Telesklav und Legner stellen „G‘lernt is g‘lernt“ Kampagne vor.
© WKK/Roman Huditsch Fotografie

„G’lernt is g’lernt“: St. Veit/Glan im Fokus

Frau in der Wirtschaft Kärnten stellt im Rahmen der Kampagne „G‘lernt is g‘lernt“ mit verschiedenen multimedialen Formaten weibliche Vorbilder, Lehrbetriebe und Lehrberufe aus allen Kärntner Bezirken vor. Diesmal liegt der Fokus in St. Veit/Glan.

Lesedauer: 4 Minuten

Aktualisiert am 05.08.2023

Unabhängig und selbstständig sein. Jeden Tag die eigene Kreativität ausleben. Eine Tätigkeit ausüben, die Spaß und Sinn macht. Im Team wachsen und die Weichen für eine internationale Karriere stellen. Das und noch viel mehr ist mit einem Lehrabschluss möglich. „Egal in welcher Branche ­— eine Lehre ist heutzutage ein attraktiver Ausbildungsweg, mit dem jungen Frauen viele Möglichkeiten offenstehen. Eine davon ist, selbst ein Unternehmen zu gründen und Chefin zu sein“, sagt Astrid Legner, FiW-Landesvorsitzende und WKK-Vizepräsidentin.

Vorbilder aus der Wirtschaft

Jeden Monat werden mit multimedialen Formaten wie Newsletter, Website, Social Media, Podcast und LED-Walls jeweils eine Unternehmerin mit einem Lehrabschluss, ein spannender Lehrbetrieb und ein erfolgreicher weiblicher Lehrling aus einem Bezirk vorgestellt. „Mit den unterschiedlichen Formaten können wir mehrere Zielgruppen ansprechen und ein neues, zeitgemäßes, positives Bild der Lehre zeigen“, unterstreicht Legner. Es gibt zukunftsorientierte neue Berufe und unterschiedliche Formen der Ausbildung: mit Matura, Lehre nach der Matura, Lehre mit Studium, verkürzte Lehre oder die Duale Akademie. „In unserem Newsletter geben wir rund um die Lehre auch laufend Tipps für Unternehmerinnen, Lehrbetriebe und Lehrlinge“, betont Tanja Telesklav, FiW-Landesgeschäftsführerin.

Die besten Tipps/Stories von St. Veits Unternehmer:innen

Schweißen, Schokolade streichen oder eine Sauna im Bad planen. Für alle drei Dinge braucht es eine ruhige Hand, Kreativität und jede Menge fachliches Know-how. All das wird einem bei einer Lehre beigebracht. Bei einer Tour durch Friesach lernte das Team von Frau in der Wirtschaft die Installationsmeisterin Melanie Winkler-Zotter kennen, die einen eingesessenen Familienbetrieb weiterführen will. Von Hanna Craigher erfuhr es, wie der Alltag einer Konditorin und Chocolatiers aussieht und Elmina Nebic gab einen Einblick, wie spannend die Ausbildung zur Maschinenbautechnikerin sein kann.

Melanie Winkler-Zotter
© FiW/Arneitz


  • Melanie Winkler-Zotter: Verwinkelt, unpraktisch und hässlich gekachelt: das Badezimmer wird im eigenen Zuhause oft stiefmütterlich behandelt. Dabei kann sich sogar die kleinste Nasszelle mit ein paar Handgriffen und einer Teilmodernisierung in eine attraktive Wohlfühloase verwandeln. Wie so eine Verwandlung aussehen kann, zeigt Melanie Winkler-Zotter im Schauraum des Familienbetriebes Bad & Energie Zotter in Friesach. „Nach meiner Lehrabschlussprüfung 2010 als Installations- und Gebäudetechnikerin spezialisierte ich mich auf die 3D-Bäderplanung“, erzählt Winkler-Zotter, die gemeinsam mit ihrer Schwester Selina Zotter im Familienbetrieb arbeitet und diesen in den nächsten Jahren übernehmen wird. Die Entscheidung für eine Lehre würde die smarte Neo-Unternehmerin wieder treffen: „Die Stärken der Lehre liegen klar in der dualen Ausbildung – durch die praktische und theoretische Ausbildung im jeweiligen Betrieb und der Berufsschule. Für sie ist klar: „Die Lehre bekommt einen immer größeren Stellenwert, da wie jeder weiß, zu wenig Fachpersonal vorhanden ist. Nur leider ist das bei vielen jungen Leuten noch nicht angekommen.“
Hanna Craigher
© FIW/Arneitz
  • Hanna Craigher: Für Einheimische und Gäste ist das Kaffeehaus Craigher direkt am Friesacher Hauptplatz längst eine Institution: Der Betrieb wird bereits in der dritten und vierten Generation geführt – und steht für das traditionsreiche Handwerk des Konditors. Die Kunst des Schokoladenmachens ist dabei ein ganz eigener Bereich, der viel Geschick und Erfahrungswissen erfordert. Eine solide Ausgangsbasis dafür ist die Lehre als Konditor:in. In den vergangenen Jahren hat der Betrieb sechs Lehrlinge in diesem Beruf ausgebildet. „Wir versuchen ihnen die Vielseitigkeit und die Kreativität unseres Handwerks zu vermitteln. Jede/r von ihnen hat jederzeit die Möglichkeit, sich aktiv in neue Produkte oder in die Qualitätsverbesserung einzubringen“, erzählt Hanna Craigher. Während sie selbst eine betriebswirtschaftliche Ausbildung eingeschlagen hat, ist ihr Bruder Dominikus Konditormeister und spezialisiert auf die Schokoladenproduktion. Vater Dieter Craigher ist ebenfalls Konditormeister und Mutter Barbara leitet Büro und Marketing. Potenziell Auszubildende können sich bei Craigher persönlich, über Social Media oder per E-Mail melden. „Am liebsten ist uns eine persönliche Kontaktaufnahme im Kaffeehaus, da wir hier bereits einen ersten Eindruck gewinnen können. Schnuppertage im Rahmen der Schulausbildung sind bei uns besonders beliebt. Jedes Jahr ermöglichen wir einer Vielzahl an Schüler:innen ein mehrtägiges Schnuppern im Betrieb“, verrät Craigher, die sich besonders freut, dass die Lehre zum Chocolatier seit einem Jahr eine eigene Lehreinrichtung ist.
Elmina Nebic
© FIW/Arneitz
  • Elmina Nebic wollte Friseurin werden. Schon früh experimentierte sie mit Haaren und probierte verschiedene Frisuren aus. Aber ein Schnupperpraktikum in der Springer Maschinenfabrik in Friesach hat ihre Berufswahl komplett geändert: Sie entschied sich für eine Lehre als Maschinenbautechnikerin. Heute ist sie im zweiten Lehrjahr und hat ihre Entscheidung bis jetzt nicht bereut: „Für mich war es wichtig, einen Beruf zu wählen, der mir Spaß macht. Ich mache jeden Tag etwas Neues und lerne dabei unglaublich viel. Langeweile kommt bestimmt nicht auf“, so Nebic. Kreativität und Flexibilität kommen ihr bei der Ausbildung in der Industrie zugute. „Zu meinem Beruf gehören verschiedene Aufgaben wie das Lesen von technischen Zeichnungen, die Vorbereitung der Werkstücke und das eigentliche Schweißen mit verschiedenen Techniken.“ Seit 1952 werden im Unternehmen Lehrlinge ausgebildet. Aktuell sind es 33 an der Zahl, davon 20 Prozent Frauen. „Wir sind stolz darauf, dass wir als Unternehmen einen Beitrag zur Berufsausbildung junger Menschen leisten können und setzen uns für ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis ein. Unsere ausgelernten Lehrlinge haben ein solides Fundament und eine gute Basis, um ihre Karriere aufzubauen. Wir legen großen Wert auf lebenslanges Lernen und ermutigen jede/n Mitarbeiter:in, Stärken auszubauen und Schwächen zu überwinden.“, sagt Ivana Flores von der Springer Maschinenfabrik.

Informationen zur Kampagne finden Sie auf der Homepage G‘lernt is g’lernt.


Rückfragen:
Wirtschaftskammer Kärnten
Frau in der Wirtschaft Kärnten
Mag. Tanja Telesklav
T 05 90 90 4-227
tanja.telesklav@wkk.or.at
unternehmerin-ktn.at
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