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© Michael Stifter

HTL Wiener Neustadt gewinnt Gesamtweltcup in Robotik

Team RIP, das Robotik-Team der HTL Wiener Neustadt, konnte nach sechs Jahren wieder den Gesamtweltcup der Robotik-WM in St. Augustin/Florida für sich entscheiden. Die jungen Ingenieure setzten sich bei der WM gegen 40 Teams aus den USA, aus Australien und China durch.

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Aktualisiert am 05.08.2023

Botball ist ein Bildungsprogramm unter der Schirmherrschaft von NASA, iRobot und igus. Ziel des Programms ist es, Schülerinnen und Schüler aus der Mittelschule für Forschung und Technik insbesondere in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu begeistern. Das Botball Educational Robotics Programm beinhaltet einen teamorientierten Roboter‐Wettbewerb, der jedes Jahr mit einer neuen Aufgabenstellung ausgeschrieben wird. Durch Planung, Entwicklung, Programmierung und Dokumentation von sogenannten Bots sollen die Jugendlichen wissenschaftliches Forschen unmittelbar erleben, begreifen und präsentieren. Dafür ist ein vordefiniertes Set an erlaubten Roboter‐Teilen (Motoren, Sensoren, Konstruktionsteile, Controller, Kamera, etc.) erforderlich, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Botball wird in Form eines internationalen Wettbewerbs mit einer dazugehörigen Konferenz (GCER) durchgeführt und seit dem Jahr 1998 jährlich ausgetragen. Erklärtes Ziel ist es, die Anwendung der Robotik und künstlichen Intelligenz sowie die Digitalisierung im Allgemeinen an Schulen zu fördern.

Schüler hatten etwa drei Monate Zeit, Aufgaben zu lösen

Team RIP besteht aus  sieben Teammitgliedern und zwei Robotern. Diese Bots agieren autonom, also ohne menschliche Kontrolle oder Intervention von außen. Die Spieldauer beträgt immer zwei Minuten, wobei das Spiel sowohl von Taktik als auch von Präzision und Zuverlässigkeit geprägt ist.

Jedes Jahr wird Ende Jänner ein neues Themengebiet mit damit verbundenen Problemstellungen weltweit bekanntgegeben. Danach haben die Schüler etwa drei Monate Zeit, diese Aufgaben zu lösen und an der Europameisterschaft teilzunehmen. Die Sieger vertreten ihr Land offiziell bei den Weltmeisterschaften (GCER).

Heuer bestand die Aufgabe darin, dass zwei Roboter pro Team in einem modernen Rechenzentrum trotz ständiger Bedrohungslage den Betrieb aufrechterhalten und gleichzeitig gegen Cyber-Bedrohungen selbstständig vorgehen mussten. Die Roboter sollten das Netzwerk schützen, infizierte Systeme entschärfen und Bedrohungen analysieren. Die Botball-Organisation aktualisiert die Regeln jährlich – auch manchmal kurz vor der WM – sodass die Teams gezwungen sind, ständig innovativ zu sein. Das ergibt neue Ideen und Techniken und fördert lösungsorientierte Handlungskompetenzen von Jugendlichen auf spielerische Art und Weise im kompetitiven Umfeld.

Verschiedene Disziplinen in Florida zu bewältigen

Der Wettbewerb erstreckte sich über sechs Tage  in St. Augustin/Florida, wobei verschiedene Disziplinen ausgetragen wurden. Von Beginn des Wettbewerbes an konnte sich Team RIP an der Spitze des Wettbewerbes etablieren. Souverän verteidigte es das herausragende Ergebnis bis zuletzt. "Ich habe selber als Schülerin der HTL Wiener Neustadt zwei Mal an der RobotikWM teilgenommen. Als Betreuerin bekommt man natürlich einen anderen Blickwinkel auf das Geschehen und das Nervenkostüm wird ganz anders belastet", erläutert  Betreuerin Christine Zeh.

Und  Dr. Michael Stifter schwärmt von seiner Robotikgruppe, die sich gegen 40 Teams aus den USA, aus Australien und China durchsetzen konnte: "Es freut mich, dass unser Team so erfolgreich ist, aber auch, dass der Wissenstransfer in der Betreuung unserer Teams gelungen ist. Damit kann die Erfolgsgeschichte der Robotik an der HTL Wiener Neustadt erfolgreich weitergehen. Dank gelte auch den Unterstützern und Sponsoren, die dem Team der HTL Wiener Neustadt auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten das Vorhaben ermöglicht haben.