Kärntner Transporteure treffen italienische Kollegen in der Handelskammer Udine
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Delegation der Kärntner Transporteure vernetzte sich in Udine

Von der Kabotage bis zum Fahrermangel: Kärntner und italienische Transporteure stehen vor ähnlichen Herausforderungen. In Udine trafen sich Branchenvertreter aus beiden Ländern zum Austausch. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Kabotage-Regelung im Straßengüterverkehr und der Fahrermangel. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit soll in Zukunft intensiviert werden. 

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Aktualisiert am 25.10.2023

Auf Initiative der Fachgruppe Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Kärnten trafen sich kürzlich Branchenvertreter aus Kärnten und Italien zu einem grenzüberschreitenden Austausch in der Handelskammer in Udine. „Egal auf welcher Seite der Karawanken, wir Transporteure stehen vor den gleichen Herausforderungen“, so Bruno Urschitz, Obmann der WK-Fachgruppe Güterbeförderungsgewerbe. Auch Denis Durisotto, Ratsmitglied der Handelskammer Udine, nahm, in Vertretung von Präsident Giovanni da Tozzo, an den Gesprächen teil.  

Kabotage-Regelung

Ein wichtiges gemeinsames Thema war die Kabotage-Regelung im Straßengüterverkehr. Dabei handelt es sich um Transportleistungen innerhalb eines Landes, die von einem ausländischen Transportunternehmen erbracht werden - oft von Frächtern aus osteuropäischen Ländern, wo das Lohnniveau deutlich niedriger ist als in Österreich oder Italien. Allerdings sind bei der Kabotage zahlreiche Vorschriften zu beachten, wie etwa die einheitliche Meldepflicht nach dem Entsendegesetz oder die viertägige Cooling-Off-Phase nach maximal drei Kabotage-Fahrten innerhalb von sieben Tagen. Urschitz: „Aber leider wird auf der Straße in beiden Ländern viel zu wenig kontrolliert.“ Sowohl die italienischen als auch die österreichischen Branchenvertreter würden eine eigene europäische Kontrollbehörde begrüßen. Die Kabotage-Regelungen sind sehr komplex und erfordern eigenes Fachwissen. „Viele wissen zum Beispiel nicht, dass auch die Auftraggeber zur Verantwortung gezogen werden können und bei Verstößen Strafen von bis zu 20.000 Euro drohen“, so der Fachgruppenobmann.

Fachkräftemangel

Neben der Kabotage kämpfen auch die italienischen Transportunternehmen mit einem massiven Fahrermangel. Es wäre für beide Länder wettbewerbsfördernd, wenn die Hemmnisse bei der Einstellung von Fahrern aus Drittstaaten abgebaut würden. Weitere Themen waren die weitergehende Auftraggeberhaftung in Italien, die unterschiedlichen Tarifverträge und der zunehmende Wettbewerb im internationalen Verkehr. „Wir haben viele Gemeinsamkeiten, so setzen wir uns in beiden Ländern für ein besseres Image der Frächter ein. In Österreich sind wir dabei mit der Initiative Friends on the road erfolgreich“, berichtete Urschitz. Vom Erfahrungsaustausch profitierten beide Länder: „Wir wollen uns weiter vernetzen und bei grenzüberschreitenden Treffen austauschen.“

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