Nachhaltig in Wien angesiedelt
Die Werba GmbH produziert und vertreibt Roh- und Hilfsstoffe für die Industrie. In Zukunft sollen alle Produkte der Nachhaltigkeit verpflichtet sein.

Der Firmensitz von Werba am Lugeck im 1. Bezirk bezeugt mit seiner edlen Einrichtung und dem dunkel getäfelten Holz, dass man sich in einem Traditionsbetrieb befindet. Firmengründer war der Chemiker Hans Werba, der den Betrieb 1953 eröffnet und zu einem renommierten und leistungsfähigen Lieferanten für viele Industrien entwickelt hat. „Ständige Weiterentwicklung und die Fähigkeit auf die Veränderung von Gegebenheiten einzugehen, zeichnet uns besonders aus”, sagt Martin Frühauf, Geschäftsführer der Werba GmbH. Das Unternehmen, das anfangs auf Industrievertretungen spezialisiert war, setzte nach und nach auf Entwicklung. Mittlerweile hat es sich auch in der Forschung und Produktion einen Namen gemacht. Deshalb gibt es jetzt einen weiteren Standort samt Labor und Pilotanlagesystem in Oberlaa. Insgesamt sind bei Werba rund 50 Mitarbeiter beschäftigt.
„Als Konsument weiß man gar nicht, was alles hinter diesen Dingen steckt. Es ist großartig, dass ein Wiener Unternehmen solche Pionierarbeit leistet.”
Wien ist und bleibt Firmenstandort
„Wir sind ein Wiener Betrieb und wir wollen auch in Wien bleiben. Diese Tradition halten wir hoch. Wir suchen daher für unsere Forschung junge Fachkräfte und bieten ein interessantes Tätigkeitsgebiet”, sagt Frühauf. Er berichtet, dass Nachhaltigkeit schon seit längerem das zentrale Anliegen geworden ist. „Alle fünf Sparten bei uns haben sich der Nachhaltigkeit verpflichtet”, sagt Frühauf. Die Schwerpunkte sind Mobilität, wo unter anderem Hilfsstoffe für die Produktion von Reifen oder E-Mobilität-Rohstoffe an die Produzenten gehen. „Reifen bestehen aus Mischungen von vielen Materialien, da steckt viel Know-how drinnen”, so Frühauf. Damit die Sicherheit der Stoffe gewährleistet ist, setzt Werba auf verschiedene ISO-Zertifizierungen.
Entwicklung neuer Stoffe
Um die Abhängigkeit der Industrie von fossilen Ausgangsstoffen zu verringern und Hilfsstoffe nachhaltiger zu gestalten, setzt das Unternehmen auf Biopolymere bzw. abbaubare Polymere. Auch ein Korrosionsschutz für Brückenspannsysteme ist im Sortiment. „Mit unserem System wäre Genua nicht passiert”, ist sich Frühauf sicher (Anm.: Im August 2019 stürzte die Morandi-Brücke in Genua ein). Frühauf berichtet noch von weiteren Stoffen, die Werba gerade entwickelt, etwa eine abbaubare Vortriebsflüssigkeit für Tunnelbohrungen, die auf Pflanzenfasern basiert. Oder Materialien für Fassaden, die zur Kühlung geeignet sind. „Wir trennen uns von allen Themen, die keinen Nachhaltigkeitswert haben. Es liegt viel in der Hand der Industrie, etwas in dieser Richtung zu verändern. Man kann Stoffe ersetzen und die Kreislaufwirtschaft fördern - die Konsumenten warten auf Lösungen”, so Tatiana Colomiicenco, Sales Managerin der Werba GmbH. Für ihr verantwortungsvolles Wirtschaften wurde Werba auch von der Plattform respact ausgezeichnet. Die Corona-Pandemie hat bei Werba die vielen Reisen zu Exportpartnern verhindert. Einige Meetings wurden dadurch elektronisch abgehalten und das soll in Zukunft beibehalten werden.