Alle Jurymitglieder mit allen Einreichern
© Klaudia Ratzinger

Initiative proHTL NÖ unterstützt eine Elektrolyseanlage für die Gewinnung von trockenem Wasserstoff sowie die Entwicklung eines „Home-Anti-Blackout-Systems“

„Energiewende im Bildungsbereich — Nachhaltige Technologien erlebbar machen!“ – mit diesem Projekt gewinnt die HTBLuVA St. Pölten die fünfte Auflage der Initiative proHTL NÖ. Einen Sonderpreis gab es für die HTL Mistelbach. Helmut Schwarzl (WKNÖ-Spartenobmann Industrie sowie Fachgruppenobmann Chemische Industrie NÖ) und Veit Schmid-Schmidsfelden (Fachgruppenobmann Metalltechnische Industrie NÖ) sind von dem zukunftsweisenden Projekt, mit dem eine Brennstoffzelle gespeist wird, begeistert.

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Aktualisiert am 13.03.2023

„Alle eingereichten Projekte bei unserer proHTL Initiative sind wieder auf einem sehr hohen Niveau und äußerst spannend. Das zeigt deutlich die hohe Qualität an den niederösterreichischen HTL, ein Fundus für künftige bestens qualifizierte Fachkräfte“, ist Veit Schmid-Schmidsfelden, Fachgruppenobmann metalltechnische Industrie NÖ begeistert. WKNÖ-Spartenobmann Helmut Schwarzl (Industrie) fügt hinzu: „Es war ein wirklich knappes Rennen. Die HTBLuVA St. Pölten ist die erste, die nach 2019 zum zweiten Mal die Jury überzeugte. Das Projekt zur Energiegewinnung mittels Wasserstoff und Brennstoffzelle macht sichtbar, wie der Green Deal funktionieren kann.“

Die HTBLuVA St. Pölten nutzt das 50.000 Euro Preisgeld für das Herzstück des Projekts, die Elektrolyseanlage. Diese erzeugt mit Photovoltaik (PV)-Strom aus destilliertem Wasser einen hochreinen und trockenen Wasserstoff, der in Druckgasflaschen gespeichert wird. „Der Wasserstoff steht dann unterschiedlichen stationären und mobilen Nutzungen im Labor- und Projektbetrieb zur Verfügung. Die vorgesehene E-Ladestation kommuniziert mit dem PV-Wechselrichter und stellt damit sicher, dass das Laden der E-Autos nur mit PV-Strom erfolgt. Die Ladestation bekommt Anschlusspunkte für die Wartung und die Inspektion der Ladesäule. Damit kann im Laborbetrieb beim Laden des hauseigenen E-Autos mit einem Prüfgerät der Ladevorgang und die Kommunikation zwischen Ladesäule und E-Auto demonstriert werden“, erklärt Abteilungsvorstand Andreas Bugl.

Sonderpreis für die HTL Mistelbach

Begeistert zeigte sich die Jury auch vom Projekt „Home-Anti-Blackout-System (HABS)“ der HTL Mistelbach. Dieses Projekt wird von proHTL NÖ mit 20.000 Euro unterstützt. „Wir planen an unserer Schule an einer praktikablen Lösung für das Blackout-Problem zu forschen, die im privaten, schulischen und in kleinem Ausmaß auch im industriellen Bereich funktioniert“, erklärt Projektleiter Professor Martin Panzer. Ziel ist es, ein Produkt zu generieren, mit dem kritische Infrastruktur bei einem Stromausfall weiterhin benutzbar bleibt.

Das Land Niederösterreich unterstützt die proHTL Initiative, denn die Kooperation von Bildungseinrichtungen mit Betrieben ermöglicht eine besonders praxis- und wirtschaftsnahe Ausbildung, unterstreicht Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger: „In den niederösterreichischen HTL werden die Fachkräfte von morgen ausgebildet, praxisorientiert und wirtschaftsnahe. Es ist sehr beeindruckend, mit welcher Motivation und mit welchem Können Schülerinnen und Schüler sich an diesen Projekten beteiligen. Die aktuelle Lage stellt unsere Wirtschaft vor große Herausforderung, aber solchen kreativen und gut ausgebildeten jungen Menschen werden wir diese meistern.“

WKNÖ-Direktor und Jurymitglied Johannes Schedlbauer streicht die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler hervor: „Sie arbeiten akribisch an Lösungen, die vor allem auch für die Wirtschaft relevant sind. Junge Menschen mit ihren innovativen Ideen sind ein ganz starkes Signal und machen uns zukunftsfit. Diese Innovationskraft ist es, die unseren Wirtschaftsstandort in Niederösterreich auszeichnet. Ich danke den Initiatoren von proHTL sehr herzlich für ihren innovativen Weg, den Innovationsgeist unserer Jugend und in unserem Bildungssystem einen wichtigen Impuls zu geben. Und herzliche Gratulation an die Gewinner HTBLuVA St. Pölten sowie an alle einreichenden HTL.“

proHTL NÖ – Initiative unterstützt Ausbildungsinnovationen

Die Initiative proHTL NÖ fand heuer zum fünften Mal statt. Ihr Ziel ist es, innovative praxisbezogene Ausbildungsinvestitionen von HTL im Bereich Maschinenbau, Elektrotechnik, Mechatronik, Informatik sowie Nachhaltige Technologien & Sichere Zukunft mit zusätzlichem (Förder‐)Geld zu unterstützen. Teilnahmeberechtigt waren alle 14 niederösterreichischen HTL sowie die Chemie‐HTL Rosensteingasse in Wien.

Initiiert wurde proHTL NÖ von den Fachgruppen der Metalltechnischen und der Chemischen Industrie in der Wirtschaftskammer NÖ. Weitere Mitglieder von proHTL NÖ sind die Wirtschaftskammer NÖ, das Land NÖ, die SMC Austria GmbH sowie die Fachvertretung der Nahrungs- und Genussmittelindustrie NÖ.

Insgesamt wurden für die 5. Auflage sechs Projekte eingereicht:
 

  • HTBLuVA St. Pölten – Projekt: Nachhaltige Technologien erlebbar machen!
  • HTBLuVA Wiener Neustadt – Projekt:  Sustainable Mobility Laboratory
  • HTL Hollabrunn – Projekt: Open-Robot-Space
  • HTL Hollabrunn (Private HTL für Lebensmitteltechnologie) – Projekt: Implementierung eines Sensorik-Labors inkl. Vorbereitungsküche, Schulungs- und Computerleitraum
  • HTL Mistelbach – Projekt: Home-Anti-Blackout-System
  • HTL Waidhofen – Projekt: Makerspace

Die Einreichungen wurden vom Industriewissenschaftlichen Institut (IWI) vorbewertet. Danach traf die Jury ihre Entscheidung. Bewertet wurden der Bezug des Projekts zur strategischen Entwicklung der HTL, der Nutzen des Projekts auf Ausbildungsebene/für die SchülerInnen, der Nutzen für die Wirtschaft/Bezug des Projekts zur (regionalen) Wirtschaft beziehungsweise Vernetzung mit Kooperationspartnern aus der Wirtschaft sowie der Bezug des Projekts zu bedeutenden Zukunftsthemen der Industrie (wie etwa Digitalisierung, Smart Production, ...).

Jurymitglieder:

  • Philipp Brunner (Industriewissenschaftliches Institut IWI)
  • Marcus Kohlbeck (SMC Austria GmbH)
  • Wilhelm König (Landesschulinspektor für technische Schulen in NÖ i. R.)
  • Sabine Niemeyer (Sektion Allgemeinbildung und Berufsbildung, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung)
  • Alfred Pohl (Schulqualitätsmanager Bildungsregion 2)
  • Johannes Schedlbauer (Direktor der Wirtschaftskammer NÖ)
  • Veit Schmid-Schmidsfelden (Obmann der Fachgruppe metalltechnische Industrie WKNÖ)
  • Herwig W. Schneider (IWI – Geschäftsführer)
  • Alexander Schrötter (Spartengeschäftsführer NÖ Industrie)
  • Helmut Schwarzl (WKNÖ-Spartenobmann Industrie und Fachgruppenobmann chemische Industrie NÖ)

Alle Informationen zur Initiative proHTL NÖ unter www.prohtl.at

Gruppenfoto
© Klaudia Ratzinger -
V.l.: NÖ Fachgruppenobmann Metalltechnische Industrie Veit Schmid-Schmidsfelden, HTBLuVA St. Pölten Abteilungsvorstand Elektrotechnik Andreas Bugl, HTBLuVA St. Pölten Lehrer Manfred Berger, WKNÖ-Direktor Johannes Schedlbauer und WKNÖ-Spartenobmann Industrie sowie NÖ Fachgruppenobmann Chemische Industrie NÖ Helmut Schwarzl. 

NÖ Fachgruppenobmann Metalltechnische Industrie Veit Schmid-Schmidsfelden, HTL-Mistelbach Schüler Lucas Duch, WKNÖ-Direktor Johannes Schedlbauer, HTL-Mistelbach Schüler Jakob Schuch, HTL-Mistelbach Schülerin Lorena Simion, HTL-Mistelbach Professor Martin
© Klaudia Ratzinger -
V.l.: NÖ Fachgruppenobmann Metalltechnische Industrie Veit Schmid-Schmidsfelden, HTL-Mistelbach Schüler Lucas Duch, WKNÖ-Direktor Johannes Schedlbauer, HTL-Mistelbach Schüler Jakob Schuch, HTL-Mistelbach Schülerin Lorena Simion, HTL-Mistelbach Professor Martin Panzer und WKNÖ-Spartenobmann Industrie sowie NÖ Fachgruppenobmann Chemische Industrie NÖ Helmut Schwarzl.
Gruppenfoto
© Klaudia Ratzinger -
V.l.: Sabine Nimeyr (BMBWF), WKNÖ-Direktor Johannes Schedlbauer, HTL-Mistelbach Schüler Lucas Duch und Lorena Simion, HTL-Mistelbach Professor Martin Panzer, HTBLuVA St. Pölten Lehrer Manfred Berger, NÖ Fachgruppenobmann Metalltechnische Industrie Veit Schmid-Schmidsfelden, Dominik Dietrich (WKNÖ-Sparte Industrie), WKNÖ-Spartenobmann Industrie sowie NÖ Fachgruppenobmann Chemische Industrie NÖ Helmut Schwarzl und WKNÖ-Spartengeschäftsführer Alexander Schrötter.