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„KI-Anwedungen werden allgegenwärtig sein“

Marlies Temper, Studiengangsleiterin Data Intelligence sowie Data Science and Business Analyticsan der FH St. Pölten, über Bedeutung und Chancen der Künstlichen Intelligenz (KI) für NÖ Unternehmen.

von Markus Zauner
Portraitfoto
© David Schreiber Marlies Temper

Wirtschaft NÖ: Welchen Stellenwert hat die Künstliche Intelligenz (KI) gegenwärtig in den niederösterreichischen Unternehmen?

Marlies Temper: Um aus Daten, die in allen Unternehmen anfallen, Wissen und damit einen Mehrwert zu schaffen, können Verfahren der Künstlichen Intelligenz angewendet werden. Die Bestrebungen, aus Daten Informationen zu gewinnen, steigen auch in NÖ Unternehmen, da man den Benefit erkennt. Es können durch Daten neue Geschäftsmodelle, Produkte oder die Optimierung von Prozessen entstehen. Das Potenzial, das durch Künstliche Intelligenz entsteht, wird aber nicht ganz ausgeschöpft. Das liegt einerseits daran, dass man in Unternehmen noch nicht alle Anwendungsfelder, wo datengetriebene Lösungen eingesetzt werden können, kennt. Andererseits herrscht im Bereich Data Science ein Fachkräftemangel.

Wie können Betriebe von der KI profitieren beziehungsweise wie und wo sollten sie sie am besten einsetzen?

Verfahren der Künstlichen Intelligenz können bei unterschiedlichsten Anwendungen eingesetzt werden, daher kann man die Frage nicht eindeutig beantworten. KI kann im Bereich Predictive Maintenance eingesetzt werden, um frühzeitig zu erkennen, wann und wo es zum Beispiel bei Maschinen zu Ausfällen kommt, um Stillstand zu vermeiden. KI kann automatisch Objekte erkennen, die kürzeste Wegstrecke finden oder Prozesse optimieren. Und das sind nur wenige Beispiele, die die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten widerspiegeln.


Wie wird die KI den Alltag unserer Unternehmen in zehn Jahren beeinflussen? 

KI-Anwendungen, die jetzt gerade im Entstehen sind ­­­­–  wie Sprachmodelle oder Bildgeneratoren – werden in unserem Alltag allgegenwärtig sein, sei es in Apps oder Desktop-Applikationen. Dadurch ersparen wir uns einige Arbeitsschritte, können effizienter arbeiten und vielleicht auch die Work-Life-Balance optimieren. Gerade für Kleinunternehmen kann Künstliche Intelligenz ein Weg sein, um administrative Arbeiten zu automatisieren, um mehr Zeit für ihr Kerngeschäft zu haben.



Eine der bekanntesten Formen des KI-Einsatzes ist ChatGPT: Was kann ChatGPT, was (noch) nicht?

ChatGPT ist ein Sprachmodell, das Texte oder Codes generiert. Man darf ein Sprachmodell nicht mit einem Expertensystem verwechseln. ChatGPT wurde mit Unmengen an Daten trainiert und hat dadurch unterschiedliche Sprachen gelernt. Es kann einwandfrei mit Personen interagieren und merkt sich Chatverläufe. Es ist aber nicht mit dem Internet verbunden, ist keine Suchmaschine und keine Wikipedia. Das heißt, ChatGPT kann gute Texte erzeugen, kann coden, Texte kürzen, übersetzen oder in unterschiedliche Stile umformulieren. Es leidet aber oftmals an „Halluzinationen“, das bedeutet, es „erfindet“ Sachlagen. Daher muss man den Output von ChatGPT auch immer kritisch hinterfragen.


Stichwort menschliche Beratungstätigkeit: Wird diese in Zukunft von der KI übernommen werden?

Dialoge mit ChatGPT fühlen sich authentisch an, die Formulierungen wirken natürlich. Es fehlen aber die Erfahrung von Berater:innen, die Empathie und das implizite Wissen, das Menschen der Berufsgruppen mitbringen. Zusätzlich bringen Berater:innen einen großen Umfang an Expert:innenwissen in ihrer Domäne mit. Damit kann ChatGPT nicht mithalten. Man kann ChatGPT aber zum Verfassen von Beschreibungen verwenden, die man danach natürlich auf den Inhalt prüfen muss. ChatGPT kann Texte umformulieren, kürzen oder erweitern. Es gilt beim Arbeiten mit personenbezogenen Daten oder Use Cases aber genau zu überlegen, was einem Sprachmodell übergeben wird. Die Chatverläufe können verwendet werden, um KI-Modelle anzupassen und zu verbessern. Daher sollte man auch kritisch bleiben, was man dem Sprachmodell an Informationen übergibt.


Was antworten Sie Kritikern, die vor der KI als Arbeitsplatz-Vernichter warnen?

Technischer Fortschritt verändert unser Leben. Schon vor ChatGPT konnte man dies beobachten und auch Sprachmodelle wie ChatGPT werden Dinge revolutionieren. Sprachmodelle sind Werkzeuge, die uns bei Arbeitsroutinen unterstützen können und in der Zukunft auch werden. Dass Digitalisierung immer wichtiger wird und diese auch im Arbeitsalltag Einzug hält, ist ein Trend, den wir auch in der Ausbildung erkennen. Ich sehe Künstliche Intelligenz derzeit als Unterstützung, einen Berater oder eine Beraterin wird ChatGPT nicht ersetzen, den Arbeitsalltag aber vielleicht doch in dem einen oder anderen Setting verändern.



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