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© KK/Buchinger/Neusacher-Moser

Familienbetrieb mit über 700 Jahren Geschichte

Stillstand ist am Ferienhof Neusacher-Moser am ­Weißensee ein Fremdwort. Gemeinsam beherbergt die Familie in der 23. Generation Gäste und kümmert sich um die eigene Landwirtschaft. Erst jüngst wurde in barrierefreie Zimmer und Wellnessbereich investiert.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 21.03.2024

Von Anita Arneitz


Biologisch. Nachhaltig. Barrierefrei. Aber vor allem auch herzlich und authentisch. Wer bei Familie Winkler im Ferienhof Neusacher-Moser einkehrt, spürt die bäuer­liche Tradition, die den touristischen Leitbetrieb hervorgebracht hat. Seit über 700 Jahren entwi­ckelt die Familie mit jeder Generation den Hof weiter und inves­tiert stetig in Qualität. „Unsere neuen barrierefreien Zimmer und Ferienwohnungen kommen bei den Gästen sehr gut an“, erzählt Thomas Winkler. Als Unternehmer dürfe man nicht stehenbleiben. „Einer unserer Gäste sagte einmal, dass er jedes Jahr sehe, was mit seinem Geld vom vergangenen Jahr passiert ist. Da musste ich schmunzeln, weil er nicht ­unrecht hat. Wer am Ball bleibt, hat immer etwas Neues zu bieten.“ Und diese Bemühungen fallen auf und werden von den Gäs­ten geschätzt.

Talente in der Familie gebündelt


Der neue Wellnessbereich im Dachgeschoß des renovierten Stadls spielt alle Stückerln, ohne überladen zu sein. Federführend war dabei seine Frau Silvia, die als Heilmasseurin die Gäste verwöhnt. Statt den Strandbereich zu verbauen, wurde die Sauna nach oben verlegt und die Gäste können vom Ruheraum aus einen besonderen Panoramablick über den See genießen – oder auf der anderen Seite die Kühe beobachten. „Ein weiterer Vorteil ist, dass bei Regen oder Schnee niemand mit dem Bademantel über die Straße gehen muss“, sagt Silvia Winkler. Auf den gelungenen Ausbau sind beide stolz.

Praktischerweise ist der Schwager von Thomas Innenarchitekt und bringt seine Ideen im Haus ein, umgesetzt von regionalen Firmen aus Oberkärnten. „Es ist eine Freude, mit solchen Top-Betrieben zusammenzuarbeiten und damit regionale Kreisläufe zu unterstützen. Das sichert Arbeitsplätze und nutzt vorhandene ­Ressourcen“, sagt Winkler, dem nachhaltiges Wirtschaften und die Arbeit im Team ein Anliegen ist. 
Die touristische Entwicklung am Weißensee findet er gut. „Es passiert viel und ich habe das Gefühl, dass alle überparteilich an einem Strang ziehen. Es leben alle ein bisschen vom Tourismus, das macht es leichter.“ Aber natürlich seien auch am Weißensee Investoren und Zweitwohnsitze ein Thema. „Der Druck ist groß und der einzige Hebel dagegen ist, zu schauen, dass es den Landwirten und Leuten gut geht, damit sie nicht verkaufen müssen. Die tolle Kulturlandschaft wurde durch Bauernhand geschaffen und wird durch diese auch gepflegt. Wir haben am Weißensee eine tolle Natur, die alles bietet und darauf müssen wir aufpassen.“ 

In der Gaststube hängen alte Fotografien, die das Leben am Hof zeigen. „Wenn ich auf die vielen Generationen fleißig arbeitender Menschen zurückblicke, welche den Hof bewirtschaftet haben, ergreift mich ein Gefühl von Ehrfurcht“, sagt Winkler. Er ist sich der Verantwortung bewusst und möchte das Vermächtnis seiner Familie für jetzige und künftige Generationen bewahren. 

„Ich habe die Freude an der Arbeit in der Landwirtschaft und mit unseren Gästen bei meinen Eltern spüren und erleben dürfen. Diese Freude ist es, die ich auch meinen Kindern mit auf den Weg geben möchte.“
Mit dieser Einstellung ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Liebe zum selbstständigen Tun und unternehmerisch-nachhaltigen Denken auch bei seinen beiden Söhnen ankommt. Getragen von Tradition und offen für Neues. 


Dieser Artikel erschien in Ausgabe 6.