Roman Haas
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Kreativität lebt Haas an der Druckmaschine aus

Mehr als 2000 unterschiedliche Produkte können im Klagenfurter Unternehmen Haas Werbetechnik her­gestellt werden. Mit einer speziellen Plattendruck­maschine hat Geschäftsführer Roman Haas seine ­Nische gefunden und beweist darin Kreativität.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 16.11.2023

Von Ines Tebenszky
Redakteurin „Kärntner Wirtschaft“


Ob Visitenkarten aus Aluminium, Sonnenschutzfolierungen, Acrylglasbilder, Leuchtwerbung, Lichtbilder oder Schriften – das Klagenfurter Unternehmen Haas Werbetechnik weiß, wie man auf einen Betrieb aufmerksam machen kann. Mehr als 2000 verschiedene Produkte kann Geschäftsführer Roman Haas mit seinem achtköpfigen Team anfertigen und das aus unterschiedlichs­ten Materialien. Eine Besonderheit, die viele ausgefallene Produktionen ermöglicht, ist eine Platten-UV-Direktdruckmaschine. „Sie bringt die Tinte direkt auf die Materialien auf, UV-Licht härtet die Tinte aus“, erklärt Haas.

Rund eine Million Euro investiert

Früher habe man Logos oder Schriften meist auf Folien gedruckt, um dann den jeweiligen Untergrund damit zu bekleben. Mit der Maschine sei das nicht mehr nötig, da sie auch Glas, Plexiglas, Holz oder Kunststoff direkt bedrucken kann. Rund 350.000 Euro habe der Betrieb dafür investiert, insgesamt ist in den vergangenen Jahren rund eine Million Euro in die Soft- und Hardware-Ausstattung geflossen. „Die UV-Plattendruckmaschine ist sicher das Herzstück unseres Unternehmens“, ist der Geschäftsführer überzeugt – und sie ermögliche dem Unternehmen auch, Aufträge abseits der Werbeabsicht anzunehmen. Küchenrückwände können mit der Druckmaschine ebenso individuell gestaltet werden wie Zirbenholzbilder mit 3-D-Effekt. „Die Zirbenholzbilder mit aufgedruckten Grünoptiken haben wir seit zwei Jahren im Programm.“ Dabei wird direkt auf das Holz gedruckt – was entsteht, ist ein Bild, das aussieht, als würde Moos darauf wachsen.

Für ein solches Bild, erweitert um Elemente, die alle Möglichkeiten der Druckmaschine abbilden, ist Haas kürzlich ausgezeichnet worden. Aus 60 Firmen weltweit wurde das in 68 Druckverfahren produzierte Kunstwerk bei der Creative Challenge des Druck­maschinenherstellers mit dem ersten Platz ausgezeichnet. „Und das zum zweiten Mal in Folge“, freut sich der Geschäftsführer. 

Mindestens ebenso stolz wie auf seine Weltmeistertitel ist Haas auf seinen Meistertitel, zumal er ursprünglich einen anderen beruflichen Weg als Kälte­anlagentechniker eingeschlagen hatte. Seine kreative Ader, die er häufig beim Fotografieren ausleben konnte, hat ihn dann letztlich die Branche wechseln lassen. Wichtig ist ihm, möglichst viel Wissen weiterzugeben, weshalb er auch Lehrlinge ausbildet. „Für die Arbeit als Beschriftungsdesigner und Werbetechniker braucht man viel Feingefühl, man muss ein Verständnis dafür entwickeln, wie vielseitig die Materialien sind, und mit jedem Projekt lernt man sehr viel – das möchte ich möglichst umfassend weitergeben.“ Denn ein großes Anliegen ist Haas, mit jedem Auftrag Qualität zu liefern – und das wissen seine Kunden aus Kärnten, Österreich oder Deutschland zu schätzen, wo er auch schon Arbeiten eines Künstlers umgesetzt hat.
Da der Platz zur kreativen Entfaltung am derzeitigen Standort mit 360 Quadratmetern allerdings begrenzt ist, arbeitet Haas auf ­einen Neubau mit 800 bis 1000 Quadratmetern hin. „Diesen Wunsch möchte ich mir erfüllen.“


Dieser Artikel erschien in Ausgabe 22.