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Darum schütten Unternehmen Dividenden aus

Nachbericht zum Kundenevent der NÖ Finanzdienstleister vom 14.9.2023

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 22.09.2023

„Kundenveranstaltung Veranlagung“ in der Kremser Sandgrube 13 war ein voller Erfolg mit erkenntnisbringenden Fachvorträgen und reichlich Gelegenheit zum Networking.


Auf Einladung der Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Niederösterreich lud selbige ihre Mitglieder sowie jeweils einen Kunden Letzterer in die Kremser Sandgrube 13 ein.

Bei herrlichem Sonnenschein zum Altweiber-Sommer Mitte September erläuterte Fachgruppenobmann Michael Holzer in seinen Begrüßungsworten, dass etwa tausend Vermögensberater in Niederösterreich zur Fachgruppe gehören - diese wählen „unter zigtausenden Investmentfonds die für sie wichtigen heraus“.

Hierauf betonte er die Ungebundenheit und Neutralität der Berater, die alljährlich an einer Weiterbildung der Kammer (online bzw. in Präsenz) teilnehmen: „Wir sind keiner Bank, keiner Kapitalgesellschaft verpflichtet.“

Dividendenstrategie haben „Zeug zum Evergreen“

Am Beginn ihres interessanten Vortrages richtete Andrea Huber, die bei DJE Kapital AG vor zwei Jahren die Länderverantwortlichkeit für Österreich übernommen hatte, die Frage an die Zuhörer, für welchen Zeitpunkt diese die erste Dividenden-Auszahlung schätzen.

Erraten wurde: um das Jahr 1600 herum, als die East India Company erste Gewinnausschüttungen tätigte.

Somit drängte sich auch die nächste Frage auf: Warum schütten Unternehmen eigentlich Dividenden aus?

Einerseits sei es ein „Bindungsinstrument für Unternehmen, um Anleger an der Stange zu halten“, so Huber, andererseits sei es aber auch eine „wichtige Ertragsquelle“ für die AGs, und letztlich sei die Dividendenzahlung auch ein Qualitätsindikator: „Wenn die regelmäßig auszahlen, kann es denen gar nicht so schlecht gehen“, salopp formuliert.

Und dann kam ein zentraler Satz: „Hoch schlägt am Höchsten!“ Huber (Head of Wholesale & Retail Clients Österreich) fragte grundsätzlich nach der „Dividendenstrategie - Klassiker oder Auslaufmodell?“. Wie investiert man also richtig in Dividendentitel?

Huber wurde konkret: Aktien im 2. Bewertungs-Quintil (das den S&P 500 Index übertraf; also jene, die ca. 2-4 und nicht 6 % Rendite bringen) haben am häufigsten die höchste Wertentwicklung erzielt (und zwar im Zeitraum 1930-2020); notwendiger Nachsatz: allerdings ist die durchschnittliche Ausschüttungsquote im 2. Quintil etwa bei der Hälfte des ersten. (Man kann eben nicht alles haben.) Die Begründung: Die Unternehmen, die Cash zurückbehalten, sind eher in der Lage, auch schlechte Geschäftsjahre zu überdauern.

Institutionelle Anleger tendieren generell in Richtung ertragsstarke Aktienfonds („Value“), während Privatanleger aus diesen Fonds („Growth“) eher geflohen sind.

Die Anlage-Expertin verwies auf den Fonds DJE - Zins & Dividende PA: Dieser globale Mischfonds ist ertragsorientiert - kombiniert werden Zinsen und Dividenden mit Aktienkursgewinnen - und setzt auf Ausgewogenheit (50 % Anleihen, 50 % Aktien).

Andrea Huber kam schließlich zum Fazit, dass Dividendenstrategien das „Zeug zum Evergreen“ haben.

17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen

Marcus Janda von DWS - asset Management (www.dws.de), der Kapitalanlagegesellschaft der Deutsche Bank AG, sprach über Nachhaltigkeit, ein „sehr gesättigtes Thema“, wie er zugeben musste.

Allein, er wolle versuchen, seinen Vortrag interessant zu halten (was er bravourös schaffte) - und erinnerte an den prägenden Satz des damaligen US-Präsidenten Barack Obama, der anlässlich der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 erklärte: „Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel aktiv spürt, aber auch die letzte, die noch etwas tun kann.“

Janda, seines Zeichens Senior Coverage Specialist Wholesale, betitelte seine kurzweilige Präsentation: „In Zeiten der Unsicherheit Klima-Chancen nutzen!“

Der Grundgedanke der globalen Prioritäten bis 2030, der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals - SDGs), die von 197 Nationen unterzeichnet wurden: für die Bekämpfung von Armut und anderen Entbehrungen müssen Gesundheit und Bildung verbessert, Ungleichheit verringert und das Wirtschaftswachstum angekurbelt werden - bei gleichzeitigem Kampf gegen den Klimawandel sowie Strategien für den Erhalt unserer Ozeane und Wälder.

Als besonders „wirksamen Fonds“ führte Janda den DWS Invest SDG Global Equities LD an. Im Gesamtportfolio des Fonds wird angestrebt, dass durchschnittlich 50 % der Unternehmenserträge zur Erreichung der 17 UN-Ziele beitragen.

Die Vinophilen unter den Besuchern der WKNÖ-„Kundenveranstaltung Veranlagung“ freuten sich zuletzt über eine kommentierte Weinverkostung - was beste Gelegenheit für Networking unter Kollegen bedeutete.

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