Landesgeschäftsführerin Tanja Telesklav und Landesvorsitzende Astrid Legner
© WKK/Roman Huditsch

„G’lernt is g’lernt“: Völkermarkt im Fokus

Eine Lehre ist ein sicherer Weg ins Berufsleben und bietet gute Perspektiven für die Zukunft. Das zeigt auch die Kampagne „G‘lernt is g‘lernt“ von Frau in der Wirtschaft Kärnten. In diesem Rahmen werden in verschiedenen multimedialen Formaten weibliche Vorbilder, Lehrbetriebe und Lehrberufe aus allen Kärntner Bezirken vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt diesmal auf dem Bezirk Völkermarkt.

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 26.09.2023

Viele Kärntner Klein- und Mittelbetriebe stehen in den nächsten Jahren vor einem Wendepunkt. Unternehmer:innen gehen in Pension und suchen, mangels Nachfolge, eine Person, die den Betrieb weiterführt. Genau das kann eine große Chance für Menschen mit Lehrabschluss sein. „Egal in welcher Branche - eine Lehre ist heute ein attraktiver Ausbildungsweg, der jungen Frauen viele Möglichkeiten eröffnet. Eine davon ist, selbst ein Unternehmen zu gründen und Chefin zu sein“, unterstreicht Astrid Legner, FiW-Landesvorsitzende und WKK-Vizepräsidentin. 

Vorbilder aus der Wirtschaft

Im Rahmen der Kampagne "G'lernt is g'lernt" holt Frau in der Wirtschaft jeden Monat eine Unternehmerin mit Lehrabschluss, einen spannenden Lehrbetrieb und einen erfolgreichen weiblichen Lehrling aus einem Bezirk vor den Vorhang. „Durch die unterschiedlichen Formate wie Newsletter, Website, Social Media, Podcast oder LED-Wände können wir mehrere Zielgruppen ansprechen und ein neues, zeitgemäßes und positives Bild der Lehre zeigen“, betont Legner, die mit ihrem Team diesmal im Bezirk Völkermarkt unterwegs war und Spannendes rund um die Lehre erfahren hat.

Geschichten von Unternehmer:innen aus dem Bezirk Völkermarkt

Fußpflegerin Elke Glaboniat schaffte es mit der Lehre zum eigenen Betrieb und bildet heute selbst Nachwuchskräfte aus. Luxusjachtausstatter Sinnex setzt bei der Lehre auf das Tischlerhandwerk und hat heuer acht neue Lehrlinge aufgenommen. Lea Findenig hat sich für einen technischen Beruf entschieden und macht bei zh-technologies die Ausbildung als Elektrotechnikern.

Fußpflegerin Elke Glaboniat schaffte es mit der Lehre zum eigenen Betrieb und bildet heute selbst Nachwuchskräfte aus. Luxusjachtausstatter Sinnex setzt bei der Lehre auf das Tischlerhandwerk und hat heuer acht neue Lehrlinge aufgenommen. Lea Findenig hat sich für einen technischen Beruf entschieden und macht bei zh-technologies die Ausbildung als Elektrotechnikern.

Sie bildet ihre Fachkräfte selbst aus.

Entspannt zurücklehnen und sich einmal bei Kosmetik und Fußpflege verwöhnen lassen. Das bietet Elke Glaboniat mit ihrem fünfköpfigen Team, die sich in diesem Jahr als Kosmetikerin und Fußpflegerin selbstständig gemacht hat. Da es gerade in ihrer Branche viele Ein-Personen-Unternehmen gibt, die selbst keine Lehrlinge ausbilden, entschloss sie sich, selbst welche auszubilden. Die Liebe zum Beruf hat die zweifache Mutter zur erfolgreichen Unternehmerin und Lehrlingsausbilderin gemacht. Sie ist überzeugt davon, dass Lehrberufe im Handwerk Zukunft haben und zur Fachkräftesicherung beitragen. „Ich interessiere mich auch sehr für die Dermatologie. Den Beruf der Fußpflegerin habe ich gewählt, weil es eine tolle Kombination ist und ich so Kund:innen helfen kann, gesund und lange durchs Leben zu gehen.“ Jugendliche, die vor der Berufswahl stehen, empfiehlt sie, sich im Vorfeld verschiedene Berufe anzuschauen und in mehrere hineinzuschnuppern. „So bekommt man schon früh ein Gefühl dafür, was einem interessiert und was einem Spaß machen könnte."

„Schwimmendes“ Handwerk.

Wo früher eine Schuhfabrik stand, werden heute mit modernsten Verfahren Luxusjachten ausgestattet: 2016 zog das Headquarter von Sinnex von Deutschland nach Griffen und beschäftigt inzwischen über 120 Mitarbeiter:innen vor Ort. Der Schwerpunkt der Tätigkeiten liegt auf dem Innenausbau von Luxusjachten, Hauptkunden sind verschiedene Werften. Jedes Jahr nimmt das Unternehmen neue Lehrlinge auf, heuer sind es gleich acht, davon ist die Hälfte weiblich. „Wir binden unsere Lehrlinge vom ersten Tag an in unsere Gemeinschaft und Projekte ein. Sie können bei uns eigenverantwortlich arbeiten und nehmen regelmäßig an internen Workshops teil. Nachdem sie alle Abteilungen durchlaufen haben, können sie am Ende wählen, in welcher Abteilung sie gerne arbeiten möchten. Darüber hinaus bieten wir interne Weiterbildung und Aufstiegsmöglichkeiten an“, betonen die Geschäftsführer Erika Verachter und Wolfgang Walzl. Allerdings werde es immer schwieriger gut ausgebildete Handwerker:innen zu bekommen. Der Fachkräftemangel sei überall spürbar. „In der Gesellschaft hat das Handwerk noch immer keinen guten Stand. Es muss aufgewertet werden.“ Deshalb setzt sich der Betrieb aktiv für die Nachwuchsausbildung ein. So werden Kooperationen mit Schulen eingegangen oder Lehrlingsmessen besucht.

Schaltschränke in Mädchenhand.

Ein Blick auf den Schaltplan und Lea Findenig weiß, was zu tun ist: Nach zwei Jahren Informatik-HTL in Wolfsberg entschied sie sich für eine Lehre in der Elektro-, Automatisierungs- und Prozessleittechnik bei zh-technologies Regelungs- und Automatisierungstechnik in Griffen. Über den Freundeskreis wurde sie auf den Ausbildungsbetrieb aufmerksam und schon beim Schnuppern gefiel es ihr gut. „Ich habe mich für die Lehre entschieden, weil ich schon immer einen technischen Beruf ausüben wollte und mir das sehr viel Spaß macht“, erzählt Lea Findenig. In den vergangenen Jahren hat der Lehrbetrieb zh-technologies bereits zehn Lehrlinge ausgebildet, die Hälfte davon waren Frauen. „Wir wollen jungen Menschen eine Chance geben und investieren in ihre Ausbildung. Bei uns steht nicht nur die fachliche Ausbildung im Vordergrund, auch die persönliche Entwicklung ist uns sehr wichtig. Wir wollen Werte vermitteln, die jedem/r Einzelnen für die Zukunft nützen“, so GF Mario Lutschounig. Geplant ist auch den Lehrberuf Applikationsentwicklung über die Duale Akademie anzubieten, mit dem bewusst Maturant:innen aus den Gymnasien angesprochen werden sollen.“

Informationen zur Kampagne finden Sie auf der Homepage G‘lernt is g’lernt.

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