Im Rampenlicht
Die Wirtschaftskammer Wien vertritt in hunderten Branchen die Interessen der Betriebe – und hier tut sich richtig viel.

Die Auszeichnung von beeindruckenden Betrieben ist eine langjährige Tradition in der Wirtschaftskammer Wien. Besonders bewegend war etwa die Verleihung des Goldenen Schani und der Goldenen Jetti an Betriebe der pandemiegeplagten Wiener Tourismus- und Freizeitwirtschaft Ende Juni 2022 durch Spartenobmann Markus Grießler, Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (M.) und WK Wien-Vizepräsidentin Kasia Greco. Ausgezeichnet wurde auch der Veranstalter des Radiologenkongresses – und zwar mit dem Tourismuspreis der WK Wien, denn er hat gemeinsam mit anderen die Rückkehr des wirtschaftlich wichtigen Kongresstourismus nach den Pandemiejahren eingeleitet. Über den Handelshermes freute sich der Rewe- Konzern, der von der Sparte Handel für seinen weitreichenden Einsatz bei der Umsetzung des Corona-Testprogramms „Alles gurgelt” ausgezeichnet wurde; das Projekt war einst von der WK Wien initiiert worden. Nach einer pandemiebedingten Pause fand auch wieder die Meisterfeier der Sparte Gewerbe und Handwerk statt, bei der 347 Absolventen der Meister- und Befähigungsprüfung ihre Urkunden erhielten. Dies ist nur eine kleine Auswahl an Ehrungen.
Wichtige Erfolge in vielen Branchen
Die Wirtschaftskammer Wien vertritt in hunderten Branchen die Interessen der Betriebe – und hier tut sich richtig viel. 2022 wurde etwa eine weitere Verlängerung der Wiener Winterschanigarten- Regelung erreicht. Bei der Buchpreisbindung wurden die Interessen der Branche durchgesetzt und Verschlechterungen für Händler abgewehrt. Mit der Studie über Kurier-, Express- und Paketdienstleister (KEP) wurden die Anliegen der Branche vor dem Hintergrund eines rasant wachsenden Paketaufkommens erhoben und kommuniziert. Bei dem Zukunftsprojekt Markthalle hat sich die WK Wien mit ihrem Standortvorschlag am heutigen Nordwestbahnhof- Gelände die Unterstützung wichtiger Partner gesichert. Weiters wurde bei vielen Events und in den Medien die Sichtbarkeit und das Image des Wiener Kunsthandwerks gestärkt.
Information sichert Vorsprung
Sich mit den drängenden Themen der Branche zu befassen, zählt zu den Kernaktivitäten vieler Fachorganisationen. Denn welche Veränderungen auf die Unternehmen zukommen und wie mit ihnen am besten umzugehen ist, sichert vielen den entscheidenden Vorsprung. So befasste sich etwa der Handelstag mit den Konsequenzen der Digitalisierung auf das stationäre Geschäft und die Rolle des Faktors Mensch. Die stark nachgefragte Workshop-Reihe „Go online” gab vielen Betrieben Anleitung, wie auch sie die Digitalisierung als Chance nutzen können. Um Veränderungsdynamiken im Zuge der Digitalisierung ging es auch bei einer Veranstaltungsreihe der Sparte Information & Consulting. Aktuellen Themen wie Blackout und Cybercrime widmete sich hingegen die Industrieakademie der Sparte Industrie.
Meilenstein bei Medizinprodukten
Unternehmen, die Medizinprodukte herstellen und auf den Markt bringen, brauchen eine Konformitätsbewertung durch eine Benannte Stelle. Dabei handelt es sich um staatlich akkreditierte, aber privatrechtlich geführte Institute. Die EU schreibt dieses System für die Medizintechnik- Branche seit 2017 in ganz Europa vor und verschärfte damit das Zulassungswesen. Weil in Österreich eine Benannte Stelle fehlte, mussten heimische Medizinprodukte- Hersteller Benannte Stellen im EU-Ausland aufsuchen und gerieten in lange Warteschleifen oder wurden überhaupt abgewiesen. Ein enormer Standortnachteil für Österreich, denn Innovationen konnten dadurch meist nur mit enormer Zeitverzögerung auf den Markt gebracht werden. Selbst eingesessene Betriebe kamen in Schwierigkeiten, viele Produkte verschwanden. Dass außerdem die Anzahl der zulassungspflichtigen Produkte massiv erhöht wurde, vor allem in der In-vitro-Diagnostik, verschärfte die Situation zusätzlich. Dies alles gehört nun der Vergangenheit an, denn Österreich hat nach sieben Jahren Wartezeit Ende Dezember eine eigene nationale Zulassungsstelle bekommen, zunächst einmal für In-vitro-Diagnostika. Den Zuschlag erhielt das Wiener Unternehmen QMD Services, das sich nun im Zulassungsprozess für weitere Medizinprodukte befindet. Die Wirtschaftskammer Wien hat sich jahrelang für die Zulassung einer eigenen Benannten Stelle eingesetzt - es ist ein Leitprojekt der „Gesundheitsmetropole Wien”. Entwickler von Medizinprodukten werden dadurch entscheidend gestärkt.