LKW-Fahrerin
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Vielfahrer müssen besonders auf ihre Augen achten

Lange und häufige Fahrten beanspruchen das Sehvermögen. Eine erhöhte Unfallgefahr gilt als mögliche Folge.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 24.04.2024

Die Augen von Vielfahrern wie zum Beispiel Berufspendlern, Taxifahrern, Lieferanten oder LKW-Lenkern leisten das ganze Jahr über Schwerarbeit. Durch den Klimawandel bedingte Wetterkapriolen, starke Sonneneinstrahlung, lange Fahrten ohne Pausen und die Blendung von entgegenkommenden Fahrzeugen bei Dunkelheit gehören zu den täglichen Herausforderungen der Augen. Auch Urlauber, die über längere Strecken mit dem Auto anreisen, beanspruchen ihr Sehorgan überdurchschnittlich stark. „Das Auge ist eines der wichtigsten Hilfsmittel im Straßenverkehr, rund 90 Prozent aller Sinneseindrücke werden hierüber wahrgenommen. Deshalb sollten alle Verkehrsteilnehmer ein gutes Sehvermögen haben. Doch oft wird eine Verschlechterung des Sehens ignoriert bzw. nicht gleich bemerkt, weil es sich oftmals um einen schleichenden Prozess handelt. Obendrein ist eine Verschlechterung der Augen keinesfalls auf ein bestimmtes Alter beschränkt“, betont der oö. Landesinnungsmeister der Gesundheitsberufe, Michael Wögerer. 

Erste Warnzeichen – rascher Augencheck notwendig

Wichtig sind vor allem regelmäßige Seh-Checks bei Augenoptikermeistern und Gesundheitsuntersuchungen beim Augenarzt, um bei einer Verminderung des Sehvermögens rechtzeitig entgegenwirken zu können. Weiters soll man auf gewisse Warnzeichen achten, erklärt Wögerer: „Wenn zum Beispiel andere Fahrzeuge wie aus dem Nichts auftauchen, man nachts schlechter sieht als am Tag oder Scheinwerfer besonders stark blenden, dann könnte dies auch mit einer nicht oder schlecht korrigierten Fehlsichtigkeit zusammenhängen“, gibt der oö. Landesinnungsmeister zu bedenken.

 

Die passende Autofahrerbrille für Vielfahrer

Oft hilft schon eine Ermittlung der aktuellen Dioptrienstärke durch den Augenoptikermeister, damit die Sehhilfe optimal passt und sich somit für den Straßenverkehr eignet. Doch Achtung: Brille ist nicht gleich Brille! Eine spezielle Brille für Autofahrer kann im Gegensatz zu einer Alltagsfernbrille große Vorteile bringen, zum Beispiel: 

  • Unterstützung des Blickwechsels zwischen Ferne und Nähe: Spezielle Gläser für Autofahrer ab Mitte 40 können bei Altersweitsichtigkeit helfen, da sie einen extra breiten oberen Bereich für die Fernsicht und eine entsprechende Nahunterstützung im unteren Glasbereich haben. Dadurch wird der rasche Blickwechsel zwischen der Ferne und dem Armaturenbrett oder dem Navi erleichtert.
  • Hilfe bei Dämmerungsmyopie: Bei einer sogenannten Dämmerungskurzsichtigkeit bewirken größere Pupillen oft eine Änderung der Lichtbrechung in den Augen, hier benötigt man eine andere Brille bzw. Dioptrienstärke.
  • Schutz vor Blendung: Entgegenkommende Fahrzeuge können aufgrund des hohen Blaulichtanteils des Lichtspektrums besonders stark blenden. Hier können spezielle Brillengläser, die den Blaulichtanteil mit Hilfe einer Beschichtung bzw. Veredelung filtern, unterstützen.

 

Sonnenlicht, Zugluft, Rauch und Pollen sind Stressfaktoren für Augen

Für Vielfahrer gilt auch, die Augen vor gleißendem Sonnenlicht zu schützen und eine hochwertige Sonnenbrille zu tragen. Besondere Vorsicht ist zudem bei Zugluft und Luft aus dem Gebläse geboten, da sie die Augen austrocknen kann – dies gilt auch für das Fahren bei geöffnetem Fenster. Wer in seinem Fahrzeug raucht, setzt die Augen zusätzlichem Stress aus. Im Frühling beginnt jetzt auch die Zeit für Allergiker, was bei vielen eine laufende Nase und tränende Augen bedeutet. Vielfahrern, die Kontaktlinsen tragen und auf Pollen allergisch reagieren, wird empfohlen, auf Tageskontaktlinsen umzusteigen. 

Um in jedem Alter sicher auf den Straßen unterwegs zu sein, rät Michael Wögerer zu einer jährlichen Kontrolle der Augen und Sehhilfen beim Augen- und Kontaktlinsenoptiker: „Eine aktuelle Dioptrienbestimmung inklusive einer Top- Beratung bei der Brillen- und Kontaktlinsenauswahl ist für gutes Sehen unerlässlich und hilft, das Unfallrisiko auf den Straßen zu minimieren.“