Lehrlingsausbildung
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Lehre liegt weiter im Trend – vor allem bei jungen Frauen

Plus bei Lehranfängern, Lehrbetrieben und weiblichen Lehrlingen. Wirtschaftskammer NÖ-Präsident Wolfgang Ecker: „Image der Lehre weiter stärken“

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Aktualisiert am 05.08.2023

Die Zahl der Lehranfänger ist in Niederösterreich im Mai 2023 weiter gestiegen. Mit Stand Ende Mai haben 5.439 (Mai 2022: 5.368) junge Menschen in den niederösterreichischen Lehrbetrieben eine Lehre begonnen, das bedeutet ein Plus von 71 Lehranfängern bzw. 1,3 Prozent. „Der niederösterreichischen Wirtschaft fehlen im Moment 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das zieht sich quer durch alle Branchen. Gerade in diesen Zeiten stimmt ein Anstieg bei den Lehranfängern positiv“, freut sich Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, und ergänzt: „Besonders erfreulich ist es auch, dass sich immer mehr junge Frauen für die duale Ausbildung entscheiden.“ Haben im Mai 2022 noch 1.631 Mädchen eine Lehre begonnen, waren es im Mai 1.735. „Es geht nicht um das Geschlecht, es geht um Talent und Fähigkeiten. Und das scheint langsam in den Köpfen der Menschen anzukommen“, unterstreicht Ecker. 

Steigendes Interesse an der Lehre

Nicht nur die Zahl der Lehranfänger ist im Vergleichszeitraum gestiegen, auch die Gesamtzahl der Lehrlinge ist von 16.237 im Mai 2022 auf 16.326 im Mai 2023 gestiegen. Mit 7.702 jungen Menschen in der dualen Ausbildung gibt es die meisten Lehrverträge im Gewerbe & Handwerk, gefolgt vom Handel mit 2.513 Lehrlingen und der Industrie mit 2.244 jungen Menschen in der Lehre. Auch die Zahl der Lehrbetriebe hat zugenommen: Im Mai 2023 bildeten 4.389 Betriebe Lehrlinge aus, um 27 Betriebe mehr als noch im Mai 2022. „Die Ausbildung von Lehrlingen ist für viele unserer Betriebe ein großer Vorteil. Damit stellen sie sicher, dass sie schon früh jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für sich gewinnen können, die gut zum Unternehmen passen“, erklärt Ecker.

Image der Lehre weiter stärken

Eine aktuelle Studie der Wirtschaftskammer NÖ zeigt, dass 54 Prozent aller Betriebe dauerhaft unbesetzte Stellen haben, 44 Prozent schon Kunden oder Aufträge ablehnen und 27 Prozent ihre Öffnungszeiten reduzieren mussten. „Wir müssen an vielen Rädchen drehen. Wesentlich ist es, das Image der Lehre zu stärken und zu zeigen, wie vielfältig die Möglichkeiten mit einer Lehre sind“, betont der WKNÖ-Präsident. Die Wirtschaftskammer bietet hier vielseitige Möglichkeiten an - von digitalen Lösungen wie die App „Berufsorientierung To Go”, die gemeinsam mit dem Sozialpartner AK NÖ angeboten wird, bis hin zur Schulaktion, bei welcher Unternehmen die verschiedensten Lehrberufe in Schulen vorstellen. „Mit Maßnahmen, wie dem Talente Check, unserer Schnupperland- und Ferialpraktikakarte bis hin zur Initiative Let’s Walz und Social Media sowie Newsletter für Berufsorientierungslehrer versuchen wir, sowohl Jugendliche, Eltern als auch die Lehrerinnen und Lehrer in den Schulen bei der Berufsorientierung zu unterstützen“, nennt Ecker Beispiele.