Zur Eventhalle auch ein Eventboard mitplanen
Die Stadt Wien hat sich für Neu-Marx als Standort für die geplante Mega- Eventhalle entschieden. Eine gute Wahl, sagt Tourismusobmann Markus Grießler und fordert die Stadt auf, auch das von der WK Wien geforderte Eventboard zu schaffen.

Die Wirtschaftskammer Wien hat sich lange für den Bau einer modernen Multifunktionshalle in der Bundeshauptstadt eingesetzt, damit Wien als attraktive Event-Location international mithalten kann. Nun nimmt das Projekt einer Wiener Mega-Arena konkrete Formen an. Die Stadt hat sich für einen Standort entschieden und will die Eventhalle in Neu-Marx errichten. Aus einer Liste zehn potenzieller Standorte und einer Shortlist von drei Locations (Neu-Marx, Dusika Stadion, Donaufeld), habe Neu-Marx bei einer Nutzwertanalyse mit Abstand die höchste Punktezahl erreicht, gab die Stadt bekannt. „Diese Standortentscheidung ist auch aus unserer Sicht die beste”, freut sich Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft. „Sowohl was Anbindung, Umgebung als auch Akzeptanz der Bevölkerung betrifft, ist der Standort perfekt geeignet.”
Rasche Umsetzung
Durch die benachbarte Südost-Tangente ist eine direkte Anbindung an das hochrangige Straßennetz gegeben, was sowohl für den An- und Abtransport von Equipment, als auch die Anreise der Besucher wichtig sei. Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln sei das Areal gut zu erreichen. Zudem sei das Gebiet rund um den Standort bereits heute von einer modernen und jungen Event- und Veranstaltungsszene geprägt. In unmittelbarer Nähe befinden sich bereits bekannte und frequentierte Eventlocations wie die Marx-Halle, die Arena Wien und die Bank Austria Halle im Gasometer.
„Das Eventboard soll bei Behördenwegen und Genehmigungen unterstützen.”
Grießler, der bereits seit langem auf die Errichtung einer modernen Event-Arena gedrängt hatte, hofft, dass nun rasch die weiteren Schritte zur Umsetzung erfolgen. Er spricht sich für eine zügige Realisierung aus „und das am besten mit einem Partner aus der Wirtschaft. Bei diesem Jahrhundertprojekt sollte die Stadt auf die Expertise von internationalen Konzert- und Eventveranstaltern setzen und ein Public-Private-Partnership-Modell umsetzen”, so Grießler.

Stadt soll Eventboard einrichten, um Wien als Eventstandort international zu vermarkten
Gleichzeitig mit der Umsetzung der Eventhalle sollte die Stadt auch ein Eventboard einrichten. Dieses Board soll Wien als Eventstandort international vermarkten und - nach dem Vorbild der Vienna Filmcommission - eine Koordinationsstelle für Events darstellen, die Behördenwege und Genehmigungen zwischen Stadt und Magistrat erleichtert. „Eine Eventhalle auf internationalem Standard braucht auch eine professionelle und Service-orientierte Infrastruktur auf internationalem Niveau”, sagt Grießler. Denn die Halle kann - richtig umgesetzt - ein großer wirtschaftlicher Erfolg für Wien werden, ist Grießler überzeugt. Sie ist eine Investition, die sich nach Berechnungen der WK Wien auf jeden Fall rechnen wird. Pro Million Euro Umsatz können durch die neue Location rund sieben Millionen Euro an Wertschöpfung in ganz Österreich generiert werden. Zudem werden durch die Halle 260 ständige Stellen geschaffen, hinzu kommen noch mehrere hundert Mitarbeiter bei Zulieferern, in der Gastronomie, bei Security- und anderen Unternehmen der Eventszene.
Müssen international Standards setzen
„Wir haben immer eine Halle für rund 20.000 Besucher gefordert, die am letzten Stand der Technik und damit auch für internationale Top-Acts interessant ist. Es ist erfreulich, dass die Stadt das nun umsetzen will, denn dann können wir davon ausgehen, dass bis zu 1,5 Millionen zusätzliche Besucher im Jahr nach Wien kommen werden. Besucher, die auch der Wiener Hotellerie eine halbe Million zusätzlicher Nächtigungen pro Jahr bringen”, so Grießler. Voraussetzung dafür ist, dass die Halle mit größtmöglicher Flexibilität geplant wird: Rasche Auf- und Abbaumöglichkeiten, flexible Gliederungen der einzelnen Hallenteile und ein fixes Rahmenangebot, etwa in der Gastronomie, seien heute state of the art, um Events, aber auch Sportveranstaltungen professionell abwickeln zu können. Vorbilder für die neue Wiener Event-Arena gibt es laut Grießler zum Beispiel in London mit der O2-Arena, in Berlin mit der Mercedes Benz-Arena oder in Köln mit der Laxness-Arena. Wenn wir international als Event-Location mitspielen wollen, müssen wir auch international Standards setzen”, ist Grießler überzeugt. Dazu müsse eine Halle für Sport-Großereignisse ebenso geeignet sein wie für Konzerte oder Gala-Events. „Die große Stärke der Mercedes Benz-Arena in Berlin ist die Möglichkeit, binnen weniger Stunden von Konzert- zu Sportveranstaltungen umzubauen. Daher finden die meisten Show-Acts in Berlin in der Mercedes-Benz Arena statt. Sie hat jährlich rund 1,3 Millionen Zuschauer bei etwa 130 Veranstaltungen”, erklärt Grießler. Auch in Wien sollen laut Angaben der Stadt rund 130 Veranstaltungen jährlich in der neuen Mega-Arena stattfinden.
Stadt Wien plant Mega-Arena
- Die Stadt Wien plant nach eigenen Angaben eine multifunktionale Mega-Arena für rund 20.000 Menschen am Standort Neu-Marx.
- Die neue Wien Holding-Arena soll zu einer der Top-Event-Hallen in Europa werden und Großevents in Wien möglich machen.
- Sie soll von der Eventtechnik über die Produktionsbedingungen bis zu Sponsoring, Hospitality und Publikumsservice neue Standards setzen.
- Realisiert wird die neue Mega-Arena von der Wien Holding GmbH, die dazu die Tochter WH Arena Projektentwicklung GmbH gegründet hat.
- Das Investitionsvolumen für die neue Multifunktionsarena liegt laut Angaben der Stadt auf Preisbasis 2019 bei bis zu 250 Millionen Euro.
- Das Vergabeverfahren für Projektdienstleistungen wurde bereits eingeleitet.
- Aktuell wird am Raum- und Funktionsplan gearbeitet, der als Basis für einen Architektur-Wettbewerb dienen wird.
- Der Architektur-Wettbewerb soll im zweiten Quartal 2019 starten. Die Ausschreibung für den Generalunternehmer ist für das zweite Quartal 2020 geplant.
- Der Baubeginn soll 2021 erfolgen, die Eröffnung der Event-Arena 2024.