WKO Steiermark-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg (l.) und Präsident Josef Herk (r.) gratulierten dem 100.000. Mitglied Katharina Dingsleder. Sie halten eine große Glückwunschkarte in der Hand und stehen vor der Regionalstelle Südsteiermark.
© Foto Fischer

Schallmauer durchbrochen: 100.000 Unternehmen in der Steiermark

Mit der Gewerbeanmeldung von Katharina Dingsleder in der Regionalstelle Südsteiermark überstieg die Zahl der WKO-Mitglieder in der Steiermark nun erstmals die magische Schwelle von 100.000. 

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Aktualisiert am 05.08.2023

Es ist eine beeindruckende Zahl: Mit Katharina Dingsleder konnte die WKO Steiermark am 24. Mai eine magische Schallmauer durchbrechen und das 100.000ste Mitglied begrüßen. „Ich wollte meine eigene Chefin sein, meine eigenen Ideen umsetzen – und meine Arbeitszeit flexibler gestalten können“, erzählt die Tapezierer- und Dekorateur-Meisterin, die sich in ihrer Werkstatt in Leibnitz vor allem auf Polstermöbel spezialisieren will, über ihre Beweggründe für die Selbständigkeit. 

Dass es bei ihr in diese Richtung gehen wird, war schon lange klar: „Von klein auf war ich der Meinung, dass Handwerk und Dinge zu erneuern etwas Wunderschönes ist.“ Ihre gesamte Laufbahn sei sie bereits in der Einrichtungsbranche aktiv: „Das war für mich naheliegend, weil mein Vater schon immer in diesem Bereich tätig war.“ Er war auch der Erste, mit dem die 34-Jährige ihren Schritt ins Unternehmertum diskutierte. Nun hat sie ihn gewagt.

Damit ist sie natürlich nicht allein – gibt es doch 99.999 weitere Selbständige in der grünen Mark. „Unser Ziel ist es, die Steiermark gemäß unserem Motto ‚Selbstverständlich selbständig‘ noch unternehmerischer zu machen. Mit dem Durchbrechen der Schallmauer von 100.000 Mitgliedern zeigt sich, dass wir hier auf einem sehr guten Weg sind“, betonte WKO-Präsident Josef Herk als Gratulant vor Ort. 

Das belegt auch ein Blick auf die Daten und Fakten: Die Zahl der Unternehmen etwa hat sich in 20 Jahren um 81,4 Prozent gesteigert – 2002 verzeichnete man noch 54.609 Selbständige. Auch bei den jährlichen Gründungen gab es ein deutliches Plus. Im Vorjahr machten sich 5.907 Steirerinnen und Steirer selbständig – um 56,3 Prozent mehr als 2002 (3.779) – auch ohne Personenbetreuer betrug die Zahl 2022 noch 4.736 und lag damit klar höher als vor 20 Jahren. 


Das bewirkt auch eine verstärkte Nachfrage nach den Serviceangeboten der WKO – davon zeugen 41.646 Gründungsberatungen und -kontakte allein 2022 im Gründerservice und in den Regionalstellen. Dingsleders Gründungsmotive entsprechen übrigens durchaus dem allgemeinen Trend. So gaben im Vorjahr 69,7 Prozent der Gründerinnen und Gründer an, sie hätten sich (unter anderem) für die Selbständigkeit entschieden, weil sie ihr eigener Chef sein wollten, für 71,2 Prozent war flexible Zeit- und Lebensentscheidung ein zentrales Motiv. Auch was das Alter anbelangt, passt die 100.000ste Unternehmerin zum Zeitgeist: Das Durchschnittsalter der steirischen Selbständigen ist seit 2002 von 47,9 Jahren auf 43,2 Jahre gesunken.


Nachhaltiges Zeichen

Den nachhaltig positiven Entwicklungen wurde nun übrigens auch ein Symbol gesetzt: 100.000 Bienen wurden am WKO-Areal angesiedelt. „Wirtschaft und Umwelt sind kein Gegensatz – im Gegenteil: Sie gehen in unserer Steiermark Hand in Hand“, betont WKO-Steiermark-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg. Die nächsten 100.000 warten schon. 

Katharina Dingsleder am Hauptplatz Leibnitz, mit Kirchturm im Hintergrund
© Foto Fischer Katharina Dingsleder hat ihre Werkstatt in Leibnitz.



Frauen erobern weiß-grüne Wirtschaft

Einzelunternehmen machten schon 2002 den Löwenanteil aller Rechtsformen aus – und so ist es noch heute. Deutlich verschoben hat sich in dieser Zeit aber die Geschlechterstruktur – der Frauenanteil stieg von 30,7 auf 49,9 Prozent an. Umso passender, dass sich das 100.000ste Mitglied Katharina Dingsleder nun in diese Statistik einreiht. Die anteilsmäßig meisten Frauen sind mit 58,5 Prozent in der Sparte Gewerbe und Handwerk aktiv. Dort gab es in den letzten 20 Jahren mit einem Plus von 208 Prozent (inklusive Personenbetreuung) auch das größte Gesamt-Wachstum, an zweiter Stelle liegt die Sparte Information und Consulting (+78 Prozent). Auf Bezirksebene fiel der Anstieg in Weiz (+138,8 Prozent) am deutlichsten aus – hier findet sich mit 56,2 Prozent auch der höchste Frauenanteil bei Einzelunternehmen, mit 66,6 Prozent hat man außerdem den größten Anteil bei der Gründung ebensolcher aufzuweisen.