Potenzial der Wiener Einkaufsstraßen nutzen
Kommentar von Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien

Die Corona-Krise ist noch lange nicht vorüber, doch in den Wiener Einkaufsstraßen ist wieder das Leben zurückgekehrt. Das belegen nun Frequenzmessungen, die wir durchführen ließen. Demnach sind in den großen Shopping-Hotspots Innere Stadt und Mariahilfer Straße bereits wieder fast so viele inländische Passanten unterwegs wie vor der Corona-Krise.
Das ist hoch erfreulich, denn es zeigt, dass die Wienerinnen und Wiener gerne in den Wiener Einkaufsstraßen unterwegs sind und hier auch gerne einkaufen. Doch den Betrieben fehlen die ausländischen Touristen. Kein anderes Bundesland verzeichnet einen derart massiven Touristen-Rückgang wie Wien, denn die Corona-Krise trifft den Städtetourismus mit voller Wucht. Besserung ist zwar in Sicht, doch das wird noch sehr lange dauern.
Es ist daher dringend notwendig, über neue Impulse nachzudenken, die das Geschäft ankurbeln. Tourismuszonen könnten so einen Impuls bringen, denn sie bieten Einzelhändlern die Möglichkeit, auch am Sonntag ihre Türen für Kunden zu öffnen. Das zieht viele Menschen zusätzlich in die Einkaufsstraßen - und aus Passanten werden Kunden. 140 Millionen Euro Umsatz pro Jahr und 800 neue Arbeitsplätze würde diese Maßnahme bewirken, hat die KMU Forschung Austria berechnet. Ich denke, wir müssen über die Option nun sehr ernsthaft diskutieren.