Christian, Harald und Markus Wächter
© Riviera

 Qualität aus dem Reinraum

Tradition, die verpflichtet – seit 100 Jahren: 1923 gegründet, hat sich Riviera in Tulln auf die Herstellung von Arzneimitteln, Medizinprodukten und Nahrungsergänzungsmitteln sowie Kosmetika spezialisiert. Mit internationalem Erfolg

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Aktualisiert am 04.10.2023

Als Familienbetrieb bin ich meinen Ahnen verpflichtet“, sagt Harald Wächter ernst, knöpft sich den weißen Kittel zu und greift zum Haarnetz. „Und der nächsten Generation“, fügt er mit Blick auf seine Söhne Markus und Christian hinzu, die – an der Schleuse zum Produktionsbereich von Riviera – gerade dabei sind, sich Einwegschuhe überzustülpen. 
1923 von Robert Schrenk gegründet, hat sich das Unternehmen mit Sitz in Tulln auf die Produktion von traditionell pflanzlichen Arzneimitteln, Medizinprodukten, Nahrungsergänzungsmitteln und Phytokosmetika spezialisiert. Begonnen hat alles mit Friseurbedarf, Parfüms und Lippenstiften („Mein Opa war der Lippenstiftkönig von Wien“). Dann kamen der Holzhacker Franzbranntwein und Schwedenbitter hinzu. Harald Wächter, der das Unternehmen in dritter Generation führt, erweiterte das Portfolio mit der Marke Med+ im Medizinproduktesegment. Heute finden sich rund 70 verschiedene Produkte im Sortiment.

Produkte von Riviera
© Riviera Mit der Marke Med+ erweiterte Riviera das Portfolio im Medizinproduktesegment.


Auf dem neuesten Stand

Gleich geblieben ist der Leitsatz von Riviera: Tradition, die verpflichtet. Qualität, die besticht und Produktion, die überzeugt. „Oder wie mein Opa schon gemeint hat: Bevoa i a Klumpat vakaf, vakaf i liaba goa nix‘“, bringt es der Chef auf den Punkt. „Produktion, Abfüllung, Rohstoffeinlagerung und Waschräume sind in einem maßgeschneiderten Reinraumverband integriert und bieten ein hygienegerechtes Arbeitsumfeld gemäß der Good Manufacturing Practice (GMP)“, erklärt Wächter und steuert auf einen Mann im hinteren Teil des Produktionsbereichs zu. „Passt alles?“, fragt er den Betriebsleiter, der nickt, und erklärt: „Andreas Posch, seit 36 Jahren im Betrieb. Hat alles bestens im Griff.“
Entwickelt und produziert wird „mit Herz und Verstand“ – und auf dem neuesten Stand von Wissenschaft und Technik. Modernste Verarbeitungs- und Abfüllungsanlagen mit automatischen, prozessgesteuerten Produktionsabläufen und das hauseigene mikrobiologische Labor mit sechst Biotechnologen stehen für diese Qualität. 
Qualität, die europaweit gefragt ist. „Wir exportieren vor allem nach Deutschland, in mittel- und südeuropäische Länder, aber auch nach Zypern und in die Türkei. Skandinavien und Brasilien sind derzeit im Aufbau“, erklärt Wächter und ergänzt: 
„Beim Eintritt in neue Märkte setzen wir auf die Expertise der WKÖ-AußenwirtschaftsCenter.“ Aber auch in der Tullner WKNÖ-Bezirksstelle „erhalten wir immer wertvolle Informationen, etwa zum Arbeitsrecht.“

Seine stärken kennen

„Wir springen nicht auf jeden Trend auf, aber wir kennen unsere Stärken und sind vor allem in Nischen erfolgreich.“ Beliefert werden Apotheken, Drogerien, Handelsketten und via Webshop auch Privatkunden.
Auf die Qualität und Expertise von Riviera setzen auch viele andere Firmen. „Wir sind sehr erfolgreich in der Lohnherstellung tätig und bieten Partnerschaft bei Entwicklung, Produktion und Logistik an“, sagt Wächter und öffnet die Tür zur Kältekammer. Eine Geruchsexplosion. „Ja, es riecht wie in tausendundeiner Nacht“, lacht der Pharmazeut.

Bevoa i a Klumpat vakaf, vakaf i liaba goa nix.

Als mittelständisches Familienunternehmen stehe Riviera in der Verantwortung, nicht nur qualitativ hochwertige Produkte herzustellen, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Umwelt zu haben. Seit 2021 deckt eine Photovoltaikanlage auf dem Dach 50 Prozent des Energiebedarfs. „In Nachhaltigkeit wollen wir künftig noch stärker investieren. Ebenso überlegen wir, Lehrlinge auszubilden und den Betrieb für Produktion und Lager zu erweitern.“ Auch eine neue Serie im Bereich der Medizinprodukte „ist in Arbeit. Details will ich noch nicht verraten“, gibt sich Wächter geheimnisvoll. Mit einem Pharmazeuten (Foto Mitte), einem Biotechnologen (Markus, r.) und einem Juristen (Christian, l.) scheint der Betrieb für die nächsten 100 Jahre jedenfalls gut aufgestellt. 

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