Tanja Telesklav und Astrid Legner
© WKK/Roman Huditsch

„G’lernt is g’lernt“: Hermagor im Fokus

Eine Lehre ebnet vielen Menschen den Weg ins Berufsleben. Im Rahmen der Kampagne „G‘lernt is g‘lernt“ stellt Frau in der Wirtschaft Kärnten in verschiedenen multimedialen Formaten weibliche Vorbilder, Lehrbetriebe und Lehrberufe aus allen Kärntner Bezirken vor. Der Schwerpunkt liegt diesmal auf dem Bezirk Hermagor.

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 27.09.2023

Viele Kärntner Klein- und Mittelbetriebe stehen in den nächsten Jahren vor einem Wendepunkt. Unternehmer:innen gehen in Pension und suchen, mangels Nachfolge, eine Person, die den Betrieb weiterführt. Genau das kann eine große Chance für Menschen mit Lehrabschluss sein. „Egal in welcher Branche - eine Lehre ist heute ein attraktiver Ausbildungsweg, der jungen Frauen viele Möglichkeiten eröffnet. Eine davon ist, selbst ein Unternehmen zu gründen und Chefin zu sein“, sagt Astrid Legner, FiW-Landesvorsitzende und WKK-Vizepräsidentin.

Vorbilder aus der Wirtschaft

Im Rahmen der Kampagne "G'lernt is g'lernt" holt Frau in der Wirtschaft jeden Monat eine Unternehmerin mit Lehrabschluss, einen spannenden Lehrbetrieb und einen erfolgreichen weiblichen Lehrling aus einem Bezirk vor den Vorhang. „Durch die unterschiedlichen Formate wie Newsletter, Website, Social Media, Podcast oder LED-Wände können wir mehrere Zielgruppen ansprechen und ein neues, zeitgemäßes und positives Bild der Lehre zeigen“, betont Legner, die mit ihrem Team diesmal im Bezirk Hermagor unterwegs war und Spannendes rund um die Lehre erfahren hat.

Die besten Geschichten von Unternehmer:innen aus dem Bezirk Hermagor

Sonja Simschitz hat den Salon ihres ehemaligen Lehrmeisters, das Friseurstudio Kopfkunst, übernommen. Die Malerei Wieser wiederum im Gitschal ist ein Vorzeigebetrieb, wenn es um die Ausbildung zukünftiger Fachkräfte geht. Lena Kronhofer absolviert derzeit eine E-Commerce-Lehre bei Maschinen Gailer in Kötschach-Mauthen.

Von der Lehrtochter zur Unternehmerin

Sonja Simschitz hat ihre Berufswahl und die Entscheidung für eine Lehre bis heute nicht bereut. „Mein großes Glück war, dass ich meine Lehre in einem sehr guten Betrieb absolvieren konnte. Ich wurde immer gefördert und gefordert. Mehr als 20 Jahre nach ihrem Lehrabschluss als Friseurin und Perückenmacherin (Stylistin) übernahm sie den Salon ihres ehemaligen Chefs. „Ich wurde Unternehmerin, weil mein damaliger Chef in Pension ging und ich diese einmalige Chance nutzen wollte“, erzählt sie. So schaffte sie die Betriebsübernahme mit einer Lehre und bildet heute selbst Lehrlinge aus. „Mein Weg in die Selbstständigkeit verlief problemlos. Nur die Umstellung auf unternehmerisches Denken und das Bewusstsein, dass es mein Betrieb ist, hat etwas gedauert. Ihr Tipp an alle, die mit einer Lehre liebäugeln: „Nutzt die Möglichkeit zum Schnuppern und Probearbeiten.“

Sonja Simschitz in ihrem Friseursalon.
© WKK/Anita Arneitz

Hier trifft Handwerk auf kreative Kunst

Arbeitskräftemangel? Das kennt Ernst Wieser von der Malerei Wieser aus dem Gitschtal überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. Jahr für Jahr wird er von Interessenten überrannt, die in seinem Betrieb eine Lehre absolvieren wollen. Summa Summarum hat der Firmenchef bisher 60 Menschen einen Lehrplatz ermöglicht und so mit viel Engagement seine Fachkräfte selbst ausgebildet. „Wenn wir das nicht machen würden, hätten wir keine Mitarbeiter:innen.“ Von den 25 Mitarbeiter:innen sind im Schnitt zwei bis vier Lehrlinge beschäftigt. Während der Ausbildung gibt es verschiedene Schwerpunkte wie Funktionsbeschichtung, historische Maltechnik, dekorative Maltechnik oder Korrosionsschutz. Einmal im Monat besuchen die Lehrlinge die Lehrlingsakademie, um sich in Soft Skills weiterzubilden. Dies ist ein überbetriebliches Angebot im Gailtal. Das Aushängeschild des Unternehmens ist die kreative Wandgestaltung und das Zeichnen mit der Hand. „Jeder angehende Lehrling kommt eine Woche zum Schnuppern, um zu sehen, ob es das Richtige für ihn ist“, sagt Wieser.

Ernst Wieser von der Malerei Wieser.
© WKK/Anita Arneitz

Sie hat E-Commerce fest im Griff

Die klassische Büroarbeit hat sich längst verändert. Digitale Kompetenz ist gefragt. Das berufliche Rüstzeug dafür bekommt man mit einer Lehre zur/m E-Commerce-Kauffrau/-mann. Lena Kronhofer absolviert derzeit eine solche Ausbildung bei der Firma Gailer in Kötschach-Mauthen. „Ich beschäftige mich mit Social Media und dem Onlinemarkt, außerdem macht mir das Entwerfen von Onlineshops, Newslettern, Flyern und Websites großen Spaß. In meiner Ausbildung kann ich meine Kreativität ausleben, selbstständig arbeiten und eigene Ideen einbringen. Es gibt immer neue und abwechslungsreiche Aufgaben, da wird es nie langweilig“, erzählt Kronhofer. Welche Fähigkeiten sollte man für diesen Beruf mitbringen? Neben der Freude am Verkaufen und Vermarkten sind es der Spaß an der Arbeit am Computer und im Büro sowie das Interesse an Social Media und Online-Marketing.

Lena Kronhofer
© WKK/Anita Arneitz

Informationen zur Kampagne finden Sie auf der Homepage G‘lernt is g’lernt.

Rückfragen:

Wirtschaftskammer Kärnten
Frau in der Wirtschaft Kärnten
Mag. Tanja Telesklav
T 05 90 90 4 – 227
tanja.telesklav@wkk.or.at
unternehmerin-ktn.at

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