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Mit Mut(h) in eine neue Zeit

Rund um die Muthgasse im 19. Bezirk hat sich ein hochmodernes Stadtquartier mit großer Wirtschaftskraft entwickelt. Jetzt stehen weitere Investitionen bevor. Wiens neuer Life-Science-Cluster könnte hier entstehen.

V.l.: Daniel Resch (Bezirksvorsteher Döbling), WK Wien-Präsident Walter Ruck und WK Wien-Direktor-Stv. Alexander Biach wollen das volle Potenzial des Stadtquartiers Muthgasse nützen.
© Florian Wieser V.l.: Daniel Resch (Bezirksvorsteher Döbling), WK Wien-Präsident Walter Ruck und WK Wien-Direktor-Stv. Alexander Biach wollen das volle Potenzial des Stadtquartiers Muthgasse nützen.

Als die Muthgasse im 19. Bezirk im Sommer 1894 ihren Namen bekam, war ihr Namensgeber Leopold Muth erst wenige Monate tot. Der mit nur 39 Jahren verstorbene Heiligenstädter Weinbauer und Politiker konnte damit nicht miterleben, wie prächtig sich die ehemalige Gärtnerstraße entwickeln würde. Heute ist die Muthgasse das Herzstück eines wirtschaftlich potenten Betriebsgebiets. Rund 300 Unternehmen sind hier angesiedelt. Sie beschäftigen 6760 Mitarbeiter und kommen aus allen Branchen - von Autohandel über IT und Medien bis Biotechnologie und Pharma. 1,1 Milliarden Euro Wertschöpfung erreicht das Viertel jetzt schon. Und die Zukunft verspricht ein weiteres, kräftiges Wachstum: Große Dienstleistungs- und Immobilienunternehmen bereiten gerade umfassende Investitionen vor, die das Stadtquartier Muthgasse, wie das Gebiet genannt wird, als Standort für neue wirtschaftliche Aktivität nutzen wollen. Vor allem Forschung im Medizinbereich und innovative Start-ups sollen hier Platz bekommen. Zu den mehr als 300 Millionen Euro, die im Stadtquartier Muthgasse in den vergangenen Jahren bereits investiert worden sind, kommen nun weitere 475 Millionen Euro dazu.

Neue Büros, Forschungslabors und Serviced Apartments im Entstehen

Konkret plant etwa der gemischte Dienstleister CKV Gruppe gemeinsam mit dem renommierten Wiener Architekten Heinz Neumann die Errichtung ihrer neuen Unternehmenszentrale sowie eines zur Vermietung bestimmten Gebäudes. In Summe entstehen hier rund 12.500 m² Bruttogeschoßfläche mit einem hohen Anteil an Outdoor-Bereichen mit Beschattung und Bepflanzung. Die Erdgeschoßzone wird durch Café und Handel belebt. Bis zu 750 Menschen werden hier arbeiten, im Jänner 2025 soll das Projekt fertiggestellt sein. Deutlich größer wird das Projekt, das der Immobilienkonzern Signa mit Partnerunternehmen in der Muthgasse bis 2025 errichten wird. Verteilt auf mehrere Gebäude, die sich um einen zentralen, parkähnlichen Platz gruppieren, werden hier auf rund 80.000 m² Bruttogeschoßfläche Labors für Forschung & Entwicklung, Büros sowie 265 Serviced Apartments und Co-Living-Einheiten errichtet. Das modulare Labor-Konzept soll es auch kleinen Start-ups ermöglichen, Seite an Seite mit etablierten Unternehmen zu forschen und mitzuwachsen. Im zeitlichen Anschluss an dieses Projekt plant Signa, etwas weiter südlich einen großen Standort für produktionsnahe Forschung zu errichten - der Fokus soll hier auf Bio- und Lebensmitteltechnologie, Energietechnik, Pharma und Medizintechnik liegen – allesamt Zukunftsbranchen, für die sich im Stadtquartier Muthgasse ein namhafter Cluster herausbilden könnte. Einen konkreten Entwicklungszeitraum für dieses Projekt gibt es derzeit aber noch nicht.

Investitionen
© wkw

Schon sehr viele Projekte realisiert

Die neuen Projekte schließen an eine lange Reihe maßgeblicher Investitionen an, die das Stadtquartier Muthgasse in den vergangenen Jahren bereits zum bedeutenden Wirtschaftsstandort gemacht haben. 277 Millionen Euro investiert haben private Investoren und Unternehmen in Projekte wie Square One (55.300 m² Bruttogeschoßfläche, Geschäfte im Erdgeschoß und Büros in den oberen Stockwerken, fertiggestellt 2018) oder das Space2move (51.640 m² Bruttogeschoßfläche mit Gastronomie im Erdgeschoß und darüber Büros). Auch das Autohaus Porsche sorgt mit seinem 2018 eröffneten Standort in der Muthgasse für Aufsehen: Aufgrund der limitierten Platzverhältnisse wurden die verschiedenen Funktionen eines Autohauses in die Höhe gebaut - mit Schauräumen im Erdgeschoß, einer Werkstatt mit 26 Hebebühnen auf der zweiten Ebene sowie einem Einzelteillager, einem Räderdepot und Montageplätzen einen Stock darüber. Am Dach erzeugen 520 Photovoltaikmodule jede Menge Sonnenstrom, weiters gibt es ein sechsstöckiges Parkhaus für 270 Autos.

Hochwertiger Wohnraum soll Betriebsgebiet stärker durchmischen

Das Stadtquartier Muthgasse ist Teil des Betriebsgebiets Heiligenstadt und wird vom Vienna Business District Nord betreut – dem gemeinsamen Quartiersmanagement von Wirtschaftskammer Wien, Stadt Wien und Wirtschaftsagentur Wien. Auf der einen Seite wird es durch die Bahnanlagen rund um den Bahnhof Heiligenstadt und auf der anderen Seite durch den Donaukanal begrenzt. Das Quartier gehört zu den gemischten Betriebsgebieten Wiens, es gibt hier also auch Bewohner. Und es sollen mehr werden: Ein erheblicher Teil der noch freien Flächen sollen dem Wohnbau vorbehalten sein. Bis 2035 könnten von der in Summe 500.000 m² zur Verfügung stehenden Bruttogeschoßfläche 200.000 m² für Wohnzwecke genutzt werden. Ziel ist die Schaffung eines lebendigen, urbanen Stadtquartiers mit 10.000 Erwerbstätigen, 5000 Bewohnern, einer gut durchmischten Erdgeschoßzone, einer guten Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Rad- und Fußwegen sowie ausreichend Grünraum und Aufenthaltsqualität im Freien.

Vision eines Event-Hochparks

Eben dazu soll ein weiteres Projekt beitragen - die Umgestaltung der früheren U6-Trasse nördlich der Spittelau in einen Hochpark, der auch als Eventlocation und Tourismusattraktion dienen soll. Bis zu 90 Millionen Euro könnte das Projekt auf dem rund 800 Meter langen und 10,5 Meter breiten Areal mit Blick über Heiligenstadt kosten und etwa 300.000 Touristen jährlich anziehen, so die Erwartung. Das Stadtquartier Muthgasse würde durch zusätzlichen Grünraum, eine deutliche Erweiterung des gastronomischen Angebots und viele Events profitieren - etwa einem regelmäßigen Streetfood-Festival. Zugleich würden die Stadtbahnbögen durch eine Gesamtsanierung hochwertiger genutzt werden können - heute dienen sie in diesem Bereich vor allem als Baustofflager.

Durchmischung sichert Stadt der kurzen Wege

„Wien ist eine Stadt der kurzen Wege, das soll auch so bleiben”, sagt WK Wien-Präsident Walter Ruck. „Das gelingt mit einer smarten Stadtentwicklung. Das Stadtquartier Muthgasse ist dafür ein ausgezeichnetes Beispiel: Betriebsflächen für moderne Unternehmen in enger Verbindung mit Wohnraum und einer guten Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz - ein Erfolgsprojekt auch für die Zukunft”, sagt Ruck. Unterstützung erhält er dabei vom Döblinger Bezirksvorsteher Daniel Resch: „Neben modernen Betriebsflächen sind uns auch hochwertiger Wohnraum und großzügige Grünflächen ein wichtiges Anliegen. Ziel ist ein attraktiver, gemischt genutzter Stadtteil.” Alexander Biach, Direktor-Stellvertreter der WK Wien, sieht vor allem im Bereich der Zukunftstechnologien große wirtschaftliche Potenziale: „Einige Unternehmen aus dem Biotech- und Life-Science-Bereich sind bereits angesiedelt. Bei einer Weiterentwicklung zu einem Cluster können eine jährliche Wertschöpfung von 420 Millionen Euro generiert und mehr als 4100 Arbeitsplätze geschaffen werden”, sagt Biach. Die Branche entwickle sich rasant, der Standort Muthgasse biete ideale Voraussetzungen, um ihre Entwicklung zu fördern. So sind in der Muthgasse auch Institute der Universität für Bodenkultur (Boku) und ein Studentenheim vertreten - das begünstigt wirtschaftsnahe Forschung und Wissenstransfer. Die in den vergangenen Jahren realisierten und die in den kommenden Jahren geplanten Investitionen in das Stadtquartier Muthgasse bringen volkswirtschaftliche Effekte von mehr als einer halben Milliarde Euro - als zusätzlichen Beitrag zum Bruttoregionalprodukt Wiens - und mehr als 5000 Arbeitsplätze, hat die Wirtschaftskammer Wien errechnet.

Projekte
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