Nur ein Stück im Gesamtbild der Entlastung
Kommentar von Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien

Die Regierung hat mit dem im Ministerrat beschlossenen Entlastungspaket zweifelsohne einen großen Schritt getan. Die Abschaffung der kalten Progression ist ein Win-Win für Unternehmen und Beschäftigte. Daher haben wir uns intensiv dafür eingesetzt, wie übrigens auch für die Unterstützung energieintensiver Branchen.
Dennoch ist es wichtig, nicht auf halbem Weg stehen zu bleiben. Wenn Sozialleistungen wie geplant valorisiert werden, ist es umso wichtiger, auch Fixbeträge und Pauschalen des Wirtschaftslebens automatisch an die Teuerung anzupassen.
Viele durch die Inflation verursachte Probleme können so einfach und unbürokratisch gelöst werden. Die Wirtschaftskammer Wien hat ein dementsprechendes Modell für ein Valorisierungsgesetz bereits vorgelegt.
Automatische Anpassung
Konkret schlagen wir vor, die durchschnittliche Preisentwicklung von zwölf aufeinander folgenden Monaten als Basis für die automatische Anpassung heranzuziehen, die dann jeweils ab 1. Jänner des Folgejahres wirksam werden soll. Der konkrete Anpassungsfaktor kann vom Finanzminister innerhalb einer vom Valorisierungsgesetz vorgegebenen Frist per Verordnung rechtsverbindlich festgelegt werden.
Es wäre schade, wenn wir nur bei der Einkommensteuer ansetzen – die Verzerrungen durch die Teuerung gehen durch nicht valorisierte Fixbeträge im Wirtschaftsleben viel weiter. Die kalte Progression ist nur ein Puzzlestück im Gesamtbild.