Vor zwei Jahren haben Federico Tacoli und Gattin Valentina die See-Villa übernommen. Bruder Clemens Tacoli (rechts) unterstützt den Familienbetrieb und leitet das Restaurant.
© Andreas Schneeberger

Urlauben wie zur Kaiserzeit

1884 wurde das Hotel als erste Villa am Millstätter See erbaut. Heuer feiert die See-Villa Tacoli ihr 140-Jahr-Jubiläum und bekommt unter der Leitung von Federico Tacoli und Gattin Valentina Aichelburg-Rumerskirch eine neue Handschrift.

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Aktualisiert am 25.04.2024

Von Claudia Blasi


Wo einst schon der Adel zur Sommerfrische residierte, befindet sich noch heute die See-Villa Tacoli. Vor dem Saisonstart im Mai gibt es aber noch einiges zu tun. Aktuell wird auf der Baustelle gehämmert, gesägt und gebohrt. Über zwei Millionen Euro fließen in das „Restaurant 1884“ inklusive Bar mit Seeblick. Ein wichtiger Schritt, den die Eigentümer Federico Tacoli und Valentina Aichelburg-Rumerskirch ganz bewusst setzen: „Das Restaurant verköstigt seit Jahren Urlaubsgäste und Einheimische, bald aber in neuem Gewand. Daher war der Umbau nötig“, erzählt das Unternehmerpaar. Jeder ist im „1884“ willkommen, ob Firmen-, Geburtstags-, Weihnachts- oder Hochzeitsfeier. So kann jeder in den Genuss der kreativen Küche von Christian Unterzaucher kommen, der als langjähriger Mitarbeiter bereits die dritte von vier Falstaff-Gabeln erkochte. Kommt Wild auf den Teller, dann aus der Eigenjagd von Bruder Ludovico Tacoli und der Wein vom Familienweingut Tacoli Asquini aus Italien. 

Vor zwei Jahren hat das Paar den Familienbetrieb in fünfter Generation übernommen. Ein historisches Haus, in dem bereits Erzherzog Karl Ludwig (ein jüngerer Bruder Kaiser Franz Josephs) in Zimmer Nummer zehn nächtigte.   Das Erfolgsgeheimnis sei über all die Jahre gleich geblieben: „Wir sind immer für unsere Gäste da und behandeln alle gleich in unserem Haus“, erzählt Tacoli. 

Gänzlich verschieden sind hingegen die 42 Zimmer, verteilt auf vier Gebäude. Jedes einzelne ist völlig individuell – ein Unikat. Genau das schätzen die großteils Stammgäste, die vorwiegend aus Österreich und Deutschland kommen. Ebenso wie die sanfte Weiterentwicklung des Hauses. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit wird das Restaurant an die bestehende  Solaranlage und Fernwärme angeschlossen. Der Blumenschmuck, das Obst für die selbstgemachten Marmeladen sowie Kräuter und Gemüse stammen aus eigenem Anbau. „Wir legen großen Wert auf Regionalität und das versuchen wir auf allen Ebenen umzusetzen“, sagt Valentina Aichelburg-Rumerskirch. 
Auch beim Personal würde man  sich über Bewerbungen aus der näheren Umgebung freuen. Der Ganzjahresbetrieb beschäftigt 14 Mitarbeiter in Vollzeit, im Sommer verdopple sich die Anzahl. „Es ist unser Bestreben, mehr Ganzjahreskräfte und Lehrlinge einzustellen, doch dafür muss die Auslastung passen“, betont Tacoli. Das neue „Restaurant 1884“ soll für mehr Tagesgäste sorgen und seinen Beitrag leisten. 

Herzensprojekt „Ein Tisch für alle“


Ein Herzensprojekt der Gastgeberin ist es, einen Ort zu schaffen, an dem jeder willkommen ist. Das gemütliche Zusammensein beim Essen, das während der Pandemie verlorenging, soll wieder aufleben. Genau hier setzt das Projekt an: „Ich stelle mir vor, einmal im Monat Menschen an einem gemeinsamen Tisch zusammenzubringen, die vielleicht alleine nicht zum Essen aus dem Haus  gehen würden. Einer von uns wird immer mit am Tisch sitzen, um gemeinsam zu essen und sich zu unterhalten. Unser Haus soll ein Ort der Begegnung werden.“


Dieser Artikel ist in Ausgabe 8/2024 erschienen.