Traumkarriere aus gutem Hause
Die Tourismusschulen Modul gelten als eine der erfolgreichsten Kaderschmieden im Tourismus. Im September siedeln sie an einen, hochmodernen Standort der Wirtschaftskammer Wien.

2011 hat Peter Honegger seine Ausbildung an der Tourismusschule Modul abgeschlossen – und wollte dem Tourismus eigentlich den Rücken kehren. Doch das Schicksal wollte es anders. „Am Ende war die Leidenschaft für die Gastronomie, vor allem für Wein, einfach größer“, erinnert sich Honegger. Der Weg führte ihn nach London, wo er nach einem Wirtschaftsstudium „Newcomer Wines“ gründete, ein Weinunternehmen mit Sitz im jungen Stadtteil Dalston. „Entdecken, lernen, mit Menschen rund um einen Tisch sitzen und Gespräche führen − alles eine wunderbare Form des Miteinanders. Das ist es, was den Tourismus so besonders macht“, erzählt er. Begegnungen mit Menschen, die unkonventionelle oder neue Ideen in der Branche probieren wollten, inspirierten ihn. Heute vertreibt er Weine von über 80 Winzern aus ganz Europa − aus biologischer Landwirtschaft mit Bekenntnis zu Herkunft, Umwelt, Mensch und Biodiversität. Sein Motto? „Just do it!“ Ein Satz, der wohl aus seiner Schulzeit am Modul stammt.
Ausdauer, Herzblut und Resilienz
Auch seine Schwester, Christina Honegger, hat es in ihrem jungen Leben schon weit gebracht. Mit dem Café Goldstück hat die Wiener Unternehmerin ein Pop-up-Café gegründet, das so gut läuft, dass sie nun eine Erweiterung von acht auf 80 Plätze vorbereitet. Der Umbau läuft auf Hochtouren, die Eröffnung soll diesen Herbst erfolgen. Den Grundstein für ihren Beruf hat sie sich in den Tourismusschulen Modul der Wirtschaftskammer Wien geholt. 2017 hat sie die fünfjährige Ausbildung abgeschlossen und danach noch ein internationales Bachelor-Studium gemeistert. „Für mich war schnell klar: Meine Zukunft liegt in der Selbstständigkeit”, sagt Honegger. Wichtig sind ihr in ihrer Arbeit Ausdauer, Herzblut und Resilienz, erzählt sie. Außerdem einzigartige Ideen und Weitblick. Unternehmerisches Denken eben. Auch Thomas Duxler hat die Tourismusschulen Modul absolviert - und zwar schon 2009. Wie hoch hinauf man es mit dieser Ausbildung schaffen kann, zeigt er deutlich: Nach seinem Berufseinstieg als Rezeptionist im Wiener Hotel Le Meridien führte ihn sein Weg erst nach London und dann nach Berlin, wo er heute Direktor des Luxushotels Luc ist. General Manager eines Luxushotels zu sein, sei schon lange sein Traum gewesen, erzählt er. „Es ist nicht immer leicht, aber es ist der tollste Job der Welt”, sagt Duxler. Wichtig sei ihm, mit Menschen gut umzugehen, den Hausverstand einzuschalten und entschlossen zu sein, zu entscheiden und Projekte von Anfang bis Ende umzusetzen. Nicht die fünfjährige Schule, sondern das zweijährige Modul-Kolleg absolvierte Leonie Hofmann. 2019 hat sie erfolgreich abgeschlossen und dann noch einen internationalen Tourismus-Management-Studiengang in den Niederlanden gemacht. Heute lebt und arbeitet sie auf hoher See - auf der einzigen Residential Yacht der Welt, wie sie sagt. Im Gegensatz zu normalen Kreuzfahrtschiffen besitzen die Residents hier das Schiff und segeln ohne fixe Route um die ganze Welt. „Ein wichtiger Baustein in meiner Karriere war ganz klar meine Zeit im Modul”, sagt Hofmann. „Die Chancen sind grenzenlos. Man muss sie nur erkennen und ergreifen.”
115 Jahre Erfahrung in der Ausbildung
In der Tourismus-Ausbildung gilt das Modul heute als echte Institution. 1908 in Wien gegründet, erlernen hier heute mehr als 500 Schüler jene Qualifikationen, die sie später in der Hotellerie, Gastronomie und anderen Tourismus-Branchen als Mitarbeiter oder Unternehmer erfolgreich machen sollen. In der Ausbildung geht es um das Verbinden von Allgemeinbildung mit Praxis, Fremdsprachen sowie mit wirtschaftlicher und sozialer Kompetenz, Kundenorientierung, Kommunikation und Teamfähigkeit. Ein Modul-Abschluss berechtigt zudem zur Führung eines Unternehmens. „Der Traum vieler Modul-Absolventen ist ein eigenes Unternehmen”, sagt Schuldirektor Werner Schnabl, der auf rund 120 Absolventen pro Jahr verweisen kann. Viele von ihnen nehmen zertifizierte Zusatzqualifikationen mit - etwa als Käsekenner, Jungsommelier oder Jungbarkeeper sowie ab dem Schuljahr 2023/2024 als Jungpatissier, Barista und Vegan-vegetarische Fachkraft.
Neuer Standort ab September
Mit Beginn des neuen Schuljahres kommen nicht nur inhaltliche Neuerungen auf das Modul und seine Schüler zu: Die traditionsreiche Tourismusschule übersiedelt an einen neuen Standort und verlässt damit nach knapp 50 Jahren die Peter-Jordan-Straße im 19. Bezirk. Die neue Heimat der Schule wird der wko campus wien der WK Wien am Währinger Gürtel im 18. Bezirk werden. Hier sind bereits das WIFI Wien, die FHWien der WKW, das Hernstein Institut, die Werbe Akademie und das Berufsinformationszentrum der Wiener Wirtschaft (BiWi) angesiedelt - und nun kommen auch die Tourismusschulen Modul dazu. Die dafür notwendigen Umbau- und Erweiterungsarbeiten laufen auf Hochtouren – und sollen den Lehrbetrieb auf einen völlig neuen Standard heben: Vorgesehen sind helle Klassenzimmer mit modernen Smartboards und neuester IT-Ausstattung, drei Lehrküchen (davon eine mit Schwerpunkt Patisserie), zusätzliche Servierklassen mit themenspezifischer Ausstattung für die Zusatzausbildungen und eine moderne Haustechnik mit energiesparendem Kühlen und Heizen sowie Präsenzmeldern zur automatischen Anpassung von Temperatur und Beleuchtung.



Mit neuen (1) Lehrküchen, (2) Servierklassen, (3) Pausenräumen und vielem mehr wird der Unterricht am Modul auf ein neues Level gehoben.
Weiters werden energiesparende Elektrogeräte angeschafft - wie zum Beispiel ein Haubenspüler in der Abwasch - und durch ein neues Kassensystem und die Vorbestellung von Produktionsmengen Lebensmittelverschwendung tunlichst vermieden. Zudem sollen eine flexible Raumgestaltung und moderne Lerntechnologien die Methodenvielfalt vergrößern. Infodisplays werden die Schulkommunikation erleichtern, Audio- und Videopodcasts die Unterrichtsgestaltung abwechslungsreich machen. Zusätzlich zu den Klassenzimmern und Praxisräumen werden die Schüler im neuen Modul auch eine ansprechend gestaltete Bibliothek vorfinden, helle Lernzonen, komfortable Pausenbereiche und eine Cafeteria mit Wintergarten. „Mit der Übersiedlung an den neuen Standort der Wirtschaftskammer Wien wird die Ausbildung am Modul auf das nächste Level gehoben”, freut sich Schnabl. Die Übersiedlung soll im Sommer über die Bühne gehen.

„Entdecken, lernen, mit Menschen rund um einen Tisch sitzen und Gespräche führen − alles eine wunderbare Form des Miteinanders. Das ist es, was den Tourismus so besonders macht.

„Für mich war schnell klar: Meine Zukunft liegt in der Selbstständigkeit. Gemeinsam mit einer Business Partnerin eröffnete ich in Wien ein Pop-up-Café mit acht Sitzplätzen, das Café Goldstück. Der Umbau zu einem großen Lokal mit 80 Sitzplätzen läuft, die Eröffnung planen wir für Herbst.“

„Ich startete meine Karriere im Le Meridien Wien als Rezeptionist und wusste bereits damals: Ich möchte General Manager eines Luxushotels werden. Heute stehe ich an der Spitze des Hotels Luc in Berlin. Es ist nicht immer leicht, aber es ist der tollste Job der Welt.”

„Die Chancen sind grenzenlos. Von der Stelle als Praktikantin habe ich es auf der einzigen Residential Yacht der Welt zum Relief Hotel Operations Assistant und Resident Service Coordinator geschafft. Ein wichtiger Baustein in meiner Karriere war ganz klar meine Zeit im Modul.”