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Kärntens Tourismus ringt um Rückkehr zur Normalität

Nach den Fluten vom Himmel droht jetzt die Flaute bei den Gästen: Die Unwetterschäden sind zwar punktuell erheblich, aber Urlaub in Kärnten ist (fast) überall genauso schön und vielfältig wie vor den extremen Niederschlägen. Die Tourismuswirtschaft setzt auf rasche Hilfe für betroffene Betriebe – und auf eine Informationsoffensive.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 22.09.2023

„Das große Aufräumen hat begonnen, täglich wird alles besser“, erklärte heute Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl bei einem Pressegespräch zur aktuellen Lage. Seit Donnerstag war er in den betroffenen Regionen unterwegs, etwa 30 bis 35 Unternehmen seien von den Überflutungen hart in Mitleidenschaft gezogen worden. Für sie stellen die Wirtschaftskammer und die Sozialversicherung der Selbstständigen eine Soforthilfe aus ihrem Notfallfonds zur Verfügung, die aufgrund der Schwere der Ereignisse auf 20.000 Euro pro Fall verdoppelt wurde. Mandl: „Ich gehen davon aus, dass wir schon nächste Woche mit den Auszahlungen beginnen können. Hier geht es uns um eine rasche Unterstützung, die Abwicklung der Schäden ist dann Sache der Versicherungen. Aber unsere Mitglieder können sich auch in schweren Zeiten auf ihre Wirtschaftskammer verlassen.“

Finanzielle Unterstützung im Schadensfall

Die finanzielle Unterstützung für einen Betrieb beträgt pro Schadensfall insgesamt 10 % des entstandenen Schadens, gedeckelt mit nunmehr 20.000 Euro. Die Mittel werden zu 50 % von der jeweiligen Landeskammer, zu 30 % von der Sozialversicherungsanstalt der Selbstständigen und zu 20 % von der WKÖ aufgebracht. „Von der Mure im Produktionsbetrieb über den verwüsteten Campingplatz bis zu tonnenweise unbrauchbar gewordenen Lebensmitteln ist alles dabei“, erklärte Mandl, der nach der tagelangen Katastrophenberichterstattung um die rasche Rückkehr zur Normalität ringt: „Die Sommersaison dauert nur noch drei Wochen, und wir bekommen mit, was die Verunsicherung bei den Gästen bedeutet.“ 

Mit Sonderprogrammen Nachsaison retten

Denn der Tourismus sei ein „fragiles System“, wie Spartenobmann und Hotelier Josef Petritsch betonte: „Was nach dem Regen bleibt, sind die Bilder.“ Er ortet in manchen Betrieben einen kompletten Nachfragestopp, nicht nur für den Rest vom Sommer, sondern auch für den Herbst. Mit Sonderprogrammen, Incentives, sogar Gratis-Nächten will Petritsch wenigstens die Nachsaison retten: „Wir müssen von den Betrieben über die Regionen bis hin zu Kärnten Werbung und Österreich Werbung alles tun, um unsere Gäste zu informieren: In Kärnten kann man ungestört den schönsten Urlaub machen. Diese Botschaft müssen wir pushen!“ Kritik übte Petritsch in diesem Zusammenhang an der überfallsartig verhängten behördlichen Sperre der Linienschifffahrt auf dem Wörthersee. „Das wirft ein schlechtes Licht auf die ganze Region. Man sollte Gäste nicht unnötigerweise weiter verunsichern!“ Sein Appell an die Behörden: „Redet mit uns!“  

Ausbau der touristischen Schlechtwetterangebote gefordert

Um für die Zukunft besser gewappnet zu sein, weitete Petritsch seine Forderung nach einem Ausbau der touristischen Schlechtwetterangebote aus: „Auch die Wasserver- und Entsorgungsinfrastrukturen müssen verstärkt werden, um Sicherheit und die nötigen Rahmenbedingungen für die Tourismuswirtschaft zu schaffen!“ Besonders bedankte sich der Hotelier bei den Blaulichtorganisationen und Gemeinden für die enormen Leistungen bei der Bewältigung der Flut und hob besonders Robert Karlhofer hervor: Der Geschäftsführer der Tourismusregion Klopeinersee-Südkärnten–Lavanttal habe in den vergangenen Tagen gezeigt, was Krisenmanagement bedeute. 

Anreise ohne Einschränkungen wieder möglich

Karlhofer betonte, dass schon jetzt die Anreise in die Region ohne Einschränkungen wieder möglich sei: „Die Situation beruhigt sich, die Seen und Strandbäder sind offen: Die Sicherheit ist gewährleistet, die Wasserqualität uneingeschränkt.“ An der Instandsetzung einiger Ausflugziele werde mit Hochdruck gearbeitet, lediglich von Outdoor-Aktivitäten und Wanderungen werde noch abgeraten, die Radwege derzeit penibel geprüft. Sogar die Obir-Tropfsteinhöhle in Bad Eisenkappel sei bereits wieder geöffnet. Karlhofer: „Die Tourismusdestination Klopeinersee-Südkärnten–Lavanttal ist sehr groß und vielfältig, es gibt unzählige Möglichkeiten, einen schönen, erlebnisreichen Urlaub bei uns zu verbringen!“ 

Rückfragen:
Wirtschaftskammer Kärnten
Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft
Wolfgang Kuttnig, M.A.S.
T 05 90 904 – 600
Ewolfgang.kuttnig@wkk.or.at
kaerntnerwirtschaft.at
Wwko.at/ktn

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