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Optimismus im Wiener Tourismus

Ein Comeback der Extraklasse: Wien hat als Tourismus-Magnet wieder die Nase vorn und 2022 drei Viertel des Nächtigungs-Niveaus von 2019 erreicht. Die USA sind als erster Fernmarkt wieder voll da. Auch 2023 startet positiv.

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© Fernanda Nigro Theresia Kohlmayr, Urbanauts-Geschäftsführerin
Dass der Städtetourismus in Wien wieder anzieht, spüren wir. 2022 war das Reiseverhalten besser und wir sind froh, dass wir durch die Wintersaison 2022/23 ohne Einschränkungen gekommen sind”, erklärt Urbanauts-Geschäftsführerin Theresia Kohlmayr. Wien einmal ganz anders entdecken, so lautet die Idee hinter dem Hotelkonzept der Urbanauts-Gruppe. Touristen haben die Gelegenheit, Wien direkt im und aus dem jeweiligen Grätzel zu entdecken, „so fühlen die Gäste den Puls Wiens”. Die Idee dahinter: Aus leerstehenden Geschäftslokalen Hotelzimmer in neuem Design anzubieten. „Wir bieten mit unseren ,grätzlhotels’ eine Art Portal in die Stadt, raus aus dem Hotelzimmer, direkt rein ins Grätzel”, erklärt Kohlmayr und betont: „Die  grätzlhotel-Suiten waren zum Glück während der Corona-Zeit immer geöffnet, natürlich mit Einbußen. Aber das flexible Prozedere, wie der kontaktlose Check-In, das Fehlen der klassischen Lobby und damit keine Begegnung mit anderen Gästen, kam uns während der Pandemie sehr zugute.”
Urbanauts arbeiten mit so genannten „Fellows” zusammen.
„Unsere Gäste schätzen dieses Zusammenspiel mit den Restaurants, Bars oder Cafés der Umgebung sehr, das ist ein Punkt, der nun wieder auflebt und ja ein wichtiger Teil unseres Konzeptes ist. Wir schauen sehr optimistisch in die Zukunft”
Theresia Kohlmayr, Urbanauts-Geschäftsführerin   

Nächtigungszahlen steigen

Den Optimismus der Urbaunauts-Gruppe belegen auch die Nächtigungszahlen.

„Grund für das doch noch erfolgreiche Jahr 2022 war die Reiselust nach den vielen Lockdowns und der Wunsch, endlich mal wieder die lebenswerteste Stadt zu besuchen”
Dominic Schmid, Obmann der Fachgruppe Hotellerie Wien

Natürlich kam auch der Mut der Hotelbetriebe dazu, die Preise entsprechend anderen europäischen Städten anzupassen.

Mit 13,2 Millionen Nächtigungen und 884,3 Millionen Euro Netto-Nächtigungsumsatz wurden mehr als drei Viertel des Nächtigungsniveaus von 2019 erreicht, das sei beachtlich, so Schmid. Nach der extrem belastenden Phase durch die Lockdowns, in der einige Hotels um ihr Überleben kämpfen mussten, sei nun endlich wieder Licht am Horizont zu sehen. „Wir liegen aktuell bei 1048 Beherbergungsbetrieben in Wien”, so Schmid. Auch wenn die Auslastung in Summe noch nicht da sei, wo sie sein sollte: „Der Markt stärkt sich mit neuen Hotelbetrieben in den gehobenen Kategorien. Und dies führt zu besseren Durchschnittsraten und Umsätzen, gepaart mit einem Ausbau des Qualitätstourismus.”

Eine große Herausforderung für 2023 werden laut Schmid die Energiekosten und vor allem die Fernwärme sein, „hier haben sich die Kosten verdreifacht”. Der Ukraine-Konflikt habe maßgeblichen Anteil an den Preissteigerungen, aber: „Es wird keinen großen Einbruch geben wie befürchtet”, ist Schmid überzeugt.

Inland und Europa weiterhin größte Besuchergruppe

Die Österreicher hielten Wien im vergangenen Jahr mit 2.735.605 Nächtigungen als größte Besuchergruppe weiterhin die Treue, aber immerhin rund 79 Prozent der Gästenächtigungen waren Auslandsnächtigungen. Dieses große Comeback der Auslandstouristen spürt auch die geprüfte Fremdenführerin und Geschäftsführerin von Artissimi, Elisabeth Wolf: „Wir haben aktuell eine höhere Auslastung als in Vor-Corona-Zeiten”, zieht die Unternehmerin Bilanz, die sich seit mittlerweile elf Jahren auf exklusive und gehobene Führungen im Kulturbereich spezialisiert hat. „In den im Städtetourismus sonst eher ruhigeren Monaten Jänner bis März habe ich normalerweise zwei Buchungen pro Woche - aktuell sind es 20 Buchungen pro Monat.” Für die Ein-Personen-Unternehmerin durchaus eine Herausforderung, hätte sie nicht viele Partnerunternehmer, mit denen sie zusammenarbeitet. „Ich arbeite mit den besten Guides, Experten und Partnern in Sachen Kunst und Kultur zusammen”, betont sie.

Wienliebe bei Amerikanern

Neben den französischen Gästen erfreut sich Wien auch bei amerikanischen Gästen immer größerer Beliebtheit, bemerkt Wolf. „80 Prozent meiner Kunden kommen aus dem englischsprachigen Raum - ein Großteil davon aus Amerika”, erzählt sie. Der Sisi-Hype in der Filmszene könnte ein möglicher Grund dafür sein - „so etwas bringt natürlich immer etwas”, ist die Fremdenführerin überzeugt. Auch die Zahlen bestätigen, dass die amerikanischen Touristen Wien als Reiseziel wiederentdeckt haben: Kamen sie im Jahr 2021 noch auf einen Nächtigungsumsatz von 13,4 Millionen Euro, waren es 2022 bereits 70,6 Millionen Euro - das bedeutet ein Plus von 427 Prozent.

Wien als Business-Drehscheibe für Kongresse

Großes Potenzial sieht Wolf am Standort Wien für Businessreisen. „Die Stadt ist aufgrund ihrer geografischen Lage eine wichtige Drehscheibe und Hotspot für neue Geschäftsstandorte und Headquarters. Viele meiner Kunden kommen hierher, weil sie ihre Unternehmen in Wien ansiedeln wollen und im Zuge ihrer Businessreisen auch die Kultur vor Ort kennenlernen möchten”, erklärt Wolf.

Auch Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, unterstreicht, wie wichtig Businessreisen im Zuge von Messen und Kongressen für den Standort Wien sind: „Die Kongresse bringen umsatzstarke Kunden und Wien auch wieder in den internationalen Medien ins Gespräch. Und das lockt weitere Gäste.” Nicht zu vergessen: Die durchschnittlichen Ausgaben von Kongressgästen in der Stadt liegen mit 541 Euro fast doppelt so hoch wie beim Wiener Durchschnittsgast. „Den Veranstaltern des Radiologenkongresses, die Wien auch während der Pandemie in hybrider Form die Treue gehalten und sich langfristig an den Kongress-Standort Wien gebunden haben, haben wir nicht zuletzt deshalb im Vorjahr den Wiener Tourismuspreis verliehen.” Wiens steigende Besucher- und Nächtigungszahlen zeigen, dass Wien als Tourismusmagnet wieder voll auf Kurs sei: „Die positive Einstellung der Unternehmer lassen uns in eine erfolgreiche Zukunft als Tourismusmetropole blicken”, ist Grießler optimistisch.

Optimistisch für die nächsten Monate ist auch Wolf, die bei den Touristen ein großes Bedürfnis nach Exklusivität ortet. „Nach den Lockdowns und der Corona-Pandemie stieg die Lust auf das Reisen, aber auch nach exklusiven Erlebnissen”, beschreibt Wolf, die gemeinsam mit Partnerunternehmen einzigartige Touren entwickelt, die exklusive Einblicke in die lebenswerteste Stadt der Welt geben.
Gerti Schmid, Obfrau der Freizeit- und Sportbetriebe, arbeitet als Fremdenführerin oft mit Wolf zusammen und fügt hinzu: „Ganz klar erkennbar ist der Trend zu kleineren individuellen Führungen. Die Menschen erwarten mehr Service und etwas ganz Besonderes, und das lassen sie sich dann auch etwas kosten.”

Anders-Sein wird wichtiger

Auch Bernhard Schlacher, Inhaber der Motto-Group mit mehreren Gastrobetrieben und einem kürzlich eröffneten Hotel, bemerkt bei seinen Gästen einen Trend in Richtung Exklusivität. „Wir haben sehr viele Lifestyle-Kunden, Außergewöhnlichkeit steht bei uns deshalb im Fokus”, erklärt er. Auch Nachhaltigkeit spiele eine immer wichtigere Rolle.

„Unser Zielpublikum sind junge, hippe Leute - deshalb sind vegane Produkte und Speisen, aber auch bio und Fairtrade wichtig. Wir versuchen, hier Vorreiter und anders als die anderen zu sein, das gibt uns einen Vorteil”
Bernhard Schlacher, Inhaber der Motto-Group

Seit dem zweiten Quartal 2022 sei die Wiener Gastronomie nach der langen Corona-Pause wieder in Fahrt gekommen, so Schlacher. Starke Treiber waren dabei Business-Meetings: „Ob Firmenfeier, Business-Frühstück, Business-Lunch oder die Firmen-Weihnachtsfeier - im Vorjar wurde vieles aufgeholt”, zeigt sich Schlacher zufrieden.

Der Blick auf die aktuelle Buchungslage stimmt den Unternehmer auch für die bevorstehenden Monate positiv: „Normalerweise ist bei uns im Jänner und Februar eher weniger los, aktuell sind wir aber bummvoll. Die Reiselust scheint trotz Inflation und Ukrainekrieg ungebrochen - wir sind deshalb auch für die nächsten Monate positiv”, sagt Schlacher, der auch immer mehr internationale Gäste in seinen Betrieben begrüßt. „Unsere Topklientel im Hotel kam bisher größtenteils aus dem DACH-Raum, aber auch Israel ist ein sehr stark wachsender Markt und seit zirka zwei Monaten kommen auch wieder mehr Touristen aus dem asiatischen Raum”, schildert er. Und: „Ich bin erstaunt, wie viele Touristen aus den USA zu uns kommen”, ist Schlacher über den Zulauf amerikanischer Gäste überrascht.

Doppelt so viele Passagiere

Nicht nur amerikanische Gäste steuern den Wiener Flughafen an, der Aufwärtstrend des heimischen Tourismus schlägt sich ganz offensichtlich auf alle Passagierzahlen am Flughafen Wien nieder: Mit 23,7 Millionen beförderten Personen im Jahr 2022 hat sich die Anzahl der Passagiere zum Jahr davor fast verdoppelt, heißt es in einer Presseausendung des Flughafens.
Auch für 2023 stehen die Zeichen auf Erholung, so eine aktuelle Auswertung der Statistik Austria. Mit 1.669.566 Reisenden im Jänner 2023 erhöhten sich die Passagierzahlen am Standort Wien um 103,7 Prozent gegenüber dem Jänner des Vorjahres.

Damit liegt das Passagieraufkommen im Jänner 2023 am Standort Wien bei 91,2 Prozent der Zahlen von Jänner 2019 - und somit nur noch neun Prozent unter dem Niveau des Jahres vor der Corona-Pandemie.

„Der Tourismus hat als Wirtschaftsfaktor eine große Bedeutung für den Standort Wien. Unsere  Betriebe sorgen mit ihrem außergewöhnlichen Einsatz dafür, dass Wiens Gäste eine unvergessliche Zeit in der Bundeshauptstadt verbringen und auch gerne wiederkommen”
Walter Ruck, Wirtschaftskammer Wien-Präsident

Die Wiener Tourismuswirtschaft stehe für höchste Qualität in Angebot und Dienstleistung. „Das starke Comeback Wiens als eines der beliebtesten Ziele für Städtereisen ist damit mehr als verdient”, so Ruck.

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