Formel 1
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Formel 1 setzt auf steirisches Wissen

Die Oststeiermark wird jedes Jahr Formel-1-Weltmeister: Denn Know-how des Ilzer 3D-Druck-Pioniers M&H ist in der Königsklasse mehr als gefragt.

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Aktualisiert am 25.03.2024

In etwas mehr als drei Monaten – von 28. bis 30. Juni – avanciert Spielberg zum Mekka des internationalen Rennsports: Beim Grand Prix von Österreich feilschen Weltmeister Max Verstappen, Lewis Hamilton & Co. um jede Hundertstelsekunde. Es ist die Königsklasse des Motorsports – nicht nur im sportlichen Kontext, sondern auch aus technologischer Perspektive. Echte Ingenieurskunst ist gefragt – auch aus der Oststeiermark: Die Ilzer M&H hat sich mit komplexesten Komponenten aus dem 3D-Drucker einen Fixplatz im Cockpit der schnellsten Boliden erarbeitet. Klar ist: Strengste Geheimhaltung steht an allererster Stelle, wer wem was zuliefert, bleibt unter Verschluss. Allerdings: „Ohne Know-how aus Ilz geht kein Rennen über die Bühne“, verrät M&H-CEO Patrick Herzig. Gefragt seien vor allem Hochpräzisions-Druckbauteile aus Titan und hochfestem Aluminium. „Alles, was die Boliden leichter, schneller oder die zugrundeliegenden Vorgänge präziser macht, ist willkommen“, sagt Herzig.

Neues Reinigungssystem

Dafür setzen die Oststeirer auf allen erdenklichen Ebenen an: „Tatsächlich gibt es nichts, was wir hinsichtlich Qualität und natürlich auch Tempo in der Produktion, die für den Motorsport ebenfalls ausschlaggebend ist, nicht evaluieren oder andenken“, sagt der Geschäftsführer.

M&H
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Neben reinraumähnlichen Bedingungen in der klimatisierten Fertigung setzt M&H aktuell auch auf eine neue Entpulverungsanlage des deutschen Qualitätsherstellers Solukon. Das automatische Entpulverungssystem ist speziell für die Reinigung und Nachbearbeitung von 3D-gedruckten Teilen konzipiert. Herzig erklärt: „Wir können mit dem Solukon-System komplexe Teile mit innenliegenden Kanälen und Hohlräumen effizient und gründlich von Pulverresten befreien.“ Für M&H ein zentraler Vorteil – vor allem bei Rennsport-Komponenten: „Die Fähigkeit, Bauteile mit äußerster Genauigkeit zu reinigen, ermöglicht es uns, den spezifischen und strengen Anforderungen dieser Branche, in denen Präzision und Zuverlässigkeit ganz besonders entscheiden sind, gerecht zu werden. Die Nutzung stellt sicher, dass selbst die feinsten Geometrien, ohne Kompromisse bei der Qualität nachbearbeitet werden können. Diese Eigenschaft ist von entscheidendem Vorteil, da gerade solche komplexen Geometrien oft eine Herausforderung in der Nachbearbeitung darstellen und Pulverreste in den Bauteilen Performance-Einbußen bedeuten könnten“, betont M&H-Geschäftsführer Herzig.

Mehrwert von der neuen Anschaffung verspricht sich der Unternehmer aber auch in anderen Segmenten: Da die Anlage für große und schwere Metallbauteile mit einer Höhe von bis zu einem Meter und einem Maximalgewicht von 800 Kilogramm ausgelegt ist, will M&H die neue Kompetenz auch in der Luft- und Raumfahrt einsetzen.