Zollner
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„G’lernt is g’lernt“: Bezirk Villach-Land im Fokus

Eine Lehre ist ein sicherer Weg ins Berufsleben und bietet gute Perspektiven für die Zukunft. Das zeigt auch die Kampagne „G‘lernt is g‘lernt“ von Frau in der Wirtschaft Kärnten. In diesem Rahmen werden in verschiedenen multimedialen Formaten weibliche Vorbilder, Lehrbetriebe und Lehrberufe aus allen Kärntner Bezirken vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt diesmal auf dem Bezirk Villach-Land. 

Lesedauer: 4 Minuten

Aktualisiert am 04.03.2024

Viele Kärntner Klein- und Mittelbetriebe stehen in den nächsten Jahren vor einem Wendepunkt. Unternehmer:innen gehen in Pension und suchen, mangels Nachfolge, eine Person, die den Betrieb weiterführt. Genau das kann eine große Chance für Menschen mit Lehrabschluss sein. „Egal in welcher Branche – die Lehre ist heute ein attraktiver Ausbildungsweg, der jungen Menschen viele Möglichkeiten eröffnet. Eine davon ist, selbst ein Unternehmen zu gründen und Chefin zu sein“, betont Astrid Legner, FiW-Landesvorsitzende und WKK-Vizepräsidentin.

Vorbilder aus der Wirtschaft

Im Rahmen der Kampagne "G'lernt is g'lernt" holt Frau in der Wirtschaft eine Unternehmerin mit Lehrabschluss, einen spannenden Lehrbetrieb und einen erfolgreichen weiblichen Lehrling aus einem Bezirk vor den Vorhang. „Durch die unterschiedlichen Formate wie Newsletter, Website, Social Media, Podcast oder LED-Wände können wir mehrere Zielgruppen ansprechen und ein neues, zeitgemäßes und positives Bild der Lehre zeigen“, betont Legner, die mit ihrem Team diesmal im Bezirk Villach-Land unterwegs war und Spannendes rund um die Lehre erfahren hat.

Drei spannende Erfolgsgeschichten aus dem Bezirk Villach-Land

Kathrin Zollner absolvierte die Tourismusschule in Villach und bildet heute als Küchenchefin im Hotel Zollner in Gödersdorf selbst Lehrlinge aus. CAPiTA, Europas größter Snowboardhersteller mit Sitz in Feistritz/Gail, bietet seit letztem Jahr drei verschiedene Lehrberufe an. Irina Kaschnig wiederum hat ihre „berufliche Heimat“ bei Tribotecc in Arnoldstein gefunden und nach der Matura eine Doppellehre im Chemielabor begonnen. Alle drei Unternehmen aus dem Bezirk Villach Land zeigen, wie vielfältig und bereichernd eine Lehre sein kann.

Kathrin Zollner – Liebe geht durch den Magen


Ab in die Ferne. Das war das Credo von Kathrin Zollner nach der Tourismusschule in Villach. Viele Jahre arbeitete sie in verschiedenen Betrieben, bevor es sie zurück in die Heimat zog. Als ihr Mann, dessen Eltern das Hotel Zollner in Gödersdorf führten, sie mit dem schönsten Job der Welt „einkochte“, konnte sie nicht nein sagen. Inzwischen hat sie als Küchenchefin dem alteingesessenen Familienbetrieb ihres Mannes, der bereits in der achten Generation geführt wird, ihren Gourmet-Stempel aufgedrückt und gibt ihr Wissen nun an die angehenden Chefs de Cousine weiter. „Unser Lehrling wird demnächst die Lehrabschlussprüfung ablegen und ist als Jungkoch eine große Stütze für uns geworden“, so Zollner, die ständig versucht, die Arbeitsabläufe im Betrieb zu optimieren. „Wir geben jeden Tag unser Bestes, um uns selbst, unsere Familie, Freunde, Mitarbeiter und Gäste glücklich zu machen. Dazu gehört auch ein respektvoller Umgang miteinander.“ Die Zollners legen großen Wert auf regionale Zutaten. Viele davon wachsen im eigenen Bauerngarten. „Seit rund acht Jahren bauen wir unsere Tomaten selbst an, im Schnitt ernten wir rund 600 Kilo pro Jahr“, berichtet Zollner stolz und betont weiter: „Wir sind richtige Köche. Vom Grießnockerl bis zum Marillenknödel machen wir alles selbst. So erhalten die Lehrlinge eine solide Grundausbildung, die ihnen viele Karrieremöglichkeiten eröffnet.“ Wichtig ist der zweifachen Mutter auch die Weiterbildung ihres Teams, und wenn sich jemand für ein grenzüberschreitendes Projekt wie Erasmus interessiert, setzt sie alle Hebel in Bewegung. Zollner selbst lebt den Austausch mit anderen, ist Mitglied im Klub der Kärntner Köche und Obfrau der Kärntner Wirtshauskultur.

Globale Snowboard-Drehscheibe setzt auf Lehrlinge 


Rund 10.000 Snowboards werden jährlich bei CAPiTA in Feistritz an der Gail produziert, 95 Prozent der bunten und innovativen Bretter gehen in den Export. Beeindruckend ist auch das Firmengelände von Europas größtem Snowboardhersteller mit angrenzender Piste. Nachhaltigkeit wird sowieso großgeschrieben. „Bei der Produktion entsteht kein CO2“, berichtet CFO Wilhelm Ebner, der nicht nur auf das „Mothership“ mit der Altholzfassade stolz ist, sondern auch auf seine 115 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zum Team gehören seit dem Vorjahr auch Teresa Simschitz und Moritz Riesemann - beide absolvieren derzeit eine Lehre. Simschitz macht eine verkürzte Ausbildung zur Bürokauffrau, Riesemann eine Lehre mit Matura zum Skibautechniker. „Als mittelständisches Unternehmen sind wir bei der Lehrlingsausbildung sehr flexibel und bieten verschiedene Möglichkeiten an“, sagt Ebner, der aktuell eine Lehrstelle als Verfahrenstechniker ausgeschrieben hat.

Irina Kaschnig: Nach der Matura mit Doppellehre im Chemielabor durchgestartet

Chemie war in der Schule nie das Lieblingsfach von Irina Kaschnig. Doch ein Workshop an der Agrar-HAK in Treibach/Althofen, bei dem sie ihre eigenen Gene analysieren durfte, änderte das schlagartig. Und so begann sie nach der Matura eine Doppellehre als Chemielaborantin und Chemieverfahrenstechnikerin bei Tribotecc in Arnoldstein. In ihrer täglichen Arbeit führt Kaschnig chemische und physikalische Analysen von eigenen Fertig- und Halbfertigprodukten sowie von Erzen durch, die das Labor aus der Produktion erhält. „Auch Materialbeurteilungen von Kunden und Lieferanten gehören zu meinen täglichen Aufgaben. Besonders viel Spaß macht es mir, wenn ich neue Analysemethoden kennenlerne und diese analysieren darf.“ Bei Tribotecc wurden bereits mehrere Lehrlinge in den Bereichen Labortechnik und chemische Verfahrenstechnik ausgebildet. „Wir sind ein innovatives Unternehmen mit einem modern ausgestatteten Labor, bieten interessante Weiterbildungsmöglichkeiten und unterstützen unsere Intereessenten auch bei der Teilnahme an Lehrlingswettbewerben“, berichten Fabian Hofmann, Leiter des analytischen Labors, und Michelle Kienleitner, Lehrlingsbeauftragte bei Tribotecc.

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Die Kampagne „G‘lernt is g‘lernt“ von Frau in der Wirtschaft Kärnten zeigt, dass eine Lehre ein attraktiver und zukunftssicherer Ausbildungsweg ist. Sie bietet jungen Frauen viele Möglichkeiten und Chancen, sich beruflich zu verwirklichen.

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