Niki Riegler, Martina Simma, Günter Krassnig, Walter Sabitzer, Gerlinde Zergoi-Wagner, Robert Schratt, Marlene Brunner-Wogrin und Hanna Craigher.
© WKK/Jutta Weiss

St. Veiter Wirtschaft empfing zur „Business Night"

Unter dem Motto „Wirtschaft trifft Wirtschaft“ luden WK-Bezirksstellenobmann Walter Sabitzer und sein Team zur dritten „Business Night“. Diesmal stand das Top-Thema Fachkräftemangel - Gefahr oder Chance?" im Mittelpunkt des Abends.

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 05.08.2023

Fachkräftemangel ist keinem Unternehmen fremd. Egal welche Branche, fast überall gibt es offene Stellen, viele davon sind seit Monaten unbesetzt. Die Wirtschaftskammer Bezirksstelle St. Veit/Glan griff dieses Thema bei ihrer dritten „Business Night“ auf. Zahlreiche Unternehmer:innen folgten der Einladung von Bezirksstellenobmann Walter Sabitzer in das nostalgische Ambiente der Hirter Malzenne.

Standortagentur für Arbeitskräfte wird installiert

Unternehmer und Bezirksstellenobmann Sabitzer brachte es in seiner Eröffnungsrede auf den Punkt: „Es ist an der Zeit, dass wir gemeinsam den Fachkräftemangel als drängendes Problem erkennen und aktiv nach Lösungen suchen. Eine Möglichkeit ist die Stärkung der Aus- und Weiterbildung“. Für LHStv. Martin Gruber sind die Schwerpunkte für die Zukunft klar: „Wir wollen Kärnten nicht nur zu einem führenden Wirtschafts-, sondern auch zu einem begehrten Lebensstandort weiterentwickeln. Dafür müssen mutige Schritte gesetzt werden.“ Künftig soll es ein eigenes Standortressort mit einer Standortagentur für Arbeitskräfte geben. Gemeinsam mit den Sozialpartnern sollen gezielt Arbeitskräfte aus dem EU-Raum angeworben und potenzielle Rückkehrer nach Kärnten angesprochen werden. Auf die Frage, wo denn all die Fachkräfte seien, antwortete AMS-Bezirksstellenleiter Günter Krassnig: „Sie arbeiten. Die Kombination aus hoher Nachfrage quer durch alle Branchen, dem Wunsch vieler, weniger Stunden zu arbeiten, und den Auswirkungen der demografischen Entwicklung führt zu dieser Situation. Aufgrund der konjunkturellen Eintrübung ist ab Herbst mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu rechnen.“

Lehrlingscasting 2.0. im Dezember

Um dem Fachkräftemangel einen wichtigen Schritt entgegenzuwirken, veranstaltete die Bezirksstelle St. Veit/Glan im Vorjahr ein Lehrlingscasting. „Einen Vormittag lang tauschten sich Schüler:innen mit Unternehmen aus, die Wirtschaftstreibenden warben um Lehrlinge und machten den Jugendlichen ihre Berufe schmackhaft. Aufgrund des großen Erfolges wird das Casting Anfang Dezember wiederholt“, so Robert Schratt, Leiter der Bezirksstelle St. Veit/Glan.

Im TAZ Stärken kennen lernen

Vor der Podiumsdiskussion zum Thema Fachkräftemangel stellte Andreas Görgei, Geschäftsführer des WIFI Kärnten, das Angebot des Test- und Ausbildungszentrums (TAZ) in Klagenfurt vor. „Wir sind das einzige Test- und Ausbildungszentrum in Europa und bringen zusammen, was zusammengehört. Jugendliche ab der 7. Schulstufe lernen durch unsere Testparcours ihre Stärken kennen und kommen mit Kärntner Lehrbetrieben in Kontakt. Die Betriebe finden so genau jene Lehrlinge, die ihren Anforderungen entsprechen“, unterstrich Görgei.

Das Publikum und Bezirksobmann Walter Sabitzer.
© WKK/Jutta Weiss

Unternehmerstatements zum Thema Fachkräftemangel:

Nikki Riegler, Eigentümer und Geschäftsführer der Privatbrauerei Hirt:
„Natürlich sind auch wir mit den Problemen des Fachkräftemangels konfrontiert, aber der familiäre Betrieb und der offene und ehrliche Umgang miteinander tragen schon sehr viel dazu bei, dass sich unsere Mitarbeiter:innen im Unternehmen sehr wohl fühlen.

Martina Simmer, Leiterin Human Resources, FunderMax GmbH:
„Mitarbeiter:innen-Bindungsprogramme haben einen sehr hohen Stellenwert in unserem Unternehmen. Wir legen sehr viel Wert auf die unterschiedlichen Lebensphasen unserer Angestellten!"

Hanna Craigher, Craigher Schokoladenmanufaktur, Friesach:
„Wir haben nicht nur einen Fachkräftemangel, sondern einen generellen Arbeitskräftemangel, der in vielen Branchen zum Dauerthema geworden ist. Ich glaube nicht, dass sich die Situation so schnell bessern wird. Ganz im Gegenteil. Schon jetzt führt der Fachkräftemangel dazu, dass Wachstumschancen nicht genutzt werden können und Investitionsvorhaben zurückgestellt werden müssen. Viele, vor allem in der Gastronomie, können nicht einmal mehr den Status quo halten.“

Gerlinde Zergoi-Wagner, Direktorin HLW International St. Veit/Glan:
„Es ist wichtig, bei Schüler:innen frühzeitig Neugier und Interesse für verschiedene Berufsbilder zu wecken.“

Marlene Brunner-Wogrin, Professorin an der Business-, Agrar- und Industrie HAK Althofen:
„Ein enger Kontakt zwischen Unternehmen und Schulen bietet Chancen. Das frühzeitige Kennenlernen der Schüler wird immer wichtiger. Im Idealfall kann so potentieller Nachwuchs frühzeitig für die Ausbildungs- und Arbeitsplätze des Unternehmens begeistert werden. Gleichzeitig können sich die Unternehmen aktiv in die Unterrichtsgestaltung einbringen und so die schulische Ausbildung ihrer zukünftigen Auszubildenden aktiv mitgestalten."

Geballte Wirtschaftskraft zu Gast

Bezirksstellenobmann Sabitzer begrüßte LHStv. Martin Gruber, Andreas Görgei, GF WIFI Kärnten, Niki Riegler und Klaus Möller von der Privatbrauerei Hirt, Martina Simma, Direktorin Human Resources bei Fundermax GmbH, Hanna Craigher, Craigher Schokoladenmanufaktur in Friesach, Gerlinde Zergoi-Wagner, Direktorin der HLW International St. Veit/Glan, Marlene Brunner-Wogrin, Professorin an der Business,-Agrar und Industrie Hak in Althofen, Günter Krassnig, AMS-Geschäftsstellenleiter St. Veit/Glan, Bezirkshauptfrau Claudia Egger-Grillitsch, Gottfried Gautsch, Innungsmeister der Dachdecker, Glaser & Spengler, Nicole M. Mayer, Bezirksvorsitzende FiW Kärnten, Karin Wagner, Innungsmeisterin der Friseure, Maximilian Strohmaier, GF Alpe Adria Manufaktur Strohmaier, Kurt Fallast, GF-Gesellschafter der Planum Fallast & Partner GmbH und viele mehr.

Das Podium bei der 3. St. Veiter Business Night.
© WKK/Jutta Weiss


Rückfragen:
Wirtschaftskammer Kärnten
Bezirksstelle St. Veit/Glan
Mag. Robert Schratt
T 05 90 90 4 - 561
robert.schratt@wkk.or.at

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