Bozanovic
© Olga Bereslavskaya

Mit Liebe selbstgemacht

Bei Yvonne Božanović ist alles machbar. In ihrer „Selbstmachbar“ holt sie heimische Kreative vor den Vorhang.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 25.04.2024

Von Christina Scherzer




Jeden Freitag stand Yvonne Božanović am Villacher Biomarkt und verkaufte dort ihre selbstgenähte Kinderkleidung. Seit vergangenem Jahr tobt sie sich nun auf ihren eigenen 180 Quadratmetern in der Villacher Innenstadt aus. Mit ihrem Geschäft „die Selbstmachbar“ hat sich die 32-Jährige einen Ort geschaffen, an dem sich alles ums Selbermachen dreht – egal ob Postkarten, Sonnenbrillen, Ohrringe oder Kleidung. „Es gibt nichts, was man nicht selbst machen kann“, sagt die Gründerin. Nähen und Handarbeiten stehen bei ihr im Laden im Vordergrund, wobei das Steckenpferd nach wie vor selbstgenähte Kinderkleidung ist.


Als Schwester von vier Brüdern standen für die Unternehmerin eher Reifen wechseln, Möbelaufbau oder andere handwerkliche Tätigkeiten auf der Tagesordnung als zu basteln oder sich kreativ auszutoben. „Nähen war nicht mein Ding, dafür hatte ich zwei linke Hände.“ Doch als Zeitvertreib während ihrer Schwangerschaft entdeckte sie Nadel und Faden für sich. Sie machte die Befähigungsprüfung und alles nahm seinen Lauf. Auf den Vertrieb über Instagram folgte der Verkauf am Wochenmarkt und nun der eigene Laden.


Neben ihren eigenen Produkten bietet Božanović auch Artikel anderer Bastelfreunde aus der Region an. Damit will sie die Selbermacherinnen und Selbermacher sichtbar und die kreative Welt präsenter machen. „Ich möchte heimische Dinge unterstützen. Es soll einen Ort geben, an dem alles selbstgemacht ist. Das Zugekaufte soll deklariert sein – sozusagen den Spieß umdrehen. Greenwashing finde ich nicht gut.“ Bei der Auswahl ihrer Partner achtet sie vor allem auf das Zwischenmenschliche. Die Zweifachmama muss sich mit den Produkten der anderen Künstler identifizieren können. „Es muss einfach passen. Alles was ich im Laden habe, feiere ich“, so die gelernte Einzelhandelskauffrau. 
Unterstützung bei der täglichen Arbeit erhält die Unternehmerin von ihrer pensionierten Mutter. Ab Herbst soll zudem eine weitere Mitarbeiterin der Gründerin unter die Arme greifen. Als Chefin ist es  Božanović wichtig, dass alle auf einer Augenhöhe sind und nicht hierarchisch gearbeitet wird.


Für alle, denen der Einkauf von Selbstgemachtem nicht ausreicht, bietet die Einsteigerin zwei- bis viermal im Monat Nähkurse an. Durch die Möglichkeit, die Räumlichkeiten zu mieten, gibt sie auch anderen Künstlern Platz für unterschiedliche Workshops. So kann man dort Makramee knüpfen, töpfern, plotten oder stricken lernen.
Für die Zukunft plant die Jungunternehmerin einen Onlineshop aufzubauen. Außerdem möchte sie weiter wachsen und noch mehr Auswahl und Vielfalt in ihre „Selbstmachbar“ bringen. 


Dieser Artikel erschien in Ausgabe 8.