Die genannten Personen aufgereiht
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„Wir haben das Sparen verlernt“

Wohnen wird immer schwerer leistbar. Experten suchten im Rahmen einer Diskussionsrunde zum Immo-Markt nach Lösungen.

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Aktualisiert am 22.09.2023

„Wir befinden uns in keiner leichten Zeit“, betonte Gerald Gollenz, Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der WKO Steiermark. Aus diesem Grund luden die Proponenten des Immobiliensektors Steiermark – mit Gunther Riedlsperger (Obmann Fachgruppe Versicherungsmakler), Gernot Tilz (Landesinnung Bau), Rainer Wührer (Kammer der Ziviltechniker), Dieter Kinzer (Präsident der steirischen Notariatskammer), Patrick Pongratz (GRAWE Immo AG) und Markus Kohlmeier (Obmann Fachgruppe Finanzdienstleister) – zur Diskussion in die Südsteiermark. Aktuell herrsche Unsicherheit – Grund seien vor allem vier Faktoren: Die Corona-Krise, der Ukraine-Krieg, die Teuerungen und die Frage der Finanzierung. Gerade der letzte Punkt, „die KIM-Verordnung und die zur falschen Zeit angehobenen Zinsen“, treffe den Immobilien-Markt heftig.

Das schlage sich nicht zuletzt auch im Neubaubericht und den in den nächsten Jahren geplanten Projekten nieder. Gollenz: „Da sehen wir einen leichten Rückgang.“ Denn die Probleme sind vielfältig, wie Tilz bestätigte: „Auch das Bauwesen verändert sich massiv“, vor allem die Teuerungen und der Fachkräftemangel würden die Branche vor Herausforderungen stellen. Weitere Veränderungen seien aufgrund der endlichen Ressourcen jedenfalls notwendig, so Wührer. Allerdings: „Multiple Krisen bieten auch multiple Chancen.“ Verändern müsse sich jedenfalls auch politisch einiges, wie Gollenz betonte: „Ich hoffe, dass es in Graz bald zu Neuwahlen kommt. Die jetzige Regierung steht für Stillstand!“ 

Insgesamt wünscht er sich Erleichterungen bei der Finanzierbarkeit von Immobilien: „Da erarbeiten wir gerade ein Konzept einer generationenübergreifenden Finanzierungsmöglichkeit.“ Die jetzigen Regelungen würden es den Menschen schwer machen, bekräftigte Kohlmeier. „Wir haben aber auch das Sparen verlernt“, hielt er fest – und forderte mehr dahingehende Bildungsangebote in Schulen. Zur Zinsentwicklung hoffe er, „dass der Plafond bald erreicht ist“. 

Alles in allem sei der Immobilienmarkt in der Steiermark trotz aller Widrigkeiten „gut aufgestellt“, so Gollenz. Dementsprechend gab er den Gästen etwas Optimismus mit auf den Weg: „Wir können mit Freude in die Zukunft schauen.“