WKK-Präsident Jürgen Mandl
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Kärntner Wirtschaft geht im Ausland auf Mitarbeitersuche

Seit Jahren weist die Wirtschaft auf die bedrohliche Bevölkerungsentwicklung in Kärnten hin: Schon 2040 werden hierzulande bis zu 50.000 Menschen im Erwerbsalter fehlen. Jetzt reagiert das Land Kärnten und greift die WK-Idee einer Standortagentur zur Mitarbeiterakquise auf.

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Aktualisiert am 09.10.2023

Mit den fehlenden Händen und Köpfen für die Wirtschaft würde auch der heimische Wohlstand dramatisch sinken. WK-Präsident Jürgen Mandl setzt daher auf ein Bündel von Maßnahmen, um den heute schon spürbaren Arbeitskräftemangel in den Betrieben zu lindern. Dazu gehört beispielsweise die langjährige Forderung nach dem entschlossenen Ausbau der Kinderbetreuung, um Müttern den Wiedereinstieg in Vollzeit zu erleichtern. Oder Steuerentlastungen für Senioren, die noch ein paar Jahre ihr Know-how im Beruf weitergeben wollen. Doch das wird nicht reichen, ist Mandl überzeugt: „Will der Wirtschaftsstandort seine Leistungsfähigkeit und der Lebensstandort Kärnten seinen gesellschaftlichen Wohlstand erhalten, führt am qualifizierten Zuzug aus dem Ausland kein Weg vorbei.“

Europaweite Ausschreibung in Vorbereitung

Deshalb hat die Wirtschaftskammer Kärnten bereits in das Programm der SPÖ-ÖVP-Koalition vehement die Anwerbung von Arbeitskräften aus dem Ausland hineinreklamiert, was heute auch von der Landesregierung beschlossen wurde. Allerdings soll die Suche nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Schwerpunktbereichen Pflege, Elektronik/Elektrotechnik und Metallbearbeitung mittels eines bestehenden Dienstleisters erfolgen. Die europaweite Ausschreibung ist in Vorbereitung, eine entsprechende Konzessionserteilung könnte noch im heurigen Jahr erfolgen. Die ausgebildeten Arbeitskräfte, die nach einem Auswahlverfahren nach Kärnten kommen wollen, sollen auch beim „Onboarding“ begleitet werden, erklärte Mandl: „Wir wollen dafür sorgen, dass der oft gehörte Begriff der Willkommenskultur auch mit Leben erfüllt wird. Kärnten wird seine neuen Beschäftigten nicht nur mit Sprachkursen, sondern auch mit Unterstützung bei der Wohnungssuche, bei der Geltendmachung von Ausbildungen, bei Behördenwegen und bei der Integration ins tägliche Leben unterstützen.“

In der Landesregierung hat sich Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig für diese ungewöhnliche Initiative stark gemacht. Allein im kommenden Jahr stellt das Land mindestens drei Millionen Euro zur Verfügung, auch das Standortmarketing trägt mit Kommunikationsmaßnahmen im Ausmaß von 1,4 Mio. Euro zur Akquisitionsoffensive bei. Mandl: „Ich freue mich, dass es gemeinsam mit Landesrat Schuschnig gelungen ist, dieses schwierige, aber wichtige Projekt so rasch an den Start zu bringen.“ 

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