Belinda Wrann
© Mathias Taxer

Die Hochzeit meiner besten Freundin

Für den perfekten Tag, das perfekte Make-up. Wie aus einem Kindheitswunsch eine Berufung wurde hat uns Visagistin Belinda Wrann im Interview verraten.

Lesedauer: 4 Minuten

19.05.2023

Gleich zu Beginn des Interviews merkte man, dass man sich bei Belinda Wrann wohlfühlen kann. Bei jeder Hochzeit fiebert sie genauso mit, fühlt sich mit der Braut freundschaftlich verbunden. „Ich versuche immer alles so zu machen, damit sich die Braut auf mich verlassen kann. Ich bin an diesem Tag wie eine beste Freundin“ lacht Belinda.

Die Visagistin führt zwei Unternehmen: Zum einen ist sie Make-up Artist und sehr viel unterwegs um vor Ort, wie etwa bei Hochzeiten, zu arbeiten. Zum anderen ist sie als Kosmetikerin gemeinsam mit ihrer Mutter in ihrem Institut für alle möglichen Hautbedürfnisse da. „Wer sich in seiner Haut wohlfühlt, strahlt das auch aus und kann das Leben in vollen Zügen genießen“ so Wrann.

Schon von klein auf wollte Belinda ihre Freundinnen schminken und frisieren. Die Haare der besten Freundin im Unterricht schneiden war damals völlig normal für sie. Und heute weiß sie, dass ihr Weg dort begonnen hat. „Meine Tante fand es nicht so gut, dass ich meiner Cousine die Augenbrauen gezupft habe“ lacht Belinda, als sie uns die Geschichte erzählt. Aber solche Momente waren es, die sie zu diesem beruflichen Werdegang brachten.  

Die Möglichkeit sich zu verändern

An der Selbstständigkeit schätzt sie besonders, dass sie sich immer weiterentwickeln und verändern konnte und es auch heute noch so macht. „Ich habe im Laufe meiner Karriere meine Schwerpunkte verlagert. Früher haben wir uns auf die Haarentfernung mit Zucker konzentriert, weil wir die ersten in Klagenfurt waren, die das angeboten haben. Heute geht es mehr in die Richtung Kosmetik und Medical Beauty“ erzählt sie uns. „Man ist einfach nicht in einem Korsett gefangen, sondern kann sich stetig weiterentwickeln. Und das macht es für mich so spannend selbstständig zu sein“, ergänzt die Unternehmerin.

Wie bei den meisten Unternehmerinnen und Unternehmer, gibt es auch bei Belinda gewissen Momente, wo es Angestellte einfacher haben. So ist die ganze Bürokratie im Hintergrund etwas, auf das sie gerne verzichten würde. „Am Anfang war es für mich schon eine Umstellung, kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld mehr zu bekommen, aber auch an das gewöhnt man sich“, so die Unternehmerin. 

Belinda Wrann
© Mathias Taxer

Mit Herz und vollen Einsatz

Wir wollten von Belinda wissen, was sie von den Mitbewerbern abhebt und einzigartig macht und sie ist sich sicher: „Die Synergie von Mama und Tochter ist bestimmt etwas, dass es nicht überall gibt. Jede Kundin soll sich bei uns wohlfühlen. Das familiäre Umfeld ist es, was alle schätzen. Es fühlt sich für viele an, als ob man zur Freundin quatschen kommt und nebenbei wird etwas für die Haut gemacht.“

Der Visagistin eilt ihr Ruf voraus: Kundinnen aus ganz Österreich, aber auch aus Deutschland, buchen sie für Hochzeiten oder andere Veranstaltungen. Das Ganze hat sie auch ihrem professionellen Internet und Social-Media Auftritt zu verdanken. Und genau das ist es, was sie auch neuen Selbstständigen raten würde. „Ein guter und professioneller Webauftritt ist das Wichtigste. Man muss zwar am Anfang Geld in die Hand nehmen, aber es zahlt sich aus. Die Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig der Webauftritt ist“, ist sie sich sicher. Natürlich sind auch andere Punkte, wie Netzwerken, „Klinken putzen“ (wie Belinda es passend formuliert) und positives Denken sehr wichtig. „Am Ende erntet man die Früchte, die man gesät hat“ lachte sie.

Besonders stolz ist Wrann auf ihr zweites Standbein, dass sie sich als Make-up-Artist aufgebaut hat. „Ich habe damit klein angefangen, war auf Messen und habe viel Networking betrieben. Seit 2016 läuft es sehr gut und seitdem steigt die Auftragslage von Jahr zu Jahr stetig, sodass ich für dieses Jahr schon ausgebucht bin. Und auch nächstes Jahr werden die Termine immer knapper“ freut sich Belinda Wrann.  

Produktverkauf im Lockdown

Auch die Pandemie ging an Belinda nicht spurlos vorbei. „Der erste Lockdown, bei dem noch niemand wusste, was wie weitergeht, war für uns sehr schlimm. Wir haben aber ziemlich früh begonnen, den Kundinnen und Kunden Produkte kontaktlos zu liefern. Der Produktverkauf selbst hätte uns zwar nicht über Wasser gehalten, aber es war die Wertschätzung der Kunden und das Tun in dieser Zeit, die uns Mut gemacht haben. Einfach nichts tun und warten wäre für uns nicht in Frage gekommen. Gutscheinverkäufe kamen dann auch vermehrt. Man hat einfach gemerkt, dass unsere Philosophie bei den Kunden mitgelebt wird und selbst eine Pandemie übersteht“ erzählt uns Belinda stolz.

Nicht immer lief allerdings alles wie geplant. „Ja, ich habe auch schon eine Niederlage hinter mir“, erzählt sie. „Allerdings schon vor Corona. Ich habe mich ein wenig verkalkuliert. Aber auch daraus habe ich meine Lehren ziehen können“. So wie die meisten Selbstständigen findet auch sie, dass Fehler zu Weiterentwicklung eines jeden Unternehmers gehören.

Mit dem Blick in die Vergangenheit würde Belinda eigentlich fast alles wieder so machen, wie sie es gemacht hat: „Es gehört einfach dazu, sich zu entwickeln, zu lernen und Fehler zu machen. Ich wäre jetzt bestimmt nicht da, wo ich heute wäre. Vielleicht hätte ich das Ganze weniger blauäugig betrachten sollen und mich mit diversen Themen im Vorhinein auseinandersetzen oder vor der Gründung mit Selbstständigen ausführliche Gespräche führen müssen.“

Zukunftspläne hat die Unternehmerin natürlich auch. „Ich möchte mich als Visagistin noch weiterentwickeln und mehr bei Shootings und Filmproduktionen mitwirken.“ Aber auch in die kreative/künstlerische Richtung möchte sie sich versuchen. Dafür hat sie bereits verschiedene Workshops und Weiterbildungen gebucht. Wir sind gespannt, wo wir Belinda Wrann in Zukunft antreffen werden.
 

Rückfragen:
Belinda – Art of Beauty
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