscheidungen und damit für die konjunkturelle Entwicklung alles andere als förderlich“, schließt IV-Präsident Stefan Stolitzka.