Gruppenbild Vertreter Wirtschaftskammer und Unternehmer bei EPE.
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Mandls Appell an die EU: Freihandelsabkommen umsetzen!

Vor dem European Parliament of Enterprises machte sich WK-Präsident Mandl für offene Märkte mit klaren Regeln stark.

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Aktualisiert am 22.12.2023

Alle zwei Jahre organisiert Eurochambres, die Dachorganisation der europäischen Industrie- und Handelskammern, in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Parlament das European Parliament of Enterprises (EPE), um die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und den europäischen Institutionen zu verbessern. Bei der Sitzung des EPE gestern, Dienstag, kamen im Sitzungsaal des Europäischen Parlaments in Brüssel unter dem Motto „Entrepreneurial Voices, European Choices“ mehr als 700 Unternehmerinnen und Unternehmer, mehr als 20 davon aus Österreich, mit den Spitzen der Europäischen Kommission und des Parlaments zusammen. Die Wirtschaftskammer Kärnten war unter der Führung von Präsident Jürgen Mandl und Direktor Meinrad Höfferer mit den Vizepräsidenten Astrid Legner, Alfred Trey und Günter Burger sowie Finanzreferent Peter Gauper stark vertreten. 

Im Mittelpunkt der Sitzung standen die Themen Binnenmarkt, internationaler Handel, Nachhaltigkeit und Bildung. Mandl betonte in seinem Statement die Bedeutung des Außenhandels für ein relativ kleines Land wie Österreich: „Ein möglichst ungehinderter Zugang zu Auslandsmärkten ist für Konsumenten und Unternehmen gleichermaßen von entscheidender Bedeutung. Gerade in der jetzigen Situation ist es essenziell, über alle Kanäle Wachstumsimpulse zu setzen.“ Märkte müssten offengehalten und die Umsetzung von Regeln garantiert werden. Dazu würden EU-Handelsabkommen beitragen, indem sie helfen könnten, Resilienz aufzubauen und Lieferketten zu diversifizieren und zu sichern. 

EU-Handelsabkommen würden die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Außenhandel von Unternehmen aus Österreich verbessern und weitere Rechts­sicherheiten schaffen. Mandl: „Das bedeutet unter anderem Wettbewerbsvorteile gegenüber Mitbewerbern, den Abbau hoher Zölle und Handelshemmnisse, verbesserten Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen und großes Potenzial für Exporte und Dienstleistungen. Europa kann es sich daher nicht leisten, auf Handelsabkommen zu verzichten.“  

Besonders in Zeiten zunehmender protektionistischer Tendenzen in Bezug auf strategisch wichtige Rohstoffe und Zulieferprodukte seien solche Verträge wesentliche Bestandteile einer zukunftsorientierten und widerstandsfähigen europäischen, wirtschaftspolitischen Grundausrichtung. Mandl, selbst seit Jahrzehnten erfolgreicher Exporteur, sprach das immer noch nicht finalisierte Mercosur-Abkommen konkret an: „Der gemeinsame Markt Südamerikas bietet hier große Chancen für die europäische Volkswirtschaften. Die EU soll sich daher mit Vehemenz dafür einsetzen, dass die Verhandlungen mit Südamerika zu einem positiven Abschluss kommen. Dies ist im Sinne der Wirtschaft, der Nachhaltigkeit und Resilienz gegenüber internationalen Zerwürfnissen, aber auch im Sinne der Landwirtschaft und des Klimaschutzes zu sehen. Nur so kann Europa wettbewerbsfähig bleiben, den Wohlstand erhalten und Arbeitsplätze sichern!“